Nachdreher aus dem Borussia-Park

Derbysieger! Borussia sorgt für klare Verhältnisse

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Ramy Bensebaini - Doppelpacker im Derby (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach zeigte nach der Klatsche in Bremen die geforderte Reaktion und besiegte den 1.FC Köln im rheinischen Derby klar und deutlich mit 5:2. Der Nachdreher aus dem Borussia-Park:

Die Stimmung im Borussia-Park an diesem Derby-Sonntag war schon vor dem Spiel richtig gut, dennoch war auch noch eine gewisse Skepsis zu spüren. Nicht nur die drei Derby-Pleiten in Folge, sondern vor allem auch das Spiel aus der Vorwoche sorgten bei vielen Borussenanhängern für mehr als nur leichtes Magengrummeln. Was wäre, wenn die Borussia nun ausgerechnet im Derby wieder in den Abwärtsstrudel geraten würde? So wie in den letzten beiden Jahren?

Zu Beginn der Partie konnten die Spieler die Bedenken noch nicht vollends ausräumen. Die selbstbewussten Kölner wirkten gefestigter und zielstrebiger, während die Borussen noch nicht so richtig zu wissen schienen, wie sie im eigenen Ballbesitz agieren wollten. Doch immerhin zeigte sich, dass die gegenüber dem Bremenspiel unveränderte Startelf diesmal direkt wach und aufmerksam war. Trotz einer leichten optischen Überlegenheit der Gäste in der Anfangsphase ließen die Borussen defensiv nichts anbrennen.

Farkes Vertrauen in die Startelf: »Ich war mir zu 100 Prozent sicher«

Dass Daniel Farke keine Veränderungen vorgenommen hatte, wurde von einigen Beobachtern mit einer gewissen Überraschung zur Kenntnis genommen. »Die Jungs standen unter Druck, eine Reaktion zeigen zu müssen«, sagte Farke anschließend. »In Bremen sind in den ersten 20 Minuten Dinge passiert, die vielleicht alle drei Jahre so vorkommen. Doch schon danach hat die Mannschaft eine Reaktion gezeigt und ich war mir zu 100 Prozent sicher, dass sie das heute hinbekommen werden.«

In einem zunächst offenen Spiel (Jonas Hofmann: »Zu Beginn ging es hin und her«) setzten die Borussen nach einer knappen halben Stunde durch den Führungstreffer von Marvin Friedrich im Anschluss an eine Ecke ein erstes Ausrufezeichen. »Natürlich bin ich froh, dass ich der Mannschaft mit meinem Tor helfen konnte«, sagte Friedrich anschließend. Seinen ersten Treffer im Dress der Fohlenelf erzielte der Ex-Unioner mit der Schulter und/oder dem Rücken.

Zielstrebige Borussen erzwingen Halbzeitführung

Der Jubel im Borussia-Park war noch nicht ganz verklungen, da glich der FC per Foulelfmeter bereits aus. Hofmann hatte Kainz in seinem Rücken nicht wahrgenommen und beim Versuch, den Ball aus dem Strafraum zu schlagen, den Kölner klar getroffen. Eine unglückliche Aktion, die Kainz mit dem anschließenden Elfmeter zum 1:1 nutzen konnte. Nach einer kurzen Orientierungsphase übernahmen die Borussen bis zum Ende der ersten Halbzeit das Kommando und agierten zielstrebiger.

Die Führung noch vor dem Seitenwechsel wurde richtiggehend erzwungen, auch wenn sie ebenfalls per Foulelfmeter zustande kam. Dass diesmal Kainz Hofmann foulte, war eher eine Randnotiz. Dass Kainz allerdings schon mit Gelb verwarnt war und folgerichtig vom Platz flog, war die Schlüsselszene des Derbys. Bensebaini verwandelte eiskalt zum 2:1 und die Kölner mussten ab sofort in Unterzahl einem Rückstand hinterherlaufen.

Ein klares Derby-Ausfrufezeichen

Dass dies nicht klappte, lag vor allem an der Startphase zur zweiten Halbzeit. Die Borussen waren direkt aktiv, pressten hoch und wurden durch Stindls Knaller belohnt. »In Überzahl direkt das 3:1 nachzulegen, war natürlich extrem wichtig«, sagte Daniel Farke. Anschließend sah der Trainer viele ansprechende Kombinationen seiner Mannschaft, die nun richtig aufdrehte - und es mit der Schönspielerei ein wenig übertrieb. Wären die Borussen in letzter Konsequenz so zielstrebig vorgegangen wie beim Angriff zum 4:1 durch Bensebaini, hätte es bereits zu diesem Zeitpunkt ein noch deutlicherer Vorsprung sein können.

Danach ließen es die Borussen »ein wenig schleifen«, wie es Jonas Hofmann ausdrückte. Auch Daniel Farke gefiel die Phase nach dem 4:1 nicht mehr so gut, weil seine Mannen zu hektisch im Ballbesitz waren und die Kölner wieder etwas Luft zum Atmen bekamen. Der Anschlusstreffer unmittelbar nach einem Gladbacher Dreierwechsel war unnötig. Doch Marcus Thuram erzielte mit seinem sehenswerten Außenristschuss den 5:2-Endstand und sorgte damit auch auf der Anzeigetafel für glasklare Verhältnisse. Das Magengrummeln der Fans war schon längst vergessen und dieses Derby-Ausrufezeichen sorgte im Borussia-Park für ausgelassene Partystimmung.

 


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