Es war keine Überraschung, dass Gerardo Seoane die Frage nach dem Vertreter des an der Schulter verletzten Jonas Omlin gegen die Bayern mit Moritz Nicolas beantworten würde. Nicolas hatte in den ersten drei Pflichtspielen auf der Bank gesessen, da Jan Olschowsky aufgrund einer Daumenverletzung den Großteil der Vorbereitung nicht mitmachen konnte. »Moritz war vom ersten Tag an durchgängig dabei, hat es in den Testspielen gut gemacht und ist im Rhythmus«, erläuterte Gerardo Seoane vor dem Spiel. »Es war eine rein sportliche Entscheidung.«
Falsch gelegen hat Seoane damit nicht - im Gegenteil. Nicolas nutzte die Chance in seinem zweiten Pflichtspiel für die Profis der Borussia mit einer abgeklärten und überzeugenden Leistung. Bis auf ganz wenige Ausnahmen strahlte Nicolas Ruhe und Souveränität aus. Einige richtig gute Reflexe rundeten die gelungene Premiere von Nicolas im Borussia-Park ab. »Moritz hat es sehr gut gemacht«, lobte Seoane anschließend. »Die Verbindung zur Viererkette war gut und er hat versucht, mit Selbstvertrauen hinten herauszuspielen.«
Nicolas hat sich für weitere Aufgaben empfohlen
Nicolas selbst reihte sich nach dem Schlusspfiff in die Reihe derer ein, die den Abend mit gemischten Gefühlen betrachtet haben. »Ich bin enttäuscht, dass wir dieses Spiel noch verloren haben und trotzdem habe ich mich wahnsinnig gefreut, dass ich spielen durfte«. Eine Feuertaufe ausgerechnet gegen den großen FC Bayern, das hatte schon was. »Ich war schon nervöser als sonst«, gestand Nicolas ein, der seinen bisher einzigen Bundesligaeinsatz während seiner Leihe bei Union Berlin hatte. »Doch als es losgegangen ist, war ich in meinem normalen Film drin und habe versucht, mich auf die Mannschaft und mich zu fokussieren.«
Mit seinem Auftritt gegen die Bayern sammelte Moritz Nicolas gute Argumente, auch in den nächsten Wochen und möglicherweise Monaten zwischen den Pfosten der Borussia zu stehen. Zwar gab es auch am Samstag noch die Ansage, dass bezüglich der Schulterverletzung von Jonas Omlin keine finale Entscheidung getroffen sei, doch es war von mehreren Seiten zu vernehmen, dass ein Eingriff unausweichlich sei. Dementsprechend wäre für Omlin zumindest die Hinrunde schon gelaufen. Gerardo Seoane hatte bereits angekündigt, dass man in der Länderspielpause abwägen wird, wie man während der möglichen Ausfallzeit von Omlin verfahren wird. Moritz Nicolas hat sich jedenfalls für weitere Aufgaben empfehlen können.