Die UEFA und der Rechtevermarkter Relevent haben den Markt in vier große Live-Pakete aufgeteilt und wollen die Einnahmen massiv steigern. Erstmals findet die Ausschreibung der Streaming- und Fernsehrechte in den fünf größten TV-Märkten Europas gleichzeitig statt und gilt zudem für vier Spielzeiten von 2027/28 bis 2030/31.
Globale Player wittern ihre Chance
Internationale Streamingdienste wie Netflix, Apple TV und Disney+ sind im Rennen um Rechte, nachdem sie bereits mit teuren Sport-Live-Angeboten wie Formel 1, Major League Soccer oder der Frauen-Champions-League auf sich aufmerksam machten. Besonders ein neues Top-Spiel-Paket mit weltweiter Ausstrahlung ist für globale Anbieter attraktiv. Auch DAZN will seine Rolle als führender Sportsender festigen und hat sich bereits positiv zu einer Teilnahme am Bieterverfahren geäußert.
Vier Abos für die Königsklasse
Für Fans bedeutet die neue Rechtepolitik: Für den kompletten Champions-League-Genuss könnten künftig vier verschiedene Abos notwendig sein, da jedes Rechtepaket an unterschiedliche Anbieter vergeben werden kann. In Deutschland überträgt derzeit DAZN die meisten Spiele, Amazon Prime Video einige weitere. Das Finale sowie Zusammenfassungen gibt es weiterhin im Free-TV. Live-Rechte außerhalb des Endspiels sind für öffentlich-rechtliche Sender allerdings zu teuer. Der Gesamtwert der bis 2027 laufenden Rechte wird auf rund 300 Millionen Euro pro Saison geschätzt.
Klassisches Fernsehen verliert an Boden
Auch die Situation klassischer TV-Sender bleibt ungewiss, zumal Sky gerade von RTL übernommen wurde und kartellrechtliche Fragen noch offen sind. Die auf steigende Einnahmen ausgelegte Ausschreibung schließt klassische Sender offenbar zunehmend aus – private Angebote setzen auf zahlende Abonnenten.
Milliardengeschäft mit neuen Regeln
Die UEFA kassiert derzeit rund 4,4 Milliarden Euro jährlich für die Vermarktung ihrer Europapokal-Wettbewerbe. Die Gebote für die kommende Champions-League-Periode müssen bis zum 18. November 2025 eingereicht werden. Neue Rechtepakete, neue Anbieter und höhere Preise – auf die Fans kommt eine spürbare Veränderung der Fußballlandschaft zu.
von Redaktion TORfabrik.de

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