Der VfB als Aufsteiger hat in dieser Saison ein eindrucksvolles Comeback hingelegt. Über die Spielzeit hinweg rangierten die Schwaben im Tabellenmittelfeld und teilweise gab es auch Ausreißer nach oben. Mit einer jungen und hungrigen Mannschaft schaffte es Trainer Matarazzo, positive Schlagzeilen zu schreiben. In der Rückrunde musste man in Stuttgart jedoch feststellen, dass es der jungen Truppe, gepaart mit einigen Verletzungssorgen, noch hier und da an Erfahrung mangelt.
In den letzten fünf Spielen verlor man viermal hintereinander. Am 32. Spieltag konnte man eine Trendwende herbeiführen und den FC Augsburg schlagen. Aktuell steht der VfB auf Platz 10 mit 42 Punkten – das sind nur vier Punkte Unterschied zur Gladbacher Borussia. Zwischen dem VfB und den Fohlen gibt es eine offensichtliche Gemeinsamkeit: Wie auch die Borussia aus Mönchengladbach kassierten die Stuttgarter satte 52 Gegentore – das ist der drittschlechteste Wert in der Liga.
Defensive Schwächen und Verletzungssorgen
Offensiv sorgt der VfB phasenweise für Furore. Mit viel Power, Schnelligkeit und auch Kreativität kreieren die Stuttgarter in jedem Spiel Torchancen. Doch gerade im Spiel gegen den Ball gibt es immer wieder sichtbare Schwachstellen. Hierbei geht es nicht darum, dass die Defensive auf wackeligen Beinen steht. Im Mannschaftsverbund passt das defensive Verhalten nicht immer. Ein Grund dafür ist natürlich ein offensiv interpretiertes Spielsystem. Trainer Matarazzo lässt sein Team eigentlich immer in einem 3-4-2-1 auflaufen.
In diesem System agieren die beiden Außenbahnspieler extrem hoch und mit großen Offensivdrang. Natürlich liegt auch hier eine große Stärke des VfB, gerade auf der linken Seite. Borna Sosa ist mit zehn Vorlagen nicht nur Top-Vorlagengeber der Schwaben, sondern in diesem Ranking in der Bundesliga weit vorne. Mit Sasa Kalajdzic ist in vorderster Front auch ein Abnehmer, der die Hereingaben zu verwerten weiß. 15 Tore stehen auf dem Konto des langen Österreichers. Doch auch auf der linken Seite gibt es mit Silas Wamangituka einen sehr interessanten Spieler. Doch der 21 Jahre alte Kongoloese fällt aufgrund eines Kreuzbandrisses noch länger aus und wird beim VfB schmerzhaft vermisst.
Kobel fraglich - Klement fällt aus
Insgesamt zehn Spieler, darunter Stammspieler wie Nicolas Gonzalez, Orel Managala oder Silas Wamangituka, fehlen dem VfB aktuell. Unter der Woche kam nun auch noch Mateo Klimowicz hinzu. Routinier Gonzalo Castro könnte für den deutschen U21-Nationalspieler ins Team rücken. Hinter dem Einsatz von Stammtorhüter Gregor Kobel steht noch ein Fragezeichen. Der Schweizer erlitt einen Hexenschuss und fehlte auch schon am vergangenen Spieltag. Wird Kobel nicht rechtzeitig fit, rückt Bredlow erneut ins Tor.
Voraussichtliche Aufstellung VfB Stuttgart:
Kobel - Mavropanos, Anton, Kempf - W. Endo, Sosa - Massimo, Castro - P. Förster, Didavi - Kalajdzic
von Niklas Kirchhofer