Ein schlechtes Spiel in Wolfsburg, eine gute Leistung, aber nur ein Punkt gegen Schalke und zuletzt der schwache Auftritt in Freiburg. In Mönchengladbach ist man weiter auf der Suche nach Konstanz. Nach dem Sieg gegen die Bayern herrschte noch die große Euphorie im Borussia Park. Jetzt scheint man wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen zu sein. »Wer dachte, dass wir nach dem Spiel gegen Bayern noch neun oder sogar zwölf Punkte holen, war sehr blauäugig«, sagte Borussias Trainer Dieter Hecking.
Für die Schwankung der Leistungskurve von Borussia hat Hecking eine Erklärung. »Wir haben es oft nicht verstanden, dass die spielerische Lösung nicht immer gefragt ist«, sagte er und sprach damit besonders die Niederlagen gegen Wolfsburg und Freiburg an. »Wir hätten unser Spiel ein bisschen auf lange Bälle umstellen und auf den zweiten Ball gehen sollen. Wenn wir gar nicht ins Spiel reinkommen, muss man die Aufgabe eben mit anderen Mitteln lösen. Das werden wir in Ruhe mit der Mannschaft besprechen müssen.«
»Wir analysieren die Dinge, die nicht gut laufen, kritisch und sprechen sie auch ganz klar an. Da ist auch manchmal die klare Kante gefragt«, so Hecking. »Die Spieler äußern sich immer sehr viel, aber sie müssen es am Ende auf dem Platz umsetzen.«
Jantschke und Herrmann wieder im Kader
Bei der Inkonstanz spielt auch die lange Verletztenliste nach wie vor eine wichtige Rolle. »Gewisse Abläufe sind im Moment einfach nicht so da, als wenn alle an Bord wären«, so der Trainer. »Darunter leiden wir natürlich.«
Leiden muss die Borussia nun auch unter dem erneuten Ausfall von Chris Kramer. Zudem sah Denis Zakaria gegen Freiburg die fünfte Gelbe Karte und wird ebenfalls fehlen. Damit fällt die für das Spiel der Borussia so wichtige Doppelsechs weg. Stattdessen könnte Matthias Ginter wieder auf die Mittelfeldposition vorgezogen und Michaël Cuisance an seine Seite gestellt werden. Darüber, wie genau Dieter Hecking am Freitag aufstellen wird, bewahrte er aber wie immer Stillschweigen.
Klar ist hingegen, dass Tony Jantschke und Patrick Herrmann wieder zur Verfügung stehen. »Ob sie Kandidaten für die Startelf am Freitag sind, ist mit einem großen Fragezeichen zu versehen. Aber es ist zumindest so, dass sie die letzten Tage individuell trainiert und gestern bei der U23 das volle Mannschaftstraining mitgemacht haben. Ich gehe davon aus, dass sie morgen zumindest im Kader stehen werden«, so Hecking.
HSV braucht drei Punkte im Abstiegskampf
Trotz dessen, dass sich das Lazarett ein wenig zu lichten scheint, ist ein Sieg gegen den Gegner aus Hamburg kein Selbstläufer. »Es ist eine Mannschaft, die ein gutes Pressing spielt, hoch anläuft und weggeht von dem Prinzip, nur lange Bälle zu spielen. Die aktuelle Situation hat sich für den HSV durch die Niederlage gegen Frankfurt nochmal verschärft. Aber davon auszugehen, dass wir sie morgen locker im Vorbeigehen schlagen können, ist falsch.«
Der HSV befindet sich auf dem Relegationsplatz und steckt nach gutem Saisonbeginn in der fast schon traditionellen Krise. Um ihr Ziel zur Halbzeit der Saison – nämlich auf 18 Punkte zu kommen – noch zu erreichen, müssen die Hamburger in Gladbach gewinnen. »Sie brauchen den Dreier und so werden sie das Spiel auch angehen.«
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