Schon die gesamte Saison über befindet sich der FC Schalke in einer Krise. Über alle Spieltage hinweg schafften es die Königsblauen nicht über den vorletzten Tabellenplatz hinaus. Die Trendwende konnte auch nicht der bereits fünfte neue Trainer in dieser Saison, Dimitrios Grammozis, herbeiführen. Die Situation um den Traditionsverein spitzt sich viel mehr immer weiter zu. Nach dem 0:5 Debakel in Wolfsburg und elf Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz dürfte kein Weg am Schalker Abstieg vorbeigehen.
Der neue Trainer Grammozis versucht, trotz der scheinbar aussichtslosen Situation Optimismus zu verbreiten. Doch durch Unruhe im Umfeld und auch immer wieder im Team hat es auch der neue Trainer schwer, den Ruhrpott Klub in etwas ruhigere Fahrwasser zu manövrieren. Sinnbildlich für den Schalker Negativlauf ist der Blick auf die Bilanz in dieser Saison. Lediglich eine (!) Partie konnte man als Sieger beenden. Am 09.01.2021 gewann man in der heimischen Arena gegen die TSG Hoffenheim. Dem einen Sieg stehen sieben Unentschieden sowie 17 Niederlagen gegenüber. Auch die Tordifferenz spricht Bände: Mit 16 erzielten Toren und 66 Gegentoren stellt Schalke in beiden Kategorien den mit Abstand schlechtesten Wert.
Defensive Schwächen und individuelle Fehler
Alle Zeichen stehen also auf Abstieg und es gibt nur wenig Positives im Schalker Spiel. Doch das Team um Rückkehrer Sead Kolasinac versucht zumindest phasenweise, das Ruder noch herumzureißen. Doch mehr als Ansätze hat es bislang nicht gegeben, weil die Mannschaft nach den ersten Rückschlägen innerhalb eines Spiels regelmäßig in sich zusammenklappt. Für Grammozis geht es darum, die katastrophale Leistung in der Defensive zu stabilisieren und gleichzeitig die Torgefahr deutlich zu steigern. Ein ziemlich schweres Unterfangen.
Unter Dimitrios Grammozis versuchen die Schalke mit einer 3-4-1-2 Grundformation die Stabilität und Balance zu finden. In Wolfsburg wurde man bei diesem Vorhaben komplett zurückgeworfen. Gerade der erfahrene Neuzugang Mustafi leistete sich mehrere Fehler, die direkt zu Gegentoren führten. Eigentlich sollte der ehemalige Nationalspieler für mehr Qualität und Sicherheit in der Defensive sorgen, die Realität sieht jedoch anders aus.
Wenn es nicht läuft, dann läuft es nicht
Gegen den Ball machen die Schalker viele Fehler und bieten dem Gegner immer wieder extrem viel an, insbesondere im Mittelfeld und im Raum zwischen Verteidigung und Zentrum. Mit Ball tut sich Schalke äußerst schwer. Es fehlt an Kreativität und Überzeugung gleichermaßen. Zeigt Schalke bei der Verteidigung von Standards einige Schwächen, so kommen sie bei offensiven eigenen Standards immer wieder zu Torchancen. Hier gilt es am Samstag für die Borussen besonders aufmerksam zu sein.
In so einer verfahrenen Situation kommt eins zum anderen. Auch die Verletztenliste der Schalker ist lang. Bentaleb, Boujellab, Fährmann, Huntelaar, Ludewig, Mendyl, Nastasic, Paciencia, Sané, Skrzybski und Uth werden dort geführt. Zwar konnten Altstar Huntelaar und Paciencia unter der Woche wieder trainieren, ein Einsatz ist mehr aber als fraglich.
Voraussichtliche Aufstellung FC Schalke:
Rönnow - Becker, Mustafi, Thiaw - Schöpf, Serdar, Calhanoglu, Kolasinac - Harit - Hoppe, Raman
von Niklas Kirchhofer