Tabellenzwölfter und 18 Punkte auf dem Konto. In Bremen fällt das Fazit der Hinrunde bis jetzt recht positiv aus. Der Einzug ins DFB-Pokal-Achtelfinale unterstreicht diesen Eindruck nochmal. Bei Werder hat man in den vergangenen Jahren gelernt, sich mit kleinen Schritten zufrieden zu geben. Nach dem Fast-Abstieg in der letzten Saison und finanziellen Problemen ist die aktuelle sportliche Situation eine positive Entwicklung.
Das hängt sicherlich auch damit zusammen, dass man bei Werder in den großen Krisenzeiten an Trainer Florian Kohfeldt festgehalten hat. Trotz schwieriger Phasen schafft es der Coach immer wieder, die Mannschaft anzutreiben. Zuletzt am vergangenen Spieltag in Augsburg, als man in einem wichtigen Heimspiel am Ende die drei Punkte einfahren konnte. Und das, obwohl Werder große defensive Schwächen in Halbzeit eins offenbarte. Augsburg konnte daraus keinen Ertrag ziehen und so kämpften sich die Werderaner in die Partie. Am Ende stand ein 2:0 Erfolg und die Bremer konnten somit den Abstand auf den Relegationsplatz auf sechs Punkte ausbauen.
Wechsel zwischen Dreier- und Viererkette
Vier Siege konnten die Bremer in dieser Saison einfahren. Drei davon gewann man mit Dreier- bzw. Fünferkette. Trotzdem wechselt Kohfeldt gerne mal die Grundformation. In Augsburg lief das Team mit einer Dreierkette auf, wobei Werder zumeist sehr tief agiert und somit eher eine Fünferkette auf dem Feld steht als andersherum. Neben den drei Innenverteidigern bilden zwei defensive Spieler die Außenverteidigerpositionen und zumeist sind sie auch mit defensiven Aufgaben beschäftigt.
Gegen Augsburg wurde einmal mehr deutlich, dass Werder Probleme im eigenen Ballbesitz hat. Das führt dazu, dass die Mannschaft viel mit langen Bällen agiert. Am vergangenen Wochenende wirkte dies jedoch verstärkt eher so, als würde man die Bälle nur wegschlagen und somit jeglichen Spielaufbau abschenken. Kreativität ist ein großes Stichwort, das bei Werder nur selten zu sehen ist. Es fehlen Ideen und auch teilweise die Spieler dafür.
Rotiert Kohfeldt?
Ob Kohlfeldt in der ersten englischen Woche des Jahres rotieren wird, ist nach dem positiven Resultat gegen Augsburg offen. Ein Kandidat für die Startelf ist Romano Schmidt. Der junge Offensivmann könnte für den zuletzt enttäuschenden Davie Selke ins Team rücken. Schmid hat gegen die Fohlen und insbesondere an den Borussia-Park gute Erinnerungen. 2019 überraschte er in der Europa League mit einem deutlichen 4:0, damals noch in Diensten des Wolfsberger AC.
Ein Wackelkandidat ist Ömer Toprak. Nicht weil der Ex-Leverkusener in den letzten Wochen enttäuschte - im Gegenteil: mit Toprak gewann die Werderdefensive an Stabilität. Der 31 Jahre alte Innenverteidiger ist jedoch immer wieder anfällig für Verletzungen und gerade bei der Belastung während einer englischen Woche somit ein Kandidat für eine Pause. Für ihn würde Niklas Moisander ins Team rücken. Verzichten muss Kohfeldt weiterhin auf Ludwig Augustinsson, Patrick Erras, Niklas Füllkrug, Christian Groß und Nick Woltemade.
Voraussichtliche Aufstellung Werder Bremen:
Pavlenka - Toprak - Veljkovic, Friedl - Gebre Selassie, Möhwald, Agu - M. Eggestein, Mbom -Schmid, Sargent
von Niklas Kirchhofer