Borussia Mönchengladbach - MSV Duisburg 2:1 (1:0)

2:1 - Fohlen besiegen Zebras

Created by von Marc Basten und Nadine Basten
Julio Villalba erzielte den Siegtreffer (Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

Julio Villalba erzielte kurz vor Schluss den Siegtreffer im Testspiel gegen den MSV Duisburg (Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

In einem Testspiel während der Länderspielpause gewann Borussia Mönchengladbach am Mittwoch gegen den Zweitligisten MSV Duisburg mit 2:1 (1:0). Julio Villalba erzielte den Siegtreffer eine Minute vor dem Ende.

Nach nur zwei Spieltagen befindet sich die Liga schon in der Ruhephase - die erste Länderspielpause bremst den gerade aufgenommen Spielbetrieb wieder aus. Damit der Rhythmus nicht gänzlich flöten geht, bestritt Borussia mit den nicht in den Nationalmannschaften beschäftigten Profis ein Testspiel gegen den MSV Duisburg.

Dieter Hecking konnte dabei sogar ein recht klangvolles Team auf den Platz bringen, selbst wenn er neben den Nationalspielern und den langzeitverletzten Traoré, Drmić und Strobl auch auf Grifo, Jantschke sowie den immer noch nicht spielfitten Doucouré verzichten musste. Zudem erhielt Raffael eine Pause - der Brasilianer ist bekanntermaßen alles andere als ein Freund solcher Testspiele.

Nicht mit auf dem Fohlenplatz stand zudem Timothée ‚Kolo‘ Kolodziejczak. Zwar hatte Hecking einen Einsatz des Franzosen gestern noch angekündigt, doch auf dem Spielberichtsbogen tauchte er nicht auf. Wie zu erfahren war, befindet sich Kolo in Verhandlungen mit einem anderen Verein.

Herrmann verschießt Foulelfmeter

Jedenfalls musste Hecking sein Team nur mit den U23-Spielern Mandela Egbo (Rechtsverteidiger), Nils Rütten (Innenverteidiger) und Mike Feigenspann (Außenbahn) ergänzen. Daneben standen aus dem Profikader Tobias Sippel (Tor), Reece Oxford (Innenverteidiger), Oscar Wendt (Linksverteidiger), Christoph Kramer (zentrales Mittelfeld), Jonas Hofmann (zentrales Mittelfeld), Patrick Herrmann (Außenbahn), Raul Bobadilla (Sturm) und Julio Villalba (Sturm) auf dem Platz.

Die Gladbacher nahmen vor rund 1300 Zuschauern bei schwülwarmen Temperaturen von Beginn an das Heft in die Hand. Bobadilla gab bereits nach drei Minuten den ersten Torschuss ab, sechzig Sekunden später erhielt die Fohlenelf einen Elfmeter zugesprochen. Villalba wurde im gegnerischen Sechzehner zu Fall gebracht, doch Patrick Herrmann scheiterte vom Punkt an Duisburgs Schlussmann Davari (4.).

Borussia blieb am Drücker und erspielte sich weitere Chancen durch Feigenspann (11. u. 15), ein Schuss des zu Beginn auffälligen Bobadilla wurde von der Torlinie gekratzt (23.). Egbo, als rechter Verteidiger defensiv überhaupt nicht gefordert, schaltete sich munter mit nach vorne ein und traf nach einem schönen Lauf über die rechte Seite in den Sechzehner nur den Innenpfosten - Herrmann verpasste den Rebound (28.)

Mandela Egbo trifft mit dem Pausenpfiff

Es wurde langsam etwas happig angesichts der vielen klaren Möglichkeiten, die vergeben wurden. Auch Bobadilla gelang der überfällige Führungstreffer nach einem Kopfball im Anschluss an eine Freistoßflanke von Wendt (31.) nicht. Feigenspann scheiterte alleine vor dem stark reagierenden Davari (43.). Fast mit dem Pausenpfiff trafen die Gladbacher doch noch: Herrmann luchste einem Gegenspieler am Sechzehner den Ball ab, sein kurzes Anspiel verwertete Egbo aus der Drehung zum 1:0 Pausenstand.

Zur zweiten Halbzeit hatte sich der bis dahin zurückhaltende Gast aus Duisburg offensichtlich vorgenommen, aktiver am Geschehen teilzunehmen. Das wurde früh belohnt. Während ein gutes Dutzend Eckbälle auf Gladbacher Seite verpufften, langte der MSV bei erster Gelegenheit hin. Enis Hajri köpfte in der 48. Minute den schmeichelhaften Ausgleich für die Zebras.

Zwar hatten Villalba (53.) und Wendt (54.) noch eine Doppelchance, doch nach und nach begann sich Duisburg das Remis zu verdienen. Der Zweitligist war nun deutlich lebhafter, ließ den Ball über mehrere Stationen zirkulieren und hielt vor allem die Gladbacher weitestgehend aus der Gefahrenzone. Den Borussen fiel nicht sonderlich viel ein, das Spiel verflachte zusehends. Bobadilla, zu Beginn ein Aktivposten, tauchte weitestgehend ab. Nach 69 Minuten war der Arbeitstag für den gebürtigen Argentinier nach einem Schlag auf den Knöchel beendet - er wurde durch Yeboah ersetzt.

Julio Villalba sichert per Kopf den Sieg

Der Australier zielte mit seiner ersten Aktion nach der Einwechslung knapp am Tor vorbei (72.), doch insgesamt war der MSV dem zweiten Treffer näher als der VfL. Onuegbu vergab eine Großchance (73.), Klotz traf fünf Minuten vor dem Ende nur den Pfosten (85.).

In der 89. Minute glückte Julio Villalba doch noch der Siegtreffer für die Fohlen. Nachdem der junge Angreifer in der 81. Minute noch alleine vor dem Tor vergab, zappelte sein Kopfball nach Flanke von Egbo im Netz.

Angesichts der vielen Chancen vor der Pause war der Gladbacher Sieg unter dem Strich verdient. Im zweiten Durchgang gab es allerdings einigen Leerlauf auf Seiten der Borussen. Dieter Hecking äußerte sich anschließend zufrieden: »In der Zusammensetzung der Mannschaft hat mir das heute sehr gut gefallen. Wir wollten früh in die Balleroberung kommen, das wurde gut umgesetzt. Mit Julio und Raúl hatten wir zwei Spieler vorne, die das vom Tempo her perfekt spielen können.« Nicht so glücklich war der Coach (wieder einmal) mit der Effektivität im Abschluss. »Ich hatte elf hochkarätige Chancen in der ersten Halbzeit auf meinem Zettel - da ist es ärgerlich, dass du nur ein Tor machst.«

Ein Sonderlob hatte der Trainer für Mandela Egbo parat: »Er hat wie aufgedreht gespielt, das hat mir sehr gut gefallen. Manchmal muss man nicht so weit gucken, sondern findet Alternativen auch in den eigenen Reihen. Er hat heute den Kopf groß rausgestreckt.«

Kurzstatistik zum Spiel: Sippel – Egbo, Oxford, Rütten, Wendt (75. Komenda) – Kramer, Hofmann – Feigenspan (83. Benger), Herrmann – Bobadilla (69. Yeboah), Villalba

Tore: 1:0 Egbo (45.), 1:1 Hajri (48.), 2:1 Villalba (89.)

Schiedsrichter: Guido Winkmann

Gelbe Karten: Egbo – Bomheur, Schnellhardt

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