Nachdreher zum Spiel in Hoffenheim

Der richtige Zeitpunkt, um die Mannschaft zu loben

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Engagiert an der Außenlinie in Sinsheim und anschließend mit einem Lob für sein Team: Marco Rose (Foto: Hasan Bratic / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach setzt sich in der oberen Tabellenhälfte fest. Das 3:0 in Hoffenheim war nicht nur der dritte Auswärtssieg der Saison, sondern gleichzeitig der dritte Sieg in Folge in der Bundesliga. Auch Marco Rose fand das lobenswert.

Als Florian Neuhaus in der 83. Minute endlich den Deckel auf das Spiel in Sinsheim machte, atmete auch Marco Rose an der Seitenlinie kurz, aber deutlich sichtbar durch. Der dritte Auswärtssieg im dritten Auswärtsspiel war unter Dach und Fach, 13 Punkte nach sechs Spieltagen auf der Habenseite verbucht. Nicht schlecht für einen Verein, bei dem ein Umbruch stattfindet und bei dem noch längst nicht alles so läuft, wie man es gerne hätte.

Dass neue Strukturen und Ideen nicht mal eben über Nacht realisiert werden können, erfährt der Gegner vom Samstag derzeit am eigenen Leib. Hoffenheim hat lediglich fünf Punkte auf dem Konto und am Rande der Partie wurden bereits Stimmen laut, die erste Zweifel am neuen Trainer äußerten. Alfred Schreuder sah sich anschließend genötigt, die Leistung seines Teams besser darzustellen, als sie tatsächlich war. »Nur die Tore haben gefehlt«, sagte der Niederländer und lobte seine Mannen für eine ansonsten starke Leistung.

Das war sie allerdings nicht wirklich, auch wenn es im ersten Durchgang und in der Viertelstunde nach der Pause nicht so einen großen Unterschied zwischen den Kontrahenten gegeben hat, der ein Endresultat von 3:0 gerechtfertigt hätte. Doch nimmt man das Spiel und den Verlauf in Gänze, so ist Hoffenheim noch gut weggekommen. Ein 6:2 wäre durchaus drin gewesen für die Fohlenelf, die in der zweiten Halbzeit mehrere klare Torchancen ungenutzt ließ.

Marco Rose war dennoch in Geberlaune. »Ich kann damit leben, dass wir die Konterchancen liegen gelassen haben«, sagte der 43-Jährige. »Kompliment an meine Mannschaft. Es ist wichtig, bei aller Kritik, die ich auch immer bringe, im richtigen Moment zu loben.« Und dieser richtige Zeitpunkt sei nach einem 3:0-Auswärtssieg gekommen, unterstrich Rose. Natürlich musste Borussias Trainer einräumen, dass »wir Dinge sachlich und kritisch aufarbeiten müssen.« Denn nicht nur die Verwertung der Konterchancen nach hinten raus war in Sinsheim verbesserungswürdig. »Es war ein schwieriges Spiel mit vielen einfachen Fehlern auf beiden Seiten in der ersten Halbzeit«.

Die Auseinandersetzung fand zunächst auf Augenhöhe statt, wobei sich Hoffenheim im Verlauf des ersten Durchgangs immer tiefer zurückzog - eher untypisch für ein Heimteam. Das Gladbacher Aufbauspiel wurde kaum gestört, war aber auch wenig spektakulär. Der Führungstreffer kurz vor dem Pausenpfiff war nicht unbedingt die zwingende Folge einer Gladbacher Überlegenheit, aber dennoch nicht unverdient. Die Hoffenheimer hatten jedenfalls deutlich daran zu knabbern. Vor allem, weil sie nach dem Seitenwechsel zwangsläufig etwas mehr ins Risiko gehen mussten, aber relativ harmlos im Abschluss blieben.

Die Borussen, im 4-2-3-1 gestartet und nach der Pause zunächst im 4-Raute-2 unterwegs, kamen nach dem Switch zurück auf das ursprüngliche System wieder besser in die Partie und erzielten rechtzeitig das 2:0. »Wir sind dann in die Umschaltmomente gekommen und es war natürlich wichtig, ein zweites Tor nachzulegen«, bestätigte Rose. Das Tor war ein weiterer Wirkungstreffer für die Hoffenheimer, die sich hiervon auch nicht mehr erholten. Die Borussen verpassten derweil einen richtigen Kantersieg. Allein Embolo vergab drei klare Gelegenheiten, auch Neuhaus hätte bereits vor seinem Treffer zum 3:0 knipsen müssen. Letztlich beseitigte Neuhaus dann doch alle Zweifel am verdienten dritten Auswärtssieg.

»Wir sind sehr glücklich - drei Punkte, drei Tore erzielt und kein Gegentor bekommen«, zog Marco Rose einen zufriedenen Schlussstrich unter die Dienstreise in den Kraichgau. Wohl wissend, dass die nächsten Tage und Wochen nicht einfacher werden und die aktuellen Erfolgserlebnisse nebst der sehr guten Punktausbeute Gold wert sein können.

 


von Marc Basten

 

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