Natürlich ist man in Köln nicht glücklich über den Fehlstart in die neue Saison. Doch gerade im Auftaktspiel daheim gegen den aktuellen Tabellenführer Hoffenheim zeigte der Aufsteiger des Vorjahres bei der 2:3-Niederlage eigentlich eine ansprechende Leistung. Nachdem auch das erste Auswärtsspiel (0:1 in Bielefeld) verloren wurde, ist der Druck auf Trainer Gisdol und seine Mannschaft vor dem Derby allerdings deutlich angewachsen.
Während der Sommerpause gab es viel Bewegung im Kader der Kölner. Sowohl auf der Seite der Neuzugänge als auch auf der Abgangsseite gab es einige Aktivität. Noch ist nicht seriös einzuschätzen, was das für die Qualität des Kaders bedeutet. Doch trotz der zahlreichen personellen Veränderungen scheint Gisdol schon seine Spielweise sowie das Grundgerüst gefunden zu haben.
Eingespieltes System oder doch eine Überraschung?
Seit seinem Amtsantritt lässt Gisdol sein Team mit Viererkette im 4-2-3-1 auflaufen. Zwar probierte der ehemalige HSV-Coach auch zum Ende der Saison mal den Wechsel hin zu Dreierkette, doch gerade die 6:1 Niederlage in Bremen zeigte deutlich, dass die Mannschaft sich in diesem System nicht wohlfühlt. In der Vorbereitung auf das Spiel gegen die Fohlen ließ Gisdol jedoch erneut die Dreierkette einstudieren. Gut möglich also, dass die Kölner die Gladbacher insoweit überraschen wollen.
Grundsätzlich ist Köln eine Mannschaft, die sich nicht nur in der Defensive verschanzt, sondern gerne auch mal aktiv am Spielgeschehen teilnimmt. Phasenweise gelingt das dem Team von Trainer Gisdol recht ansprechend, doch eben noch nicht konstant so, dass dies zum Erfolg führte. Immer wieder sind es die zu großen Abstände zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen sowie individuelle Fehler, die zu Gegentoren führen. Eine Stärke der Kölner liegt vor allem in der Verwertung von Standardsituationen. Hier war das Team von Gisdol im letzten Jahr vorne dabei.
Andersson schon angekommen in Köln
Bereits in seinem ersten Bundesligaspiel für den FC konnte Neuzugang Sebastian Andersson seine Torgefahr unter Beweis stellen. Der Schwede kam von Union Berlin und beerbte den Kölner Torjäger Jhon Cordoba, der zur Hertha aus Berlin wechselte. Ebenfalls aus Berlin kam der Pole Ondrej Duda. Der kreative Mittelfeldmann wurde ausgeliehen und zeigte schon eindrucksvoll, welche Qualität er mitbringt. Gerade bei Standardsituationen ist er eine klare Verstärkung. In der Defensive gab es nur wenige Veränderungen - Jannes Horn kehrte nach seiner Ausleihe zurück nach Köln und präsentiert sich als solider Rückhalt auf der linken Außenverteidigerposition.
Im Derby gegen die Fohlen wird Gisdol aller Voraussicht nach auf Kapitän Jonas Hector verzichten müssen. Der Nationalspieler laboriert an Nackenproblemen. Sollte Hector nicht fit werden, könnte Höger für ihn in die Startelf rücken. Unklar ist die Besetzung der rechten Seite, wo sich zuletzt hinten Schmitz und Ehizibue abwechselten. Rechts offensiv bekam Elvis Rebhbecaj mehrfach das Vertrauen seines Trainers. Gut möglich, dass nach dem Fehlstart in die Saison Neuzugang Dimitrios Limnios sein Startelfdebüt feiern darf. Im Falle eines Wechsels hin zu Dreierkette würde dies auch personell einige Anpassungen mit sich bringen. Sörensen würde ins Team rücken und die Dreierkette mit Czichos und Bornauw bilden.
Voraussichtliche Aufstellung 1.FC Köln:
T. Horn - J. Horn, Czichos, Bornauw, Ehizibue - Skihri, Hector - Rexhbecaj, Duda, Thielemann - Andersson
von Niklas Kirchhofer