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Borussia siegt auswärts: »Die entscheidenden Situationen genutzt«

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Jubel nach dem entscheidenden dritten Tor durch Lars Stindl (Foto: Alex Grimm - Getty Images)

Borussia Mönchengladbach hat mit dem 4:1 bei der TSG Hoffenheim den ersten Auswärtssieg der Saison eingefahren. Es war ein enges Spiel, auch wenn das Endresultat etwas anderes vermuten lässt. Doch die Borussen waren in den wichtigen Momenten hellwach und siegten am Ende verdient.

Dass die Gladbacher Borussen am späten Samstagnachmittag in Sinsheim vor der Fankurve ausgelassen tanzen und sich über den ersten Auswärtssieg freuen würden, kam eher unerwartet. Die beiden Niederlagen gegen Leverkusen und in Augsburg hatten den Optimismus im Gladbacher Umfeld mehr als nur gedämpft und dass nun ein 4:1-Auswärtssieg auf der Anzeigetafel aufleuchtete, war schon etwas überraschend. »Ich habe unsere zweite Halbzeit in Augsburg kritisiert und wollte heute eine Reaktion sehen«, sagte Daniel Farke nach der Partie. »Und die Jungs haben geliefert. Sie haben ein Top-Auswärtsspiel gemacht.«

Der Trainer hatte seine Startelf ein wenig modifiziert. Joe Scally spielte für Stefan Lainer, was laut Farke vorrangig aus Gründen der Belastungssteuerung erfolgte, weil Lainer nach langer Pause nicht unbedingt drei Spiele in sechs Tagen abreißen sollte. Dazu kehrten Lars Stindl nach Gelbsperre und Jonas Hofmann nach überstandenem Infekt zurück. Dafür blieben Nathan Ngoumou und unerwartet Alassane Plea draußen. Die Nominierung von Hofmann und Stindl erwies sich als Glücksgriff. Hofmann erzielte die ersten beiden Treffer, jeweils nach Vorbereitung von Stindl. Und Stindl steuerte das entscheidende dritte Tor bei – vorbereitet von Hofmann. »Beide waren heute herausragend«, lobte Farke.

»Es war schwierig für Hoffenheim, Zugriff zu bekommen«

Borussias Coach hielt auch daran fest, Christoph Kramer im zentralen Mittelfeld aufzubieten. Auch das ging auf, weil Kramer sich oftmals fallen ließ, während Stindl und vor allem Hofmann nach vorn drängten. Farke bestätigte, dass Kramer aus einer tieferen Position im Ballbesitz agieren sollte, um »Wege freizuziehen«. Das war auch in den vorherigen Spielen so angedacht, doch diesmal funktionierte es richtig gut – bei den ersten beiden Treffern war Kramer jeweils mit dem vorletzten Pass beteiligt. »Wir waren im Ballbesitz sehr flexibel, viel in Bewegung und es war schwierig für Hoffenheim, Zugriff zu bekommen«, lobte der Trainer.

Ausschlaggebend war an diesem Tag allerdings auch die Effizienz der Fohlen. »Ein Tor aus dem Nichts«, nannte Hoffenheims Trainer André Breitenreiter den Führungstreffer durch Jonas Hofmann. Dadurch gewannen die Gladbacher an Sicherheit, während die Verunsicherung aufseiten der Kraichgauer zunahm. »Wir haben viele gute Situationen kreiert, sowohl aus einem guten Positionsspiel heraus als auch durch Ballgewinne«, sagte Farke. »Und gegen den Ball waren wir sehr stabil und haben kompakt und konsequent agiert«. Und die Borussen schlugen noch einmal eiskalt zu – Hofmanns zweiter Treffer über Umwege und nach langer VAR-Überprüfung sorgte für eine »verdiente 2:0-Pausenführung.«

»In einzelnen Sekunden können sich ganze Welten ändern«

Wie zu erwarten war, legte Hoffenheim nach dem Seitenwechsel zu. »Wir haben es gut verteidigt, aber Hoffenheim hatte mehr Ballbesitz und hat Druck aufgebaut«, so Farke. Die Borussen benötigten einige Zeit, bis sie zumindest mit einigen Ballstafetten für Entlastung sorgen konnten. »Da hatten wir schon früher die Chance auf den dritten Treffer, um den Deckel draufzumachen«, sagte Farke und meinte damit vor allem die Kontersituation über Thuram, Hofmann und Stindl, die nicht genutzt wurde. So blieb das Spiel weiter eng. »In einzelnen Sekunden können sich ganze Welten ändern«, sagte Farke. Hoffenheim kam auf, der Anschlusstreffer lag in der Luft und fiel schließlich zehn Minuten vor dem Ende. »Wenn du den Anschlusstreffer bekommst, kann solch ein Spiel immer noch mal kippen. Aber ich bin extrem zufrieden mit der Reaktion der Mannschaft. Wir haben total aufmerksam und konsequent verteidigt und dann auch offensiv einen Gang zugelegt.«

Das 3:1 durch Stindl sorgte für die Entscheidung, das Kontertor durch Wolf ließ das Resultat dann deutlicher ausfallen, als es die 90 Minuten hergegeben hatten. »Das Ergebnis war letztlich klar, aber es war dennoch ein enges Spiel«, so Farke. »Wichtig war, dass wir die entscheidenden Situationen heute für uns genutzt haben. Von der Art und Weise war es gemessen an den nicht einfachen Umständen eine Topleistung. Wir nehmen mit, dass solche Spiele in den kleinen Momenten gewonnen werden und da waren wir heute richtig gut.« So durften die Borussen verdientermaßen durchatmen und sich über den wichtigen Auswärtssieg freuen. Der komplette Fehlstart ins Jahr 2023 wurde gerade rechtzeitig abgewendet.

 


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