Vor dem Spiel gegen Union Berlin

Borussia gegen Union: Farke freut sich über Optionen

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Daniel Farke am Freitag beim Training der Borussia vor dem Union-Spiel (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach ist die ehrenvolle Aufgabe vorbehalten, den 29. Bundesligaspieltag am Sonntagabend um 19:30 Uhr zu beschließen. Zu dieser unsäglichen Anstoßzeit kommt mit Union Berlin ein Gegner, der den Borussen überhaupt nicht liegt.

Es gab gewiss schon Bundesligaspiele, die für deutlich mehr Vorfreude gesorgt haben, als die Partie zwischen der Borussia und Union am Sonntagabend. Da ist der komische Termin, der für viele Fans mindestens für einen komplizierten Wochenstart sorgen wird, aber auch das zu erwartende Spiel. Kommt mit Union Berlin doch eine Art Angstgegner in den Borussia-Park, gegen den die Fohlenelf bislang nahezu immer schlecht ausgesehen hat.

Ende Mai 2020 gewannen die Borussen zum bislang einzigen Mal ein Bundesligaspiel gegen Union. Das 4:1 im Borussia-Park fand allerdings nur vor den Pappkameraden auf den Tribünen statt - Zuschauer waren seinerzeit coronabedingt ausgeschlossen. Die Torschützen vor knapp drei Jahren haben einen absoluten Bezug zur Gegenwart: Neuhaus, Thuram (2) und Plea schossen den Sieg heraus. Und überhaupt sind aus der Startelf von damals nur Sommer und Ginter nicht mehr beim VfL.

Die meisten Borussen wissen, wie sich ein Sieg über Union anfühlt

Also wissen die meisten Borussen, wie sich ein Sieg über Union anfühlt. Zudem hat sich die Formkurve zuletzt stabilisiert, nachdem Gladbach keines der letzten vier Spiele verloren hat (3 Remis, 1 Sieg). Das ist gleichzeitig die längste Serie an ungeschlagenen Partien unter Daniel Farke. Derweil scheint Union Berlin in der Schlussphase einer für sie sensationellen Saison ein wenig die Luft auszugehen. Nur zwei Siege aus den letzten zehn Pflichtspielen, inklusive des Ausscheidens aus beiden Pokalwettbewerben, deuten zumindest darauf hin. Dennoch sind die Berliner als Tabellendritter immer noch auf Champions-League-Kurs.

Dass die Köpenicker mit ihrer Spielweise den Borussen überhaupt nicht liegen, dürfte mittlerweile bekannt sein. Im Hinspiel wählte Daniel Farke die richtige Herangehensweise und man überließ Union die Spielgestaltung. Die Eisernen fanden wenig Lösungen gegen die gut gestaffelten Fohlen und angesichts der eigenen Führung hätte der Plan aufgehen können. Doch individuelle Gladbacher Fehler führten dazu, dass der damalige Tabellenführer Union in der 97. Minute zum Siegtreffer kam.

»Es ist sehr schwierig, gegen Union zu bestehen«

Eine ähnlich zurückhaltende Ausrichtung der Borussen wie im Hinspiel wäre gewiss kein Fehler, doch in einem Heimspiel dürfte das nicht so wirklich gut ankommen. Zumal die Gladbacher angesichts der Tabellenkonstellation ruhig ins Risiko gehen können - an der grundsätzlichen Situation wird sich ohnehin nichts ändern. »Wir brauchen eine gute und konzentrierte Leistung«, sagte Daniel Farke im Vorfeld der Partie. »Es geht darum, die Physis anzunehmen und wir benötigen eine gute Tagesform. Es ist sehr schwierig, gegen Union zu bestehen. Wir wissen, was uns erwartet, aber das macht es nicht einfacher.«

Personell kann Farke nahezu aus dem Vollen schöpfen. Borges-Sanches und Sippel stehen nicht zur Verfügung, hinter Plea (Infekt) steht noch ein kleines Fragezeichen. Durch die Rückkehr von Weigl gibt es im Mittelfeld zusätzliche Variationsmöglichkeiten für den Trainer. Insoweit darf man schon gespannt sein, welche Lösung Farke findet. In Frankfurt setzte er auf Koné und Weigl, auch weil Kramer angeschlagen draußen bleiben musste. Jetzt ist Kramer, unter Farke unangefochtener Stammspieler, wieder bereit. »Ich bin froh, dass jetzt endlich Konkurrenzkampf da ist«, so Farke. »Wir brauchen Optionen und Konkurrenzkampf«. Und einen Auftritt gegen Union Berlin, der die Fans an einem Sonntagabend zufriedenstellt.

 


von Marc Basten

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