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Xhaka und Hofmann: Es ist auch eine Frage der Ehre

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Granit Xhaka im Duell mit Tomáš Čvančara (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Am Samstag gab es im Borussia-Park das Wiedersehen mit Jonas Hofmann und Granit Xhaka. Während Hofmann deutlich vernehmbare Missfallensbekundungen über sich ergehen lassen musste, wurde Xhaka gefeiert. Beide zeigten unterschiedliche Reaktionen während und nach dem Spiel.

Dass Jonas Hofmann vor dem Spiel gegen Bayer Leverkusen offiziell verabschiedet werden sollte, hatte im Vorfeld zumindest für Stirnrunzeln gesorgt. Eine angemessene Verabschiedung konnte es angesichts der Umstände nicht werden und entsprechend waren die Reaktionen auf den Rängen. Viele verharrten regungslos, der Großteil bezeugte seinen Unmut und ganz schwach war auch etwas Applaus zu vernehmen. 

Immerhin stimmte das Timing, denn als Buhrufe und Pfiffe deutlich zunahmen, liefen die Borussenspieler zum Warmmachen auf den Platz. Plötzlich überwog der Beifall, Hofmann und die Offiziellen verabschiedeten sich zügig und so ging das Prozedere doch relativ unfallfrei über die Bühne. Wirklich durch war das Thema aber weiterhin nicht, denn Jonas Hofmann konnte sich im Nachlauf der Partie ein Nachkarten gegen Roland Virkus nicht verkneifen. 

Hofmann gibt Virkus noch einen mit

»Die Pfiffe wurden vielleicht schon einige Wochen nach dem Wechsel beeinflusst«, sagte Hofmann bei Sky. »Weil es einfach nicht der Wahrheit entspricht, was so in den Medien rumging. Von wem das kam, wissen glaube ich alle«. Hofmann reklamiert für sich, dass er Virkus & Co keine Zusagen gegeben und dann widerrufen habe. Im Gegenteil – Hofmann hat sich nach eigener Auffassung völlig korrekt verhalten. »Vielleicht ist an dem Sprichwort „Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“ auch mal was dran«, gab Hofmann Virkus ‘durch die Blume’ noch einen mit.

Es mag alles korrekt gelaufen sein und die beleidigte erste Reaktion von Roland Virkus muss man nicht gutheißen, aber auch Hofmanns Nachkarten beweist wenig Souveränität. Das von ihm zitierte Sprichwort hätte er selbst vielleicht auch beherzigen sollen. Dass sich die Pfiffe gegen Hofmann während des Spiels hörbar steigerten, hatte auch mit dem wenig zurückhaltenden Jubel des Ex-Borussen zu tun - hauptsächlich nach seinem Assist zum 0:2. 

»Gladbach ist in meinem Herzen und das wird auch in Zukunft so sein, egal wo ich spiele«

Hier ist man es eigentlich gewohnt, dass Spieler bei Treffern gegen ihren Ex-Verein nicht so enthusiastisch jubeln. Wie man es richtig macht, zeigte Granit Xhaka. Der Schweizer hatte gerade den Ball zum vermeintlichen zweiten Leverkusener Treffer versenkt und riss kurz die Arme hoch, um sich direkt selbst zu bremsen und den Jubel zu unterdrücken. Erst dann nahm er die Fahne des Assistenten wahr und musste schließlich erkennen, dass der Treffer wegen einer Abseitsstellung des Kollegen Tah nicht zählte. 

Dass Xhaka stets mit höchstem Respekt von Borussia spricht, rechnen ihm die Gladbachfans hoch an - es ist halt auch eine Frage der Ehre. »Alle wissen, was ich hier für eine Zeit hatte und dass ich die nie vergessen werde«, bekräftigte der Schweizer anschließend. »Gladbach ist in meinem Herzen und das wird auch in Zukunft so sein, egal wo ich spiele. Das habe ich auch nie verheimlicht, auch nicht, als ich in London war. Ich bin dankbar, dass sie mir die Zeit gegeben haben, auch als es damals nicht so gut gelaufen ist.«

»Es war nie ein Thema, dass ich zurückkomme«

So war es für Xhaka etwas speziell an diesem Abend bei seiner Rückkehr in den Borussia-Park. »Jetzt bin ich auf der anderen Seite, aber es ist unser Job, Gas zu geben. Es ist Sport und es ist Business - it’s part of the game«. Eine ‘richtige’ Rückkehr nach Gladbach war zu keiner Zeit ein Thema, wie Xhaka nochmals betonte. »Ich beobachte natürlich den Klub und die Mannschaft. Aber es war nie ein Thema, dass ich zurückkomme und ich hatte auch nie Kontakt dazu mit einem Verantwortlichen.«

 


von Marc Basten
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