Das Trainingslager von Borussia Mönchengladbach am Tegernsee hat es in sich. Wie Dieter Hecking angekündigt hat, wird neben den körperlichen Grundlagen auch am fußballerischen Feinschliff gearbeitet. Das war am Dienstag der Fall und setzte sich am Mittwoch nahtlos fort. Mit der Taktiktafel bewaffnet platzierte sich der Coach auf dem Feld und unterbrach die Spielformen immer wieder, um seine Spieler entsprechend zu instruieren.
Erneut wurde an der Dreierkette und am Pressing gefeilt, einige Dinge sahen dabei schon richtig gut aus. Bevor es den ersten Praxistest bei den Testspielen gibt, ließ Hecking am Mittwochnachmittag im Elf gegen Elf trainieren. Geleitet wurde das Trainingsspiel von Bundesliga-Schiedsrichter Robert Hartmann, er am Abend eine Regelschulung mit der Mannschaft durchführte. Schwerpunkt hier die gravierendste Änderung in der neuen Saison: Die Einführung des Videoschiedsrichters und die entsprechende Umsetzung in der Praxis.
Am Nachmittag kam Hartmann ohne technische Unterstützung aus, alles verlief friedlich. Nur Fabian Johnson zweifelte einmal lautstark an der Sehstärke des Unparteiischen, der ein deutliches Foul von Tony Jantschke am US-Nationalspieler nicht ahndete. Dieter Hecking verschaffte sich derweil einen guten Überblick, indem er das Geschehen auf dem extra aufgebauten Kameragerüst verfolgte und von dort oben lautstarke Anweisungen gab.
Lucien Favre freut sich auf das Wiedersehen
Am Donnerstag wird man sich einen ersten Eindruck verschaffen können, wie die Mannschaft das Erarbeitete unter wettkampfähnlichen Bedingungen umsetzt. Zunächst geht es um 14.15 Uhr in Schwaz (Österreich) gegen Leeds United, alsdann um 18 Uhr in Rottach-Egern gegen OGC Nizza. Borussia wird mit zwei unterschiedlichen Teams antreten, damit die Belastungssteuerung in den verbleibenden Tagen am Tegernsee einfacher wird.
Damit genügend Feldspieler zur Verfügung stehen, stoßen aus der U23 Stürmer Mike Felgenspann und Mittelfeldspieler Nils Rütten dazu. Für Mamadou Doucoure, der bei der Vormittagseinheit mit der Mannschaft trainierte, kommt das Testspiel noch zu früh. Er trainierte auch am Nachmittag individuell. Nico Elvedi absolvierte dagegen das volle Programm.
Besonders interessant wird natürlich die Partie gegen Nizza, weil es das Wiedersehen mit Lucien Favre gibt. Erstmals nach seinem überstürzten Abgang treffen Favre und Borussia bei einem Spiel aufeinander. »Ich werde viele Freunde und Bekannte aus dem Klub und meine ehemaligen Spieler sehen und freue mich natürlich auch auf die Gladbach-Fans«, sagte Favre im Interview auf Borussia.de. Für Nizza ist das Spiel gegen Borussia ein letzter Härtetest vor den Qualifikationsspielen zur Champions League gegen Ajax Amsterdam. »Wir wollten unbedingt ein Spiel gegen einen starken Gegner haben, das hat mit Borussia zufällig genau gepasst«, wird Favre zitiert. Man darf also gespannt sein …
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