Update 05.07.23
Wie der Kicker und später auch Sky am Dienstag vermeldeten, wird Jonas Hofmann seine Zelte bei Borussia Mönchengladbach abbrechen und sich Bayer Leverkusen anschließen. Am Mittwoch wurde der Wechsel offiziell bestätigt. Erst im vergangenen Sommer hatte der Nationalspieler seinen Vertrag bei den Fohlen vorzeitig bis 2025 verlängert, zudem wurde eine Option auf ein weiteres Jahr vereinbart. Hofmann sollte einer der Pfeiler beim Neuaufbau werden, den man mit Trainer Daniel Farke angehen wollte.
Farke ist bereits seit längerem Geschichte und nun wird auch Jonas Hofmann den Borussia-Weg nicht mehr mitgehen. Eine Ausstiegsklausel macht dies möglich - Borussia bestätigte, dass diese10 Millionen Euro beträgt. Bayer Leverkusen zahlt diese Summe, nachdem Hofmann ein von der Borussia ergänzendes Angebot nicht angenommen hat. »Wir haben uns mit Jonas intensiv ausgetauscht und darum gekämpft, ihn bei Borussia zu halten«, erklärte Roland Virkus am Mittwoch. »Die Gespräche waren sehr offen und schlussendlich haben wir ein Angebot vorgelegt, das alle von Jonas aufgestellten Bedingungen erfüllt hat. Dass er sich dennoch dazu entschieden hat, die Ausstiegsklausel zu aktivieren, hinterlässt kein gutes Gefühl«.
Eine anständige Entschädigung
Die Ausstiegsklausel könnte man im Nachhinein verfluchen, allerdings wäre eine Verlängerung ohne diesen Passus nicht erfolgt und Hofmann hätte die Borussia in diesem Sommer ablösefrei verlassen. Und wenn man bedenkt, dass Jonas Hofmann in diesem Monat 31 Jahre alt wird, so sind die 10 Millionen eine für Borussia anständige Entschädigung. Gleichzeitig muss man sich vor Augen führen, welch herber Verlust der Abgang von Hofmann ist. 12 Tore und 11 Assists machten den ehemaligen Mainzer zum wichtigsten Spieler der im Jahr 2023 so arg ins Trudeln geratenen Farke-Elf.
Der im Januar 2016 von Dortmund nach Gladbach gewechselte Offensivspieler brauchte lange, um seine immer schon erkennbaren herausragenden Qualitäten kontinuierlich abzurufen. Hofmann gelang das und er avancierte zu einem außergewöhnlichen Bundesligaspieler und einem spät berufenen Nationalspieler. 214 Pflichtspiele mit 48 Toren für die Fohlenelf stehen in seiner Vita. Seine intelligenten ‘Tiefenläufe’ wird man bei Borussia schmerzlich vermissen.
Die 10 Millionen aus Leverkusen können helfen, aber die Qualitäten von Hofmann werden fehlen
Der ohnehin anstehende Umbruch bei der Borussia wird durch den Abgang von Hofmann noch weitreichender. Stindl, Thuram und jetzt Hofmann - Gladbach muss naehzu die komplette Offensive austauschen. Der Kicker bringt Franck Honorat von Stade Brest als einen der möglichen Hofmann-Nachfolger ins Spiel. Klar ist, dass Virkus, Schmadtke & Co. noch einiges anleiern und realisieren müssen, damit Gerardo Seoane zu Saisonbeginn einen konkurrenzfähigen Kader beisammen hat. Die 10 Millionen aus Leverkusen können dabei helfen, aber die Qualitäten von Hofmann werden dennoch fehlen.
Dass sich Jonas Hofmann im Herbst seiner Karriere für den relativ risikolosen Schritt nach Leverkusen entscheidet, ist nachvollziehbar. In Gladbach wäre ihm zwar eine Menge Wertschätzung zuteilgeworden, aber kaum Chancen auf sportliche Erfolge. In der Nationalmannschaft war er trotz seiner starken Quote bei Borussia schon hintendran und er benötigt auch die internationale Bühne, um sich für die EM im nächsten Jahr zu empfehlen. Mit Leverkusen spielt er in der Europa League, hat junge und schnelle Mitspieler neben und um sich und mit Xabi Alonso einen Trainer, der die Spielintelligenz von Hofmann richtig einschätzen wird. Die Verabschiedung von Jonas Hofmann wird Ende August erfolgen - dann kommt Bayer Leverkusen am zweiten Spieltag in den Borussia-Park.
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