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Vor dem Derby: »Nur Emotionen reichen nicht«

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Daniel Farke bei der Pressekonferenz am Freitag im Borussia-Park (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Für Borussia Mönchengladbach steht am Sonntag das brisante Heim-Derby gegen Köln (Anstoß 15.30 Uhr) auf dem Programm. Trainer Daniel Farke ist wieder im Dienst und hat die nicht einfache Aufgabe, mit seiner Truppe die richtige Balance zwischen Emotionen und kühlem Kopf zu finden.

Daniel Farke ist zurück. Borussias Trainer hat seine Corona-Infektion überstanden, bei der er in den ersten zwei Tagen Symptome hatte, wie der 45-Jährige erläuterte. Aber mittlerweile ist alles soweit überstanden, die relevanten Tests sind negativ und der Coach kann wieder seiner Arbeit nachgehen. Gerade rechtzeitig zur heißen Phase vor dem Derby ist Farke also wieder bei der Mannschaft.

Während der Trainer unmittelbar nach dem Bremen-Spiel positiv getestet wurde, hat es aus Mannschaft oder Staff niemanden sonst erwischt. Das ist eine gute Nachricht vor dem Sonntag, zumal es auch ansonsten beim Personal sehr ordentlich aussieht. Sieht man von den drei Langzeitverletzten Ko Itakura (war heute in einer Reha-Einheit auf dem Trainingsplatz), Florian Neuhaus und Hannes Wolf ab, sind alle Mann an Bord. Alassane Plea, der letzte Woche schon auf der Bank saß, hat eine weitere beschwerdefreie Trainingswoche hinter sich und auch Youngster Yvandro Borges Sanches ist nach Oberschenkelproblemen zurück im Training.

»Bei einem Derby ist die Tabelle egal«

Ramy Bensebaini, der sich zu Wochenbeginn mit einem grippalen Infekt herumplagen musste, steht ebenso zur Verfügung wie Christoph Kramer, der im Training kleinere Probleme hatte. Insoweit ergeben sich für Daniel Farke neue Variationsmöglichkeiten in der Offensive. Mit Kramer, Plea und Stindl kommen drei Akteure für zwei Plätze in Frage. Auch auf anderen Positionen wären theoretisch Wechsel möglich, aber die Trainingseindrücke gaben insoweit keine näheren Aufschlüsse. So wird man wohl erst eine Stunde Anpfiff die Gewissheit haben, wer diesmal die Derby-Kartoffeln aus dem Feuer holen soll.

Für Daniel Farke ist es das erste Derby als Trainer der Borussia. Die Bedeutung dieses Prestigeduells ist dem Coach klar: »Bei einem Derby ist die Tabelle egal, dieses Spiel ist hoch emotional. Es geht darum, heiß zu sein und alles für den Sieg zu geben«. Dass auf Farke nach den Derby-Patzern seiner Vorgänger (die Heimniederlage von Rose war der Anfang von dessen Ende, Hütter verlor gleich beide Spiele) besonderer Druck lastet, will der Ostwestfale nicht so hoch hängen. »Ich will nicht zurückschauen auf Spiele, bei denen ich nicht verantwortlich war«.

Farke verzichtet auf das Flammenschwert in der Kabine

Aber natürlich findet das Spiel am Sonntag auch unter der Überschrift ‘Wiedergutmachung’ statt. Einfach wird das nicht, denn der FC präsentiert sich - für viele unerwartet - auch in dieser Saison sehr stabil. »Ich muss Steffen Baumgart ein Riesenkompliment machen«, so Farke. »Der Fußball in Köln trägt seine Handschrift, sie sind schwer zu schlagen und wir wissen, dass der FC mit viel Kampfgeist, Energie und Intensität spielt. Ich glaube, es wird ein gutes, enges Spiel werden.«

In den letzten Stunden vor dem Derby wird es für Daniel Farke darauf ankommen, die ‘Folklore’ und die professionelle Herangehensweise an ein Bundesligaspiel in die richtigen Bahnen zu lenken. Mit dem »Flammenschwert durch die Kabine laufen, um die Jungs anzuzünden« will Farke jedenfalls nicht. »Natürlich musst du das Derby motiviert und emotional angehen. Aber nur Emotionen reichen nicht. Man muss eine gute Balance finden. Ein heißes Herz und ein kühler Kopf sind gefragt. Wir müssen bei uns bleiben und das, was uns auszeichnet, auf den Platz bringen.« Und dann sollten die Verhältnisse am Sonntagabend wieder klar sein.

 

von Redaktion TORfabrik.de

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