Deutschland nach der Vorrunde raus

Over and out - Ginter packt die Koffer

Created by Deutschland nach der Vorrunde raus 27.06.2018 - 21:14

Matthias Ginter erlebte das Schreckensszenario von der Bank aus mit (Foto: Benjamin Cremel / AFP / Getty Images)

Die deutsche Nationalmannschaft scheitert in der Vorrunde der Weltmeisterschaft und beendet die Gruppe als Letzter. Matthias Ginter kam erneut nicht zum Einsatz.

Over and out - der amtierende Weltmeister Deutschland verabschiedete sich am Mittwoch sang- und klanglos aus dem Turnier in Russland. Gegen Südkorea unterlag die Mannschaft von Jogi Löw durch zwei Tore in der Nachspielzeit mit 0:2.

Löw hatte sein Team gegenüber dem glücklichen Last-Minute-Sieg über Schweden auf fünf Positionen verändert. Er verhalf Süle und Goretzka zu ihren ersten Einsätzen beim Turnier, so dass alle Feldspieler aus dem Kader zum Zuge kamen - mit einer Ausnahme. Matthias Ginter von Borussia Mönchengladbach fand auch diesmal keine Berücksichtigung.

Immerhin kann sich Ginter insoweit trösten, dass sein Name im Zusammenhang mit dem historischen Ausscheiden der DFB-Elf kaum Beachtung finden wird. Wobei - auch 2014 blieb Ginter ohne Einsatz und darf sich doch ›Weltmeister‹ nennen. Demnach ist er nun einer von denen, die zum Branding ›Die Mannschaft‹ gehörten, die aber alles andere als eine Mannschaft waren.

Deutschland fand zu keiner Zeit richtig in die Spur

Gegen Südkorea schaffte es die umgekrempelte Elf zu keiner Zeit, wirklich in einen Flow zu kommen. Zufallsbasierte Aktionen, falsche Laufwege und greifbare Verunsicherung prägten das Bild. Das Angriffsspiel ohne Tempo durch die Mitte war genauso wenig zielführend, wie die hölzernen Aktionen der beiden Außen Kimmich und Hector.

Geschlagen - Marco Reus, Leon Goretzka und Thomas Müller (Foto: Alexander Hassenstein / Getty Images)

Zumindest verteidigte die Elf die Umschaltangriffe diesmal resoluter. Doch schon lange bevor Deutschland in der Schlussphase komplett ins Risiko ging, gab es mehrere Konterangriffe der Südkoreaner, die erneut der schlechten Staffelung im deutschen Spiel geschuldet waren. Die Geduld und Positionstreue, die zumindest über weite Strecken des ersten Durchgangs zu erkennen war, ging nach der Pause immer mehr verloren.

Am Ende bereitete das Zusehen schon körperliche Schmerzen, als zum Beispiel ein Thomas Müller über den Platz flipperte - meilenweit von der Verfassung früherer Turniere entfernt. Aber das galt nicht nur für Müller - sondern auch für alle anderen. Inklusive Manuel Neuer, der unsinnigerweise nach dem 0:1 mit stürmte, prompt den Ball verlor und von weitem mit ansehen musste, wie Südkorea das 0:2 erzielte.

Weniger Geld für Borussia - Ginter mit ins Trainingslager

Deutschland fliegt also nach der Vorrunde nach Hause - und das mit aller Berechtigung, die es im Fußball nur gibt. In gewisser Weise hat sich in Russland das fortgesetzt, was sich in der Bundesliga und bei den internationalen Vergleichen der Vereinsteams bereits gezeigt hat: Deutschland ist schon lange nicht mehr das Nonplusultra.

Und was bedeutet das Ausscheiden nun konkret für Borussia Mönchengladbach und Matthias Ginter? Zum einen wird Borussia jetzt weniger Tagessätze für die Abstellung von Ginter kassieren als geplant. Zum anderen wird Ginter deutlich früher ins Training einsteigen können. Bislang war man davon ausgegangen, dass Ginter den größten Teil der Vorbereitung verpassen wird. Nach dem Vorrundenaus und anvisierten zwei Wochen Urlaub wird Ginter im Trainingslager in Rottach-Egern (ab 22. Juli) dabei sein.

von Marc Basten

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