Borussia Mönchengladbach und Nico Elvedi gehen weiter gemeinsame Wege. Im Sommer wollte der 26-Jährige den Klub nach acht Jahren gerne verlassen, Borussia stimmte dem Wunsch des Spielers zu. Doch wie bekannt, zerschlugen sich die Pläne von Elvedi aus diversen Gründen. Auch die Ablöseforderungen der Borussia sollen dabei eine Rolle gespielt haben.
Elvedi saß während der Vorbereitung und bis zum Deadline-Day auf gepackten Koffern, doch er musste sie letztlich wieder auspacken. Derweil blieb es von Gladbacher Seite bei der Ansage, dass man von allen Spielern erwarte, dass sie sich zum neuen Borussia-Weg nicht nur mit Worten, sondern auch vertraglich bekennen. Das wäre in der Konstellation bei Nico Elvedi, dessen Kontrakt im Sommer 2024 ausgelaufen wäre, nicht der Fall gewesen.
Ab sofort ist Elvedi eine vollwertige Alternative
So herrschte noch am letzten Wochenende ein gewisser Schwebezustand. Elvedi war für Trainer Seoane zwar ein normales Kadermitglied, allerdings genoss er nicht die Priorität anderer Spieler. Im Klartext würde Elvedi zwar für den Notfall eine Rolle spielen, aber in den Planungen des Trainers keine wichtige Rolle einnehmen. Der Notfall war schon für einige Minuten im Spiel gegen die Bayern eingetreten, als Seoane die Abwehrspieler ausgingen und auch in Darmstadt wurde Elvedis Hilfe benötigt, nachdem die Kollegen im ersten Durchgang desaströs aufgetreten waren.
Damit manövrierte man sich bei Borussia in die Zwickmühle, denn aus sportlicher Sicht wäre es nicht vertretbar, einen fitten Elvedi nicht zu berücksichtigen, wenn z. B. ein Marvin Friedrich dermaßen neben sich steht wie in Darmstadt. Durch die nun verkündete Vertragsverlängerung bis 2027 ist der Weg frei. Für Elvedi bedeutet dies, dass er - sofern er die Leistung bringt - seine Möglichkeiten auf eine EM-Teilnahme aufrechterhält und in den nächsten Transferperioden immer noch schauen kann, ob sich eine Gelegenheit zur Luftveränderung ergibt. Und für Gerardo Seoane steht ab sofort eine vollwertige Alternative für die Innenverteidigung, aber auch für die Position des Rechtsverteidigers, zur Verfügung.
»Was ich auf keinen Fall wollte, war, den Verein nach all den Jahren zu verlassen, ohne dass Borussia noch eine Ablöse bekommt«
Ob und welche Klauseln im Vertrag von Elvedi eingebaut sind, wurde nicht bekannt gegeben. Manager Roland Virkus: »Wir freuen uns sehr, dass der offene und ehrliche Dialog, den wir mit Nico über die letzten Monate geführt haben, nun in dieser Vertragsverlängerung gemündet ist. Das sagt viel über seinen Charakter und seine Verbindung zu Borussia aus.« Elvedi sagte gegenüber den Vereinsmedien: »Ich denke, es ist legitim, nach acht Jahren im Verein mit dem Gedanken zu spielen, mal etwas Neues kennenzulernen. Das habe ich den Verantwortlichen ja auch offen mitgeteilt. Mir war aber immer bewusst, dass es am Ende für drei Seiten passen muss. Dass es dazu nicht gekommen ist, habe ich zu jedem Zeitpunkt respektiert, auch weil ich mich ja nach wie vor sehr wohl bei Borussia fühle.«
Eine Vertragsverlängerung sei immer eine Option gewesen, erklärte Elvedi. »Was ich auf keinen Fall wollte, war, den Verein nach all den Jahren zu verlassen, ohne dass Borussia noch eine Ablöse bekommt.« Dieses Thema ist jetzt vom Tisch und Elvedi kann sich uneingeschränkt auf seine Rolle im Team konzentrieren. »Ich möchte als einer der erfahrenen Spieler mit vorangehen, um den Umbruch weiter zu meistern«, sagte er. Am Samstag gegen Leipzig hat er dazu die erste Gelegenheit.
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