Profis - Einzelkritiken Saison 2015 / 2016

Einzelkritik: Darmstadt 98 - Borussia Mönchengladbach 0:2 (0:1)

Die Bilanz aufpoliert

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Thorgan Hazard auf dem Weg zum 1:0 (Foto: Dirk Päffgen)

Thorgan Hazard auf dem Weg zum 1:0 (Foto: Dirk Päffgen)

Eine relativ konzentrierte Vorstellung reichte Borussia Mönchengladbach am letzten Spieltag bei Darmstadt 98 aus, um mit dem 2:0-Sieg die Auswärtsbilanz aufzupolieren. Jonas Hofmann nutzte die Partie zur Eigenwerbung.

Tobias Sippel: Auf Anregung von Yann Sommer wurde dem Ex-Lauterer der zweite Saisoneinsatz ermöglicht. Wie schon bei seiner Premiere gegen Wolfsburg blieb er ohne Gegentor. Ernsthaft geprüft wurde der 28-Jährige von den Darmstädtern nicht. Zwei, drei hohe Bälle pflückte er sicher, in der zweiten Halbzeit kam er nach einer Freistoßhereingabe in der Luft gegen Niemeyer zu spät. Note 3,0.

Nico Elvedi: Ein unaufgeregtes Spiel des jungen Schweizers. Kleinere Probleme im Positionsspiel korrigierte er direkt oder er konnte sich, als er von Rausch getunnelt wurde, auf die Hilfe von Traoré verlassen. Darüber hinaus klar in den Zweikämpfen und im Passspiel. 107 Ballkontakte und eine Passquote von 94% sind bemerkenswert. Wichtig vor allem seine Rettungsaktion nach der Pause, als er den Ball gerade noch vor dem einschussbereiten Gondorf wegspitzeln konnte. Note 3,0.

Andreas Christensen: Hielt das unfassbar hohe Niveau auch im letzten Saisonspiel und lieferte eine nahezu blitzsaubere Partie ab. Die Ausnahme war ein leichterfertiger Pass an die Strafraumgrenze, durch die Darmstadt zu einer Abschlussaktion kam. Ansonsten überragte der 20-Jährige mit Zweikampfverhalten und Stellungsspiel. Mehrfach schauten die Darmstädter Angreifer bedröppelt drein, als sie realisierten, dass Christensen ihnen schon wieder zuvorgekommen war. Es ist ein Geschenk für den VfL, dass dieses Ausnahmetalent auch in der nächsten Saison das Borussentrikot tragen wird. Note 2,0.

Håvard Nordtveit: Abschiedsvorstellung des Norwegers bei Borussia, der künftig für West Ham United auflaufen wird. Wie in den vorangegangenen Wochen auch in Darmstadt als linker Mann in der Dreierkette mit einer soliden und unspektakulären Vorstellung. Zu Beginn mit ein paar kleineren Schwierigkeiten, im weiteren Verlauf sicher und souverän. Nach der Einwechslung von Brouwers rückte der 25-Jährige ins Mittelfeld. Note 3,0.

Ibrahima Traoré: Wie immer mit viel Elan unterwegs. Zunächst fehlte mehrfach die Klarheit in den Aktionen, er verhaspelte sich und blieb hängen. Im weiteren Verlauf steigerte sich der 28-Jährige und spielte u.a. einen guten Pass zu einer Gelegenheit für Hofmann vor der Pause. Traoré arbeitete aufmerksam mit nach hinten und unterstützte Elvedi wirkungsvoll. Nach einer knappen Stunde mit einem krassen Ballverlust in der eigenen Hälfte, unmittelbar darauf wurde er durch Korb ersetzt. Note 3,5.

Marvin Schulz: Zu Beginn der Saison mehrfach in der Startelf, danach fast komplett abgetaucht, durfte der 21-Jährige am letzten Spieltag nochmals 90 Minuten an der Seite von Xhaka mitwirken. Nach ein paar Abstimmungsschwierigkeiten zu Beginn klappte die Aufteilung besser. Schulz strahlte durchaus Selbstvertrauen aus und schaltete sich mutig mit nach vorne ein. Im Passspiel achtsam, wobei er zumeist den risikolosen Kurzpass bevorzugte. In der zweiten Halbzeit mit einem Torschuss, der deutlich sein Ziel verfehlte. Am Ende - Schulz spulte nach Hofmann die meisten Kilometer ab - von Krämpfen gequält. Note 3,0.

Granit Xhaka: Bei seinem mutmaßlich letzten Pflichtspiel für die Borussia mit überragenden 137 Ballkontakten und einer Passquote von 91 Prozent. Es kam Xhaka zugute, dass Darmstadt tief stand und er somit in aller Ruhe schalten und walten konnte. In der Endphase der ersten Halbzeit hatte es kurz den Anschein, als ob er die Fehde mit Niemeyer aus dem Hinspiel wieder aufnehmen wollte, doch Xhaka hatte sich im Griff. Er gab die richtige Antwort mit dem Assist zum Führungstor durch Hazard. Später mit einem, wie so oft, zu hoch angesetzten Fernschuss. Wurde sieben Minuten vor Schluss mit leichten Oberschenkelbeschwerden ausgewechselt. Note 2,5.

Patrick Herrmann: Kam auf der linken Seite zum Einsatz, wo er sich zunächst nicht so gut zurechtfand. Sicherheit holte er sich bei den Defensivaktionen, wo er erfolgreich einige Laufduelle gegen Heller bestand. Nach der Pause trat er auch offensiv mehr in Erscheinung. Mit seiner Flanke (von rechts) gab er den Assist zum 2:0 durch Hahn, den Pfostenschuss von Hofmann bereitete er mit einer Hereingabe von links vor. Note 3,5.

Jonas Hofmann: Nutzte seinen zweiten Startelfeinsatz, um Pluspunkte in eigener Sache zu sammeln. Zu Beginn hatte der Ex-Dortmunder ein paar Schwierigkeiten, als er zu kompliziert spielte und es am Durchsetzungsvermögen haperte. Er blieb jedoch sehr aktiv (97 Ballkontakte) und ließ sich fallen, um die Bälle abzuholen. An der Ballmitnahme und den Körperbewegungen konnte man erkennen, dass er was kann. Der 23-Jährige war an fast allen Offensivaktionen beteiligt. Vor dem 1:0 ließ er den Ball bewusst für Hazard durchrollen, kurz darauf wurde seine gute Schusschance von Darmstadts Keeper pariert. Nach dem Wechsel mit einem gefährlichen Schuss aus 18 Metern und dem Zuspiel auf Herrmann vor dem 2:0. Pech hatte Hofmann, als er nach der Herrmann-Flanke nur den Außenpfosten traf. Mit 12,6 Kilometern der laufstärkste Spieler auf dem Platz. Note 2,0.

Thorgan Hazard: In der ersten Phase des Spiels war der Belgier komplett unsichtbar. Nach und nach zeigte er sich und schließlich gelang ihm der ›Türöffner‹ zum 1:0. Flott umspielte er den Torwart und schob ruhig und überlegt zur Führung ein. Danach sehr betriebsam und mit einigen gelungenen Aktionen. Eine Viertelstunde vor Schluss machte er Platz für Brouwers. Note 3,0.

André Hahn: Eine insgesamt eher zurückhaltende Vorstellung des 25-Jährigen, der sich vor allem in den Zweikämpfen sehr schwertat. Aus dem Nichts heraus mit der ersten Torchance, als er das Lattenkreuz traf. Auch nach der Pause nicht so präsent wie in den Vorwochen, aber mit dem richtigen Näschen und gutem Timing beim Kopfballaufsetzer zum 2:0. Note 3,5.

Julian Korb: Dass er nochmal eine halbe Stunde ran durfte, ändert nichts am bitteren Fazit, dass der 24-Jährige der ›Verlierer der Rückrunde‹ ist. In Darmstadt wurde er zunächst auf der ungewohnten linken Seite eingesetzt, später rückte er auf rechts. 10 Ballkontakte und eine 100%ige Passquote haben die Statistiker gezählt. Ohne Note.

Roel Brouwers: Eine schöne Geste, dass der 34-Jährige zum Abschied eine Viertelstunde zum Einsatz kam. Der Niederländer löste die wenigen ernsthaften Aufgaben ruhig wie immer. Am Ende mit einer imposanten ›Dauerwelle‹ beim letzten Lauf vom Gästeblock bis in den Spielertunnel. Ohne Note.

Tony Jantschke: Gab für die letzten sieben Minuten sein Comeback im defensiven Mittelfeld. Ohne Note.

Einzelkritik: Borussia Mönchengladbach - Bayer Leverkusen 2:1 (1:1)

Nehmer- und Comebackqualitäten

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Drei Leverkusener jagen Mo Dahoud (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Drei Leverkusener jagen Mo Dahoud (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Die Gladbacher Borussen bewiesen gegen Bayer Leverkusen Nehmer- und Comebackqualitäten. Es war ein Sieg der Moral, mit dem die Fohlen den vierten Tabellenplatz sicherten. Die Einzelkritik zum letzten Heimspiel der Saison.

Yann Sommer: War deutlich mehr beschäftigt als in den letzten Heimpartien. Der Goalie konnte sich vor allem bei der Kießling-Chance im Anschluss an den Lattenschuss sowie nach der Pause beim Calhanoglu-Schuss auszeichnen. Insgesamt kam der 27-Jährige auf sieben gehaltene Torschüsse. Beim Treffer von Aránguiz war der Schweizer machtlos. Note 2,0.

Nico Elvedi: Der Borusse mit den häufigsten Ballkontakten und den meisten Pässen. Die Passquote war in Ordnung, allerdings waren bei den Fehlversuchen einige Bälle zum Haareraufen. Bezeichnend dafür war die Situation in der ersten Hälfte, als er stark von hinten heraus spielte um dann in Höhe der Mittellinie unbedrängt in die Füße eines Leverkuseners zu passen. Hinten mit zwei, drei guten Rettungsaktionen, u.a. gegen Kruse. Kleinere Nachlässigkeiten im Stellungsspiel und Zweikampfverhalten zogen sich durch die Partie. Note 4,0.

Andreas Christensen: Bot im letzten Heimspiel der Saison nochmals eine routinierte und abgeklärte Vorstellung. Er fing mehrfach Zuspiele durch gutes Stellungsspiel ab und bereinigte nach der Pause eine brenzlige zwei gegen eins Situation. Der 20-Jährige präsentierte sich stabil im Zweikampf gegen Kießling, der allerdings ungewohnt ›sauber‹ zu Werke ging. Im Luftduell war Kießling von Christensen nicht ganz aus dem Spiel zu nehmen. Note 2,5.

Håvard Nordtveit: Bei der Abschiedsvorstellung des Norwegers im Borussia-Park, überzeugte er kämpferisch wie eh und je. In einigen Aktionen war er etwas ›wackelig‹, ohne dass dies Folgen hatte. Das Passspiel des 25-Jährigen war größtenteils in Ordnung. Glück hatte er, dass kein Handelfmeter gegen ihn gepfiffen wurde, als er den Schuss von Calhanoglu blockte. Note 3,0.

Ibrahima Traoré: Startete wie aufgedreht in die Partie und verlor dabei mehrfach etwas den Überblick - wie bei einer verwirrten Finte (ohne Gegner in der Nähe) direkt zu Beginn. Einige Ballverluste waren übertriebener Hektik geschuldet und auch bei seiner Großchance ballerte er überhastet über das Tor. Mitte der ersten Halbzeit schien er sein Pulver verschossen zu haben, doch er legte nochmal nach. Mit seinem Torschuss, den Leno nach vorne abwehrte, war er Vorbereiter des Ausgleichs. Nach der Pause mit dosierten und besseren Aktionen. Defensiv fleißig. Der 28-Jährige machte zehn Minuten vor Schluss Platz für Patrick Herrmann. Note 3,0.

Mo Dahoud: Arbeitete viel und verbuchte einige Balleroberungen für sich. Bei eigenem Ballbesitz mit guten kurzen Pässen, aber auch mehreren Missverständnissen und Abstimmungsfehlern. Dazu kamen einige umständliche Verlagerungsversuche. Es fehlte an Klarheit und zwei Ballverluste eröffneten Leverkusen Umschaltmöglichkeiten. Wurde 13 Minuten vor dem Ende für Hazard ausgewechselt. Note 3,5.

Granit Xhaka: Der Kontrolleur des Gladbacher Spiels, wenn auch diesmal nicht mit so vielen Ballkontakten wie sonst. Xhaka spielte mehrfach erfolgreich den überraschenden vertikalen Pass. Bei seinen Zuspielen ging der 23-Jährige etwas mehr ins Risiko als zuletzt, was den einen oder anderen Fehlversuch zur Folge hatte. Insgesamt etwas offensiver orientiert und so beim 0:1 nicht zur Stelle, als er das Zentrum offen ließ. Klasse, die Ruhe und Übersicht, die er ausstrahlt. Es bleibt zu hoffen, dass es nicht das letzte Heimspiel des gereiften Schweizers war. Note 2,5.

Oscar Wendt: Hatte nach ein paar Sekunden großes Pech, als er nach seinem Haken im Strafraum mit rechts nur den Pfosten traf. Etwas später verzog er eine verheißungsvolle Hereingabe überhastet. Im weiteren Verlauf mit ein paar unrunden Aktionen. Der Schwede sah die 5. Gelbe Karte und beendete damit die Saison frühzeitig. Nach der Pause mit einigen guten Vorstößen. Mit seinem Pass in Richtung Stindl bereitete der 30-Jährige den Siegtreffer vor. Note 3,5.

Lars Stindl: Agierte in der ersten Halbzeit im Stile eines echten Spielmachers. Der 27-Jährige spielte Traumpässe auf Traoré und Hahn und gefiel als überlegter Ballverteiler. Nach und nach stellte sich Leverkusen besser auf Stindl ein und diesen zu. Er war nun weniger präsent, ackerte jedoch weiter wie gewohnt. In der zweiten Halbzeit mit einem Torschuss knapp am Winkel vorbei. Vor dem 2:1 traf er den Ball nicht richtig, der dann zum Siegtorschützen Hahn durchrutschte. Nach der Einwechslung von Hazard übernahm Stindl die Dahoud-Position. Note 3,0.

Raffael: Ist noch nicht in der Form wie vor seiner Verletzungspause. Viele Aktionen des Brasilianers waren nicht wirklich zwingend. Er zog zwar mehrere Leverkusener mit sich, wenn er sich zurückfallen ließ, konnte jedoch kaum zu seinen Antritten aus der Tiefe starten. Dem 30-Jährigen fehlt die Ungezwungenheit und Spritzigkeit der Vormonate. In der Schlussphase ärgerte er sich zurecht, dass Hahn ihn bei einer Konterchance zum möglichen 3:1 nicht anspielte. Note 4,0.

André Hahn: Der Ausdruck ›Mentalitätsmonster‹ für Hahn ist sehr treffend. Gegen Leverkusen ackerte er wieder unermüdlich, setzte ständig Druck auf die Gegenspieler und versuchte sich durchzuwurschteln. Hatte zu Beginn die Riesenchance, als ihm auf dem Weg alleine aufs Tor der Ball versprang und am Ende vergab er die Konterchance zum 3:1. Hellwach war der 25-Jährige bei der Verwertung des Rebounds zum Ausgleich. Ließ mit seinem brachialen Schuss zum 2:1 keine Zweifel aufkommen - so und nicht anders wollte er den Ball ins Tor knallen. Verdientermaßen ›Man of the match‹. Note 2,0.

Thorgan Hazard: Ersetzte Dahoud und rückte zentral nach vorne. Kurz darauf fiel der Führungstreffer und danach half Hazard u.a. durch zwei gute Ballgewinne mit, den Sieg über die Zeit zu bringen. Ohne Note.

Patrick Herrmann: Kam in den letzten zehn Minuten für Traoré und blieb ohne Ballaktion. Ohne Note.

Martin Stranzl: Schöne Geste und sinnvolle Einwechslung: Als zusätzliches Türschloss brachte der Routinier den Sieg mit nach Hause. Ohne Note.

Einzelkritik: Bayern München - Borussia Mönchengladbach 1:1 (1:0)

Verdiente Punktsieger

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Granit Xhaka und Thomas Müller (Foto: Dirk Päffgen)

Granit Xhaka und Thomas Müller (Foto: Dirk Päffgen)

Borussia Mönchengladbach holte mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung einen verdienten Zähler bei den Bayern. Das ergibt sich auch aus der Einzelkritik - es gab keine nennenswerten Aussetzer.

Yann Sommer: Wurde beim Gegentor kalt erwischt, als er, irritiert durch Xhaka und Tasci vor ihm, auf der Linie blieb und schließlich nicht mehr schnell genug reagierte, als Müllers harmloser Kopfball durchrutschte. Sommer war zwar noch dran, lenkte den Ball jedoch ins Tor. Nach dem unglücklichen Auftakt wurde es jedoch ein unerwartet entspannter Nachmittag für den Goalie. Er wurde vor keine unlösbaren Aufgaben gestellt und musste lediglich bei zwei Weitschüssen auf der Hut sein. Daneben war er nur noch bei zwei Flanken und einer Ecke gefordert. In der Spieleröffnung mit ordentlicher Quote, da er auch so gut wie gar nicht unter Druck gesetzt wurde. Note 3,5.

Nico Elvedi: War beim Gegentor entscheidend involviert. Der Schweizer unterschätzte die Flugbahn des Balles und verlor das Kopfballduell gegen Müller. Etwas später machte er nochmals Bekanntschaft mit dem Kopf des Nationalspielers - diesmal war die Folge eine Platzwunde an der Stirn. Elvedi spielte weiter und blieb in den wichtigen Situationen standhaft, trotzdem konnte er die Mehrzahl der direkten Duelle nicht für sich entscheiden. Der 19-Jährige hatte die meisten Ballkontakte auf Seiten der Borussia, ihm unterliefen aber auch die meisten Fehlpässe. In der Endphase sah er eine vertretbare Gelbe Karte. Note 4,0.

Andreas Christensen: Ließ sich vor der Ecke zum 0:1 von Müller etwas zu einfach verladen, als er zu früh auf den Boden ging, um zu grätschen. Danach wartete der Däne mit einer bekannt abgeklärten Leistung auf. Er hatte die Sache im Griff und ersparte sich durch gutes Stellungsspiel so manchen Zweikampf. Wenn er ins direkte Duell ging, blieb er zumeist Sieger. Im Spielaufbau sicher und unaufgeregt. Der 20-Jährige ließ sich nicht beirren und behielt die Übersicht. Note 2,5.

Håvard Nordtveit: Klärte vor dem 0:1 mit einer schmerzhaften ›Gesichtsabwehr‹ zur Ecke. Danach war der Norweger jedoch keineswegs benommen, sondern hellwach und konzentriert. Er machte ein sehr ordentliches Spiel und führte konsequente und saubere Zweikämpfe. Überragend seine Grätsche im Laufduell gegen Coman. In mehreren Duellen konnte Nordtveit mit Schnelligkeit punkten. Im Spielaufbau mit ein paar - letztlich folgenlosen - Ungenauigkeiten. Note 2,5.

Ibrahima Traoré: War auf der rechten Seite agil, konnte sich jedoch nur selten wirklich durchsetzen. Er verlor den Großteil seiner Zweikämpfe, dennoch war er vor allem in der Rückwärtsbewegung ein wichtiger Faktor. Der 28-Jährige lief einiges ab und half, die Räume zu verdichten. Trat diesmal die Ecken von der rechten Seite, allerdings mit mäßigem Erfolg. Eine Freistoßflanke, sonst seine Spezialität, missriet komplett. Nach einer Stunde wurde er durch Herrmann ersetzt. Note 3,5.

Granit Xhaka: War ebenfalls beim 0:1 verwickelt, als er Tasci in seinem Rücken zu spät bemerkte und den Moment für eine entschlossene Klärungsaktion verpasste. Darüber hinaus lieferte der Kapitän eine gute Partie mit entschlossenen Zweikämpfen ab. Der Schweizer ordnete viel und behielt den Überblick. Klasse sein energischer Vorstoß in der zweiten Halbzeit mit einem guten Schuss. Damit eröffnete er die Phase, in der Borussia insgesamt zielstrebiger und schnörkellos spielte. Der 23-Jährige wartete mit hohem Laufpensum und einer überzeugenden Passquote auf. Note 2,5.

Mo Dahoud: Durfte, wie schon in der Vorwoche, über die komplette Distanz ran und war mit seinen 12,9 Kilometern der laufstärkste Akteur auf dem Platz. Dahoud tat sich zunächst im engmaschigen Mittelfeld schwer und blieb einige Male hängen. Nach der Pause wurden seine Aktionen klarer, wobei ihm hier und da zu einfache Ballverluste unterliefen. Beim Ausgleichstor entscheidend beteiligt, als er die Situation ordnete und Stindl anspielte. Note 3,5.

Oscar Wendt: Musste sich im Verbund mit Nordtveit um den schnellen Coman kümmern, was sehr gut gelang. Wendt drosselte seinen Offensivdrang deutlich und behielt vor allem die Ordnung im Auge. Der Schwede absolvierte nach André Hahn die meisten Sprints und Läufe. Etwas Glück hatte der 30-Jährige, als er nach einer Coman-Flanke vor Müller klärte und dabei um ein Haar ins eigene Tor getroffen hätte. Kurz vor dem Seitenwechsel im gegnerischen Strafraum im Zusammenspiel mit Raffael nicht mit der nötigen Konsequenz. Note 3,0.

Thorgan Hazard: Fleißig und mit hoher Zweikampfbereitschaft, auch in der Rückwärtsbewegung. Im Spiel nach vorne zwar oft gesucht, aber unter dem Strich mit zu wenig Durchsetzungskraft. Seinen Aktionen fehlte die letzte Überzeugung. Nach knapp einer Stunde wurde der 23-Jährige durch Stindl ersetzt. Note 3,5.

Raffael: Die beste Aktion des Brasilianers war die Flanke zur Kopfballchance von Hahn im ersten Durchgang. Ansonsten blieb der 31-Jährige unter seinen Möglichkeiten. Er verschleppte das Spiel mehrfach und verhedderte sich im dichten Münchener Mittelfeld. Raffael bekam keinen Raum für die gefährlichen Antritte, insoweit hatte Guardiola seine Hausaufgaben gemacht. So blieb Raffael letztlich ohne eigenen Torabschluss. Wichtig war er dennoch, weil er gut mitarbeitete und viele Zweikämpfe führte. Note 4,0.

André Hahn: Ging erneut mit großartiger Leidenschaft zu Werke. Er rannte über 12 Kilometer, warf sich in jeden Zweikampf und holte alles raus, was drin war. Hahn gab die meisten Torschüsse ab und unterstrich, dass simpler und schnörkelloser Fußball erfolgreich sein kann. Stark sein Kopfball in der ersten Halbzeit, den Neuer so gerade noch entschärfen konnte. Nach der Herrmann-Flanke kam er Zentimeter zu spät. Bei seinem Tor ließ er sich auch von der nicht optimalen Ballmitnahme nicht irritieren, sondern hielt einfach drauf. Note 2,0.

Lars Stindl: Seine Einwechslung nach knapp 60 Minuten war letztlich der entscheidende Baustein für den Punktgewinn. Stindl brachte sich nicht nur läuferisch (enorme 5,1 Kilometer in der halben Stunde) ein, sondern sorgte mit seiner Ballfestigkeit und den zielstrebigen Pässen für eine neue Qualität im Gladbacher Spiel. Mit dem Zuspiel auf Herrmann bereitete Stindl die Hahn-Chance vor. Überragend war der Pass des 27-Jährigen auf Hahn zum Ausgleich. Note 2,0.

Patrick Herrmann: Konnte in 30 Minuten durchaus unter Beweis stellen, dass er sich im 3-5-2 zurechtfindet. Er arbeitete aufmerksam mit nach hinten und brachte nach vorne ein Stück Entschlossenheit mit rein, wie sich u.a. bei der direkten Flanke für Hahn zeigte. In der Schlusssekunde fehlte nur ein halber Schritt zum Lucky-Punch. Note 3,0.

Jonas Hofmann: Kam in der Nachspielzeit und leitete mit einer schönen Bewegung gegen drei Bayern an der Außenlinie den letzten Angriff ein, der fast zum Siegtor durch Herrmann geführt hätte. Ohne Note.

Einzelkritik: Borussia Mönchengladbach - 1899 Hoffenheim 3:1 (2:0)

Borussia meldet sich zurück

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Kollektiver Jubel (Foto: Team2 Sportphoto)

Kollektiver Jubel (Foto: Team2 Sportphoto)

Beim Heimsieg über Hoffenheim zeigte Borussia Mönchengladbach die richtige Reaktion auf die beiden Auswärtspleiten zuvor. Die Mannschaft bewies Charakter, was sich auch in der Einzelkritik widerspiegelt.

Yann Sommer: Bekam im Verlauf des Spiels einiges zu tun, doch die meisten Versuche der Hoffenheimer blieben letztlich harmlos und waren Pflichtaufgaben für den Keeper. Etwas Glück hatte er bei der Uth-Chance im ersten Durchgang, weil der Stürmer sich nicht zwischen Schuss und Kopfball entscheiden konnte. In der zweiten Hälfte mit einer etwas eigenartig anmutenden ›Volleyball-Klärung‹. Der Schweizer lenkte einen Kramaric-Schuss stark zur Ecke, beim Gegentor war er ohne Abwehrchance. Die Abschläge und Pässe des 27-Jährigen waren teilweise leicht wackelig. Note 3,0.

Nico Elvedi: Kein guter Auftritt des 19-Jährigen. Er stand mit einer verunglückten Bewegung an der Basis der Uth-Chance und hatte darüber hinaus in mehreren Situationen Orientierungsprobleme. Möglicherweise hing das damit zusammen, dass er mit Traoré einen neuen ›Vordermann‹ hatte. Jedenfalls war der Schweizer nicht so stabil in den Zweikämpfen, wirkte hier und da fahrig und setzte kaum Akzente im Spiel nach vorne. Lediglich ein guter Pass in den Lauf von Hahn blieb haften. Schon kurz vor dem Anschlusstreffer mit Problemen, als er erst im dritten Versuch einen halben Querschläger korrigieren konnte. Alsdann mit dem Riesenbock, der zum 1:2 führte. Zum Glück kostete der Fehler letztlich keine Punkte. Note 4,5.

Andreas Christensen: Mr. Cool wurde nach seinem Ausflug ins defensive Mittelfeld in Hannover wieder als Abwehrchef aufgeboten und lieferte eine erstklassige Partie ab. Er war der absolute Boss, der nie in ernsthafte Probleme geriet und schon gar nicht in Panik verfiel. Der 20-Jährige verarbeitete die Bälle mit außergewöhnlicher Selbstverständlichkeit. Der Däne gewann alle Zweikämpfe und trat vorne zweimal in Erscheinung. Einmal köpfte er nach einer Ecke neben das Tor, im zweiten Durchgang war Baumann bei Christensens gut nach unten gedrückten Kopfball zur Stelle. Beim Gegentor war Christensen der Adressat von Elvedis missglücktem Zuspiel. Er hatte jedoch keine Chance, den Ball zu erreichen. Note 1,5.

Håvard Nordtveit: Lieferte eine grundsolide Partie ohne nennenswerte Schludrigkeiten ab. Abgesehen von einem Freistoß, den er lang ins Niemandsland schoss, gab es trotz einiger Streuung im Passspiel nicht viel zu bemängeln. Der 25-Jährige agierte abgeklärt und konzentriert. Der Norweger beschränkte sich auf die Basics: Bissig sein, Zweikämpfe gewinnen und den anderen das Spielen überlassen. Nordtveit köpfte kurz vor der Halbzeitpause nach einem gut gezirkelten Traoré-Freistoß in den Strafraum ziemlich freistehend neben das Tor. Sah berechtigt Gelb für ein hartes Muss-Foul in der Rückwärtsbewegung. Note 3,0.

Ibrahima Traoré: Bekam seine Chance in der Startelf in der Johnson-Rolle auf der rechten Seite. Zu Beginn war ›Ibo‹ etwas in der Findungsphase, als er beim Hoffenheimer Aufbauspiel nicht so recht wusste, wo er wen übernehmen sollte. Er war jedoch eifrig bei der Sache und machte weite Wege nach hinten. So legte er sich in einer Situation im eigenen Strafraum grätschend vor den Ball. Das war wichtig und nicht gefährlich, weil weit genug weg vom Gegner. In der Entstehung des 2:0 war Traoré im Abseits, was nicht geahndet wurde. Der 28-Jährige brachte die Freistoßflanke zu Nordtveits Kopfball und zwang später Baumann mit einem Schuss aus dem Stand zu einer Glanzparade. Ein Drehschuss flog weit daneben. Traoré unterliefen im letzten Drittel einige Fehler und falsche Entscheidungen, die seiner Verspieltheit geschuldet waren. Dennoch überwog das Positive, denn er belebte die Sache. Note 2,5.

Mo Dahoud: Blieb diesmal die komplette Spielzeit auf dem Platz und war prompt mit 12,6 Kilometern der laufstärkste Akteur. In den Zweikämpfen zwar nicht immer Sieger, doch mit einer ordentlichen ›Standfestigkeit‹. Fußballerisch und strategisch mehrfach glänzend, als er sich auch unter Bedrängnis behauptete. Der 20-Jährige spielte feine Pässe, u.a. auf Wendt. Den Schweden übersah er allerdings in einer Situation, als er selbst den Abschluss suchte. Bei seinem Treffer kurz vor der Pause vollendete er ruhig und überlegt. Ein Distanzschuss im zweiten Durchgang wurde von Baumann zur Ecke gelenkt. Dahoud eroberte aufmerksam gegen Strobl den Ball und bediente Hahn mustergültig zum vorentscheidenden 3:1. Am Ende der Partie übertrieb er es im Gefühl des sicheren Sieges ein wenig. Note 2,0.

Granit Xhaka: Der Kontrolleur im Gladbacher Spiel hatte - fast - alles im Griff. Einmal, kurz nach dem 1:0, ließ er sich zu einem kopflosen Forechecking hinreißen und augenblicklich gab es in seinem Rücken ein Loch, in das Hoffenheim - zum Glück folgenlos - stoßen konnte. Ansonsten agierte Xhaka jedoch sehr konzentriert. Der 23-Jährige lenkte das Spiel und war überlegt und überlegen in den Zweikämpfen. So beim männlichen Schultercheck gegen Volland. Aus der Tiefe des Raumes glänzte der Schweizer mit dem ›goldenen Pass‹ auf Wendt vor dem 1:0 und dem genialen ›Wolfram-Wuttke-Gedächtnispass‹ mit dem Außenrist vor dem 2:0. Note 1,5.

Oscar Wendt: Präsentierte sich eine Klasse besser als in der Vorwoche in Hannover. War sehr aktiv und mit viel Offensivdrang unterwegs und zog viele Sprints an. Seine feste Flanke zu Beginn wurde fast zu einem Eigentor der Hoffenheimer. Der 30-Jährige lieferte den Assist zum 1:0, wobei sich niemand beschweren durfte, wenn er selber den Abschluss gesucht hätte. Ein schwacher Schuss aus dem Lauf war dagegen etwas egoistisch. Nach der Pause mit der Riesenchance zum 3:1, als er freistehend kläglich vergab. Note 3,0.

Thorgan Hazard: Vor der Pause nur wenig in Erscheinung getreten. Oft einer der bisweilen vier Mann, die sich vorne auf einer Linie bewegten. Hazard lief zwar viel, richtig bemerkenswert war lediglich der präzise Pass vor dem Pfostenschuss von Hahn. Nach dem Wechsel präsenter und mit der Vorbereitung zur Chance für Raffael. Absolut lobenswert die Laufbereitschaft des 23-Jährigen, der in 84 Minuten 11,5 Kilometer zurücklegte und auch nach dem 3:1 viel nach hinten arbeitete. In den Zweikämpfen mit Problemen, dafür im Passspiel ausgesprochen sicher. Note 3,0.

André Hahn: Machte dem Namen ›Kampf-Hahn‹ alle Ehre und ackerte und rackerte, was das Zeug hielt. Beim Eigentor wäre er auch zur Stelle gewesen, bei seinem Haken und anschließenden Pfostenschuss machte er alles richtig und hatte einfach nur Pech. Eroberte bissig - und am Rande der Legalität - den Ball gegen Baumann vor dem 2:0. Beim 3:1 blieb er cool und vollendete sicher. Bis in die Schlussphase hinein warf sich Hahn in jeden Ball und ging nichts und niemandem aus dem Weg. Der 25-Jährige verlor zwar die Vielzahl seiner Duelle, doch es ist ihm hoch anzurechnen, dass er die Gegenspieler ständig beschäftigte. Note 2,0.

Raffael: Hatte ein wenig das gleiche Problem wie Hazard, wenn alle in der vordersten Linie standen. Raffael hätte sich in einigen Situationen mehr zurückfallen lassen sollen, um dann anzutreten. Allerdings bearbeitete Hoffenheim Raffael sehr aufmerksam, wenn er in diesen Bereichen auftauchte. Eine schöne Direktmitnahme sorgte für die Gelbe Karte von Rudy, sein Schuss von halblinks ging dem Ballgewinn von Hahn vor dem 2:0 voraus. Blitzsauber die Vorbereitung des 30-Jährigen zur Großchance von Wendt, als er sich freispielte und Wendt den Ball auf dem Silbertablett servierte. Raffael hatte noch eine offene Schusschance, die zur Ecke geblockt wurde. Note 3,0.

Fabian Johnson: Bekam von Schubert eine Pause verordnet und kam erst in den letzten neun Minuten für Traoré. Eine nennenswerte Aktion hatte der US-Nationalspieler nicht mehr. Ohne Note.

Patrick Herrmann: Kam in den letzten fünf Minuten für Hazard zum Einsatz, konnte sich aber nicht mehr zeigen. Ohne Note.

Jonas Hofmann: Zwei Minuten mischte der bislang untergegangene Wintereinkauf mit, nachdem er für Raffael eingewechselt wurde. Nach schöner Körpertäuschung im Sechzehner ignorierte er die mitgelaufenen Kollegen und suchte selbst den Abschluss ins kurze Eck - der Ball ging ans Außennetz. Ohne Note.

Einzelkritik: Hannover 96 - Borussia Mönchengladbach 2:0 (0:0)

Viel zu wenig für Europa

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Auch Raffael konnte nichts reißen (Foto: Dirk Päffgen)

Auch Raffael konnte nichts reißen (Foto: Dirk Päffgen)

Borussia Mönchengladbach blieb beim Tabellenletzten in Hannover fast alles schuldig. Die Mannschaft agierte nahezu ausnahmslos neben der Spur und entsprechend fällt die Einzelkritik aus.

Yann Sommer: Borussias Keeper bekam einiges zu tun, sechs Schüsse der Hannoveraner auf sein Tor parierte er. Dazu gehörte der Schuss von Sarenren-Bazee, als Sommer vor der Pause mit einer Klasseparade den Rückstand verhinderte. Später rettete er noch gegen Karaman. Beim 0:1, als Anton aufs kurze Eck zielte, ließ der 27-Jährige den Ball durchrutschten. Den Gegentreffer nahm er später selbstkritisch auf seine Kappe. Beim 0:2 war der Schweizer ohne Abwehrchance. Als Anspielstation und Spieleröffner sehr oft eingebunden, zumeist fanden die langen Bälle aber keinen Gladbacher Abnehmer. Note 4,0.

Nico Elvedi: Startete auf der Position des Rechtsverteidigers und hatte einige Schwierigkeiten gegen Karaman und den nachrückenden Albornoz. Bei der Kiyotake-Chance kam der Schweizer nicht rechtzeitig hinterher. Cool dagegen seine Kopfballrückgabe auf Sommer kurz vor der Pause. Nach dem 0:1 wurde der 19-Jährige auf die linke Innenverteidiger-Position verschoben. Er träumte beim 0:2 vor sich hin und realisierte den Pfostenabpraller erst, als Sobiech schon abstaubte. Im weiteren Verlauf mit einigen Klärungsaktionen und insgesamt vernünftigem Passspiel. Note 4,0.

Martin Stranzl: Gab sehr überraschend sein Startelf-Comeback und agierte auf ›seiner‹ Position des rechten Innenverteidigers in der Viererkette, wo er auch nach der ›Rotationswelle‹ im Anschluss an das 0:1 blieb. Der 35-Jährige absolvierte eine solide Partie, mehrfach räumte er kompromisslos ab. Ein paar Probleme beim Timing waren unverkennbar, jedoch mit der fehlenden Spielpraxis zu erklären und letztlich folgenlos. Pech hatte der Österreicher, dass er bei seinem Rettungsversuch vor dem 0:2 Karamans Schuss an den Pfosten lenkte. Note 3,5.

Håvard Nordtveit: Begann als linker Innenverteidiger, was er insgesamt vernünftig machte. Sowohl in der Luft, als auch am Boden mit ordentlichem Zweikampfverhalten und soliden Kurzpässen. Die Versuche, mit dem langen Ball einen Abnehmer zu finden, waren weniger erfolgreich. Nach dem 0:1 rückte der künftige Ex-Borusse auf die Sechserposition. Dort spielte der 25-Jährige weiterhin zuverlässig, ohne dem Spiel wirkliche Impulse geben zu können. Note 4,0.

Oscar Wendt: Lieferte eines seiner schlechtesten Spiele im Trikot der Borussia ab. Er startete mit einer aussichtsreichen Offensivaktion, als er links im Strafraum in Schussposition kam, jedoch den Pass auf Raffael vorzog, was misslang. Danach vorne so gut wie überhaupt nicht mehr zu sehen, dafür hinten mit riesigen Problemen gegen den flinken Sarenren-Bazee. Der narrte ihn ein ums andere Mal, u.a. vermochte Wendt die Hereingabe zum 0:1 nicht zu verhindern. Vor dem zweiten Gegentor hob der Schwede das Abseits auf. Unterirdisch die Zweikampfbilanz des 30-Jährigen: Nur 5 von 15 Duellen konnte er für sich entscheiden. Auch im Passspiel war Wendt ungewohnt fahrig und fehlerbehaftet. Note 5,0.

Mo Dahoud: In der Anfangsphase sorgte er mit einigen klugen Pässen und Läufen für fußballerische Momente im Gladbacher Spiel. Der 20-Jährige lief sich allerdings zusehends öfter fest und verlor Bälle, was zu Umschaltgelegenheiten für 96 führte. Im Defensivzweikampf fehlte Dahoud die Griffigkeit. Er verlor vor dem 0:1 am gegnerischen Sechzehner unglücklich den Ball, weil der Schiedsrichter ihn blockierte. Dahoud lief zwar beim anschließenden Konter mit zurück, kam jedoch gegen Torschütze Anton zu spät. Kurz darauf wurde er ausgewechselt. Note 4,5.

Andreas Christensen: Wurde für den gesperrten Xhaka als Nebenmann von Dahoud auf die Doppelsechs beordert. Von Beginn an war zu erkennen, dass sich der 20-Jährige dort schwertat. Mehrere kleinere Stockfehler in der Ballbehandlung hemmten ihn. Fortan spielte er fast ausnahmslos quer oder zurück, so dass er dem Spielaufbau keinerlei Impulse geben konnte. Defensiv bekam er zwar weitestgehend Zugriff, im Umschaltspiel trat er allerdings betont auf die Bremse. Laufbereitschaft und Einsatzwillen waren tadellos, doch die Entstehung des 0:1 ist dem Dänen mit anzulasten. Er hatte Sarenren-Bazee eigentlich schon zweimal gestellt, um ihn dann doch noch ziehen zu lassen. Note 4,5.

Thorgan Hazard: Spielte wieder auf der rechten Außenbahn, wo er zu Beginn mehrfach in Erscheinung trat - allerdings zumeist in der Rückwärtsbewegung. Da machte der Belgier eifrig mit, u.a. mit einer gefährlichen, aber guten Defensivgrätsche. Hazard kam zu einigen Balleroberungen, hatte im Verbund mit Elvedi jedoch viel Mühe mit Karaman und Albornoz. Im Spiel nach vorne fehlte es an Klarheit und Zielstrebigkeit. Seine Ecken waren okay, die Flanken harmlos. Nach dem 0:1 wurde der 23-Jährige frühzeitig ausgewechselt. Note 4,0.

Fabian Johnson: Begann im 4-4-2 auf der linken Seite, wo er zunächst einige Male mit nach vorne stieß. So hatte er die beste Gladbacher Chance, als er nach Raffael-Zuspiel im Fallen an Zieler scheiterte. Im weiteren Spielverlauf häuften sich die Schwierigkeiten für den US-Nationalspieler, er konnte sich immer weniger durchsetzen. Auch im Defensivzweikampf nicht mit der gewohnten Griffigkeit. Nach dem Rückstand spielte der 28-Jährige auf der Rechtsverteidigerposition, wo sich die Probleme eher noch verschärften. So verlor er vor dem 0:2 das Duell gegen Karaman. Zehn Minuten vor Schluss mit einer Schusschance, doch er donnerte den Ball weit übers Tor. Note 4,5.

Lars Stindl: An alter Wirkungsstätte mit einem wirkungslosen Auftritt. Seine Ex-Kollegen bearbeiteten ihn sehr intensiv und ließen ihm überhaupt keinen Entfaltungsspielraum. Stindl legte zwar wie gewohnt weite Wege zurück, konnte sich jedoch nicht entscheidend in Position bringen. Als Kombinationsspieler wurde der 27-Jährige fast komplett aus der Partie genommen. Lediglich einmal kam er zum Abschluss, als sein Schuss nach Traoré-Vorarbeit zur Ecke gelenkt wurde. Note 4,5.

Raffael: Kehrte nach überstandenem Muskelfaserriss zurück, wobei ihm die vierwöchige Zwangspause deutlich anzumerken war. Es fehlte die letzte Spritzigkeit bei seinen Antritten, so dass ihn die Gegenspieler immer wieder stellen konnten. Raffael hatte die wenigsten Ballaktionen aller Gladbacher Startelfspieler und tauchte phasenweise komplett ab. Gleichwohl war der 31-Jährige nach dem Rückstand der zielstrebigste Antreiber und zwei der drei Gladbacher Chancen erfolgten unter seiner Beteiligung. In der ersten Halbzeit passte der Brasilianer wunderbar auf Johnson zu dessen Gelegenheit, kurz vor dem Ende flog sein Kopfball knapp am langen Pfosten vorbei. Note 4,0.

Ibrahima Traoré: Kam in der 56. Minute für Hazard und übernahm dessen Rolle auf der rechten Außenbahn. Der 27-Jährige brachte Schwung und eine gehörige Portion Unberechenbarkeit ins Spiel. Allerdings war er am Ball sehr hektisch, was zu mehreren unnötigen Fehlern führte. Gelungen die Vorarbeit zur Stindl-Chance und die Freistoßhereingaben für Raffael und Herrmann. Note 4,0.

Patrick Herrmann: Durfte noch weit über eine halbe Stunde mitwirken und kam über die linke Seite. Der 25-Jährige tat sich jedoch sehr schwer, es unterliefen ihm mehrere Stockfehler und unsaubere Aktionen. In der vorletzten Minute köpfte er nach einer Freistoßflanke von Traoré aus fünf Metern freistehend am Tor vorbei. Note 4,5.

André Hahn: Kam für die letzten sieben Minuten als ›Brechstange‹, ohne noch etwas inszenieren zu können. Ohne Note.

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