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Frauenfußball: Von einer belächelten Randsportart zum gesellschaftlich akzeptierten Sport

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Frauen-Fußball rockt (Foto: Getty Images)

Die Frauenfußball WM genießt in diesen Tagen ein großes öffentliches Interesse. Auch wenn die DFB-Auswahl den eigenen Ansprüchen noch nicht gerecht werden konnte, ist das Interesse groß. Der Frauenfußball hat sich von einer einst belächelten Randsportart zu einem gesellschaftlich akzeptierten Sport entwickelt. Und es gibt noch Potenzial.

In den vergangenen 10 Jahren hat sich der Frauenfußball in Deutschland stark verändert und ist immer mehr akzeptiert worden. Frauenfußball ist eine der am schnellsten wachsenden Sportarten in Deutschland. Dank der Erfolge der Nationalmannschaft und der Vereinsmannschaften ist der deutsche Frauenfußball in aller Munde und wird längst nicht mehr müde belächelt.

Die deutsche Fußballnationalmannschaft der Frauen ist nach den Vereinigten Staaten die zweiterfolgreichste der Welt. Die Auswahl ist zweimaliger Weltmeister, achtmaliger Europameister und gewann 2016 die olympische Goldmedaille. Zwischen 1995 und 2013 wurden sechs Europameisterschaften in Folge gewonnen. Nur Deutschland wurde sowohl mit den Frauen als auch mit den Männern Fußballweltmeister und -europameister.

Auch bei der aktuellen Frauenfußball-Weltmeisterschaft 2023, die vom 20. Juli bis zum 20. August in Australien und Neuseeland stattfindet, ist Deutschland Mitfavorit - auch wenn man in den ersten Partien die eigenen Ansprüche nicht erfüllen konnte. 

Neben dem Erfolg auf dem Platz hat sich auch die mediale Präsenz des Frauenfußballs verbessert. Immer mehr Spiele werden im Fernsehen und Internet übertragen und auch die Berichterstattung in Zeitungen und Online-Medien hat zugenommen. Wie auch ExpressVPN in einem aktuellen Beitrag unterstreicht, nehmen immer mehr Menschen den Frauenfußball wahr und lernen ihn schätzen.

Zudem hat sich auch die Infrastruktur für den Frauenfußball verbessert. Immer mehr Vereine bieten Mädchen- und Frauenmannschaften an und es gibt spezielle Förderprogramme für talentierte Spielerinnen. Dies trägt dazu bei, dass deutlich mehr Mädchen und Frauen den Fußballsport für sich entdecken und ihre Fähigkeiten weiterentwickeln können.

Doch nicht nur in Deutschland hat der Frauenfußball mittlerweile eine andere Ebene erreicht. Die FIFA hat im vergangenen Juni einen vergleichenden Bericht in Auftrag gegeben, um sich ein genaueres Bild vom Stand der Dinge machen zu können. Die leitende FIFA-Beauftragte für den Frauenfußball, Sarai Bareman, sagte damals: "Es hat sich gezeigt, dass sich die Welt des Frauenfußballs sehr schnell weiterentwickelt. Wir finden regelmäßig anekdotische Beispiele und Indikatoren in vielen verschiedenen Bereichen und Ländern, die das Wachstum des Frauenfußballs belegen, aber zum ersten Mal liefert dieser Bericht nun konkrete Fakten und Daten über die aktuellen Realitäten und Möglichkeiten, die bestehen, um den Frauenfußball zu professionalisieren und nachhaltig zu fördern."

Der FIFA Benchmarking Report: Women’s Football liefert wichtige Einblicke in mehrere Schlüsselbereiche des Elite-Frauenfußballs, darunter Sport, Finanzen, Fan-Engagement und Spielerangelegenheiten. Die Informationen stammen aus einer Umfrage, die von einer Auswahl von 30 Top-Frauenfußballligen aus der ganzen Welt und 282 ihrer jeweiligen Vereine ausgefüllt wurde.

Einige wichtige Erkenntnisse aus dem Bericht sind:

  • In Ligen, in denen 80% oder mehr der teilnehmenden Vereine eine Mädchen-Jugendstruktur haben, beträgt das durchschnittliche Nationalmannschaftsranking 13, verglichen mit einem Ranking von 28 für alle anderen Ligen.
  • Ligen mit einem Club-Lizenzierungssystem und finanziellen Kontrollen haben einen höheren Anteil an profitablen oder ausgeglichenen Clubs (36% gegenüber 32%) und einen höheren durchschnittlichen Club-Umsatz (0,9 Mio. USD gegenüber 0,3 Mio. USD).
  • In 65% der befragten Ligen übertrafen Teams mit den am höchsten qualifizierten Trainern andere Teams, was die Bedeutung von Trainerausbildung und -entwicklung im Frauenfußball unterstreicht.

Egal, wie die WM in diesen Tagen ausgehen wird - der Frauenfußball hat nicht nur in Deutschland eine vielversprechende Zukunft vor sich. 

 

 


 

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