Nach dem 3:0 bei den Bayern

Eine tolle Momentaufnahme, mehr aber auch nicht

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Freude über den unerwarteten Coup bei den Bayern - Matthias Ginter und Alassane Plea (Foto: Sebastian Widmann / Bongarts / Getty Images)

Borussia siegt mit einem satten 3:0 in der Allianz Arena. Ein historischer Triumph, den man jedoch richtig einordnen muss. Es ist fraglos eine tolle Momentaufnahme, mehr aber auch nicht. Das letzte Jahr dient als warnendes Beispiel.

Okay, ein 3:0 von Borussia Mönchengladbach in München ist alles andere als alltäglich. Es kann aber vorkommen, besonders wenn die Bayern ein stückweit neben der Spur laufen, wie es im Moment zweifellos der Fall ist. Das soll die Leistung der Gladbacher keinesfalls schmälern, denn auch wenn der Sieg etwas zu hoch ausfiel, so war er doch ganz sicher verdient.

Doch wie soll man nun damit umgehen bei Borussia? Natürlich darf man den Moment voll auskosten. So ein Triumph, jetzt auch noch die Länderspielpause vor der Brust - da kann man schon mal ein paar Tage in vollen Zügen genießen, dass man die Bayern - zumindest vom Resultat her - im eigenen Wohinzimmer auseinandergenommen hat. Dass man sich nebenbei ganz oben in der Tabelle festgesetzt hat, kommt hinzu.

Als Musterbeispiel für die weiteren Saisonspiele kann die Partie in München nur bedingt herhalten. In Sachen Effizienz im Abschluss ganz sicher und natürlich wenn es darum geht, wie eine Mannschaft gemeinsam gegen den Ball arbeitet und einem hochkarätig besetzten Gegner mit viel Laufarbeit und gutem Verschieben den Schneid abkauft, ohne dabei wild zu treten und nur zu zerstören.

Letztes Jahr war der Sieg gegen Bayern der Wendepunkt zum Schlechteren

Fußballerisch war es dagegen bis auf ganz wenige Passagen kaum messbar, was die Gladbacher veranstalteten. Entlastung in Form von Ballkontrolle gab es selten, was gegen etwas besser aufgelegte Bayern wohl nicht gutgegangen wäre. So kam an diesem Abend in München vieles zusammen, was den Borussen in die Karten spielte.

Natürlich gibt so ein Erfolg Rückenwind und stärkt das Selbstvertrauen. Das soll und muss man mitnehmen, wenn es in die nächsten Spiele geht, wo unangenehme Gegner wie Mainz oder Freiburg warten. Allerdings darf man unter keinen Umständen glauben, als Bayern-Bezwinger läuft ab jetzt alles von allein.

Insoweit sollte das letzte Jahr als warnendes Beispiel dienen. Damals im November war man nach dem Heimsieg über die bis dahin unschlagbaren Heynckes-Bayern scheinbar obenauf, danach lief jedoch nur noch wenig zusammen. Das hatte bekanntlich viele Gründe, aber der Sieg über Bayern war nicht nur symbolisch so etwas wie ein Wendepunkt zum Schlechteren. Das sollte sich diesmal tunlichst nicht wiederholen und absolut im Fokus stehen, wenn man die Arbeit nach den (verdienten) Feierlichkeiten wieder aufnimmt.

 


von Marc Basten

 

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