In der Liga läuft es für St. Pauli zuletzt alles andere als rund. Fünf Niederlagen in Serie haben die Mannschaft von Trainer Alexander Blessin unter Druck gesetzt. Das Weiterkommen im DFB-Pokal sorgt jedoch für neuen Mut. Beim dramatischen 8:7-Erfolg nach Elfmeterschießen gegen Hoffenheim zog St. Pauli am Dienstagabend ins Achtelfinale ein und zeigte Moral sowie Nervenstärke. Der Pokalerfolg war Balsam auf die zuletzt angeknackste Stimmung. Nun soll ausgerechnet gegen Borussia Mönchengladbach die Wende gelingen.
Mit System zurück zur Stabilität
Trainer Alexander Blessin hat seiner Mannschaft eine klare Grundordnung gegeben. St. Pauli agiert bevorzugt im 3-4-2-1-System, das bei gegnerischem Ballbesitz zu einer Fünferkette wird. Die Außenbahnspieler sorgen für Breite und Tiefe und sollen nach Ballgewinnen schnell umschalten. Das Zentrum mit zwei Sechsern bringt Stabilität, während die offensiven Mittelfeldspieler zwischen die Linien stoßen, um Überzahl im Halbraum zu schaffen.
Defensiv setzt Blessin auf ein kompaktes Mittelfeldpressing, das situativ aggressiv nach vorn kippt. Ziel ist es, den Gegner auf die Flügel zu lenken und dort Zweikämpfe zu erzwingen. Allerdings zeigte sich zuletzt, dass St. Pauli bei anhaltendem Druck anfällig wirkt. Der Pokalsieg könnte nun als Impuls dienen, um wieder Sicherheit und Selbstvertrauen in die Auftritte zu bringen.
Ausbleibende Effizienz im Abschluss
Die Kiezkicker haben ihre letzten fünf Ligaspiele verloren, oft knapp und unglücklich. Der spielerische Ansatz ist deutlich erkennbar, doch im Abschluss fehlt bislang die nötige Konsequenz. Der Pokalerfolg hat der Mannschaft jedoch einen spürbaren Stimmungsaufschwung verschafft und könnte helfen, die Blockade im Liga-Alltag zu lösen.
Entscheidend wird sein, die spielerische Linie konsequenter durchzuhalten und Chancen entschlossener zu nutzen. Kapitän Nikola Vasilj sowie die Abwehrzentrale um Wahl und Smith sollen für Stabilität sorgen, während Afolayan und Hountondji in der Offensive für Durchschlagskraft stehen. Gegen Gladbach braucht es Geduld, Kompaktheit und mutiges Umschalten.
Veränderungen im Vergleich zum Pokal
Kapitän Nikola Vasilj dürfte aller Voraussicht nach erneut im Tor stehen, auch wenn sein Einsatz nach dem Patzer in Frankfurt noch nicht endgültig bestätigt ist. Die Dreierkette mit Wahl, Smith und Mets bleibt wohl die wahrscheinlichste Variante. Im Zentrum könnten Irvine und Fujita für Balance sorgen, während Saliakas und Pyrka auf den Außenbahnen für Tempo und Tiefe sorgen sollen. In der Offensive werden Afolayan und Metcalfe hinter Hountondji erwartet. Nemeth und Jones fallen weiterhin aus, Alternativen sind Dzwigala, Sinani und Kaars.
Voraussichtliche Aufstellung FC St. Pauli:
Vasilj – Wahl, Smith, Mets – Saliakas, Sands, Fujita, Oppie – Pereira Lage, Hountondji, Afolayan
von Niklas Kirchhofer

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