Auch in dieser Saison kann die Hertha den großen Ambitionen sportlich nicht folgen. Im Gegenteil, Platz 14 mit lediglich zwei Punkten Vorsprung auf den Relegationsplatz sorgen für eine große Ernüchterung in der Hauptstadt. Trotz einer enormen Finanzspritze des Investors und vielen Transfers konnten die Berliner über die gesamte Saison hinweg nicht die Leistung bringen, die man im Umfeld erwartet hat. Im Januar trennte man sich von Bruno Labbadia und in Pal Dardai holte man einen alten Bekannten zurück auf die Trainerbank.
Tabellarisch hatte man sich in Berlin vom Trainerwechsel mehr erhofft, doch auch Dardai konnte bis jetzt keine Wunder verbringen. Doch wenn man sich die Spiele der Herthaner genauer anschaut, so stellt man schnell fest, dass sich unter Dardai einiges getan hat. Es gibt immer wieder gute Ansätze und es ist zu erkennen, zu welcher Leistung dieser Kader eigentlich fähig ist. Was nach nach wie vor fehlt, ist eine gewisse Konstanz.
Systemwechsel unter Dardai
In den neun Spielen unter der Leitung von Pal Dardai gab es lediglich zwei Siege. Demgegenüber stehen zwei Unentschieden sowie fünf Niederlagen. Hertha BSC ist so etwas wie eine Wundertüte, so richtig weiß man nie, was das Team auf den Platz bringt. Eine sichtbare Veränderung nahm Dardai direkt zu Beginn vor. Er wechselte die Grundformation von Vierer- zur Dreierkette. Abwechselnd und je nach Gegner ist dies natürlich auch gerne mal eine Fünferkette. Im letzten Spiel beim Derby gegen Union überraschte Dardai mit einem 4-3-3. Vermutlich war dies jedoch nur ein Mittel, um insbesondere im wichtigen Spiel gegen den Stadtrivalen auf dessen Taktik gut vorbereitet zu sein.
Der Systemwechsel sollte vor allem dazu beitragen, die Flut an Gegentoren einzudämmen. Bereits 46 Gegentreffer stehen bisher zu Buche, nur 32 erzielte Treffer sorgen für eine negative Tordifferenz. Im Spiel gegen den Ball offenbart die Hertha immer wieder Schwächen und dem eigenen Offensivspiel fehlt trotz einer namhaften Besetzung oftmals die Durchschlagskraft.
Kapitän Boyata und Mittelfeldmotor Darida fehlen
In der generell angespannten Situation bei Hertha muss Dardai nun auch noch auf ein paar wichtige Spieler verzichten. Stammtorhüter Rune Jarstein fällt mit einem COVID-10-Infekt aus. Mannschaftskapitän und Abwehrchef Dedryck Boyata fehlt genauso verletzt wie der zentrale Mann im Mittelfeld, Vladimir Darida. Zudem fehlen weiterhin Eduard Löwen und Shootingstar Luca Netz. Aufgrund einer Gelbsperre steht auch Lucas Tousart am Wochenende nicht zur Verfügung. Für den gesperrten Franzosen ist Santiago Ascacibar die offensichtlichste Alternative, doch auch Weltmeister Sami Khedira könnte in die Startelf rücken.
Aufpassen müssen die Borussen auf die Berliner Offensivabteilung, die durchaus Tempo und Qualität hat. Allen voran ist da Top-Torschütze Matheus Cunha zu beachten, der bislang sieben Treffer erzielte. Aber auch Piatek (6), Jhon Cordoba (6) oder Dodi Lukebakio (5) wissen, wo das Tor steht.
Voraussichtliche Aufstellung Hertha BSC:
Schwolow - Klünter, Stark, Dardai - Zeefuik, Ascacibar, Guendouzi, Mittelstädt -Lukebakio, Matheus Cunha - Cordoba
von Niklas Kirchhofer