Der FC reist mit Rückenwind an den Niederrhein. Das deutliche 4:1 gegen den HSV war ein Ausrufezeichen, gerade vor dem Hintergrund, dass Köln als Aufsteiger in dieser Saison eigentlich noch in einem Findungsprozess sein dürfte. Stattdessen präsentiert sich das Team von Lukas Kwasniok stabil, mutig und mit einem klaren Plan. Nun geht es darum, diese Form auch auswärts zu bestätigen und sich im oberen Drittel festzusetzen.
Mit System zurück zur Stabilität
Kwasniok hat Köln ein klar definiertes taktisches Gerüst gegeben. Der FC agiert bevorzugt im 3-4-2-1. Die Außenbahnspieler geben Breite, die Achter suchen Zwischenräume und sorgen mit klugen Läufen für Dynamik und Tiefe. Das Zentrum wird von der Doppelsechs ausbalanciert, die sowohl im Aufbau als auch im Gegenpressing Stabilität verleiht. Gegen den Ball setzt Köln auf ein aktives Mittelfeldpressing und leitet den Gegner bewusst auf die Außenbahnen, um dort intensive Zweikämpfe zu erzwingen und schnelle Umschaltmomente zu erzeugen. Der Plan ist klar: Köln möchte das Spieltempo vorgeben.
Der spielerische Ansatz ist klar erkennbar, die Abläufe greifen. Doch die Chancenverwertung bleibt ein Thema. Auch gegen den HSV ließ Köln Möglichkeiten liegen, nutzte diesmal aber genug davon, um den Spielverlauf früh zu steuern. Entscheidend wird sein, diese Linie auch im Derby konsequent durchzuziehen und die Stabilität unter hoher Emotionalität zu wahren. Nur dann reicht die Struktur auch in Gladbach für den nächsten Schritt.
El Mala und Thielmann Optionen fürs Derby
Innenverteidiger Timo Hübers fällt mit einer Knieverletzung länger aus. Dafür gibt es Entwarnung bei Shootingstar Said El Mala. Das Sprunggelenk hielt die Einheiten unter der Woche, er trainierte wieder mit Tape und gilt als einsatzfähig. Hoffnung macht auch Jan Thielmann, der teilweise ins Mannschaftstraining zurückkehrte. Ob es für den Kader reicht, entscheidet sich kurzfristig. In der Abwehrkette wird Özkacar als logische Lösung für Hübers erwartet. An der Grundordnung wird Kwasniok voraussichtlich nicht viel verändern.
Ohne Frage steht Said El Mala in dieser Saison im Rampenlicht. Der pfeilschnelle Außenbahnspieler aus Krefeld deutet sein Potenzial nahezu in jeder Partie an. Die Berufung in die Nationalmannschaft wird unterschiedlich diskutiert, für Köln ist El Mala schon jetzt ein Leistungsträger.
Voraussichtliche Aufstellung 1. FC Köln
Schwäbe – Schmied, Martel, Özkacar – Sebulonsen, Johannesson, Krauß, Lund – Kaminski, Bülter – Ache
von Niklas Kirchhofer

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