Neuer Trainer offiziell vorgestellt

Gerardo Seoane: »Den vorhandenen Möglichkeiten anpassen«

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Der neue Trainer der Fohlenelf: Gerardo Seoane (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Am Freitag stellte Borussia Mönchengladbach Gerardo Seoane offiziell als neuen Trainer vor. Der Schweizer absolvierte seine erste Pressekonferenz sachlich und souverän. Angesichts vieler offener Fragen zur künftigen Kaderbesetzung blieb es bei unverbindlichen Ansagen.

Die erste Pflichtaufgabe als Trainer von Borussia Mönchengladbach hat Gerardo Seonae hinter sich gebracht, ohne großes Aufsehen zu erregen. Wie schon aus Leverkusener Zeiten gewohnt, präsentierte sich der Schweizer auf seiner Eröffnungs-PK in Gladbach professionell aufgeräumt. Er ließ sich weder zu einer übertriebenen Lobhudelei über seinen neuen Arbeitgeber hinreißen, noch versprach er das Blaue vom Himmel. 

»Wir tun gut daran, Schritt für Schritt zu gehen«, sagte der 44-Jährige stattdessen, als er auf einen internationalen Platz als mögliches Saisonziel angesprochen wurde. »Natürlich sind wir alle maximal ambitioniert und alle Klubs und Trainer wünschen sich, international zu spielen. Aber ich glaube, für den heutigen Tag und die momentane Situation darf das noch kein Thema sein«. Zumal Seoane bislang auch nur in groben Zügen weiß, mit welchen Spielern er künftig zusammenarbeiten darf oder muss. 

Seonae will »ehrlichen Fußball« spielen lassen

Die Planungen für den neuen Kader laufen seit Monaten, mit mehr oder weniger Input durch Daniel Farke, jetzt werden sie gemeinsam mit Seonane intensiviert. »Es ist schon vieles ‘vorgespurt’, es gab Gespräche und Analysen. Jetzt gilt es, diese fortzuführen«, sagte der neue Trainer. Borussias Geschäftsführer Sport, Roland Virkus, konnte derweil in Hinblick auf die Kaderplanung keine Neuigkeiten verkünden und drückte sich weiterhin um konkrete Aussagen hinsichtlich der Entscheidung, sich von Farke zu trennen. Der vor einem Jahr ausgerufene ‘Borussia-Weg’ soll nach wie vor beschritten werden, wobei der in fußballerischer Hinsicht weiterhin nicht wirklich definiert ist.

Zumindest scheint man sich von der irrigen Vorstellung verabschiedet zu haben, die Borussia-DNA sei der Ballbesitzfußball. Anders als sein Vorgänger hielt sich Seoane offen, welcher Stil künftig in Mönchengladbach angesagt sein wird. »Ich muss sehen, was habe ich für eine Mannschaft mit welchen Stärken und Schwächen und dementsprechend versuche ich mich anzupassen. Generell möchte ich eine hohe Aktivität sehen, eine Mannschaft, die mutig spielt in allen Spielphasen, mit und ohne Ball. Einen ehrlichen Fußball und dass man nicht zögerlich auftritt. Es ist wichtig, ein Team zu formen und dass die einzelnen Qualitäten der Spieler für das Team zur Verfügung stehen. Dazu müssen wir uns den vorhandenen Möglichkeiten anpassen.«

»Viel Zeit zu investieren in die Entwicklung von Spielern«

»Zum Borussia-Weg gehört auch, mit jungen Spielern zu arbeiten, sie weiterzuentwickeln und die Möglichkeit zu geben, dass sie in die erste Mannschaft integriert werden können«, erklärte Seoane. Für ihn gehe es darum, »viel Zeit zu investieren in die Entwicklung von Spielern«. Das bezieht sich nicht nur auf die Talente. »Diejenigen, die erfahren sind, wollen wir so begleiten, dass man sie auf 100 % bringen kann. Bei vielen Spielern war im letzten Jahr sicherlich noch ein bisschen Luft nach oben.« 

Dass Seoane auch auf einige ‘neue Skills’ im Kader hofft, wie es Roland Virkus bezeichnet, ist klar. »Im gesamten wünscht man sich mehr Dynamik auch nach vorne, eine gewisse Geschwindigkeit«, sagte der Schweizer. »Auch die Basic-Attribute, dass man einfach bissig und zweikampfstark ist in der defensiven Phase. Das gilt es, über die tägliche Arbeit und die Trainingsintensität zu entwickeln, nicht nur in fußballerischer Hinsicht, sondern auch im mentalen Bereich.« Bis zum Trainingsauftakt am 9. Juli gilt es nun, möglichst viele der Hausaufgaben im Hinblick auf die Kaderzusammenstellung abzuarbeiten.

 


von Marc Basten

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