Pep Guardiola hat es wieder geschafft. Die Citizens führen die Premier League an und auch in Europa läuft es bis jetzt sehr gut. Nach einer Vorsaison, als man „nur“ Vizemeister in England wurde und im CL-Viertelfinale gegen Lyon ausschied, grüßt City nun wieder von oben - und zwar mit zehn Punkten Vorsprung in der heimischen Liga.
Seit 25 Spielen ist Manchester City wettbewerbsübergreifend unbesiegt und die letzten 18 Spiele konnte man alle gewinnen. Natürlich verfügt das Team von Guardiola auf jeder Position über Spitzenspieler. Doch gerade in der Defensive schaffte es der Spanier, die Mannschaft klar zu verbessern. In den letzten 16 Ligaspielen kassierte City lediglich fünf Gegentore, mit 15 Gegentoren über die gesamte Saison verteilt stellt das Team die mit Abstand beste Defensive im englischen Oberhaus. In der Champions League gab es sogar nur ein Gegentor. In der Gruppe mit Porto, Marseille und Piräus setze man sich souverän durch und teilte nur einmal die Punkte (5. Spieltag FC Porto 0:0).
Plant Guardiola eine Überraschung?
Die Fohlen sind im Duell mit dem Top-Kandidaten auf den englischen Meistertitel der klare Außenseiter. Auch die bisherige Bilanz spricht für die Citizens. In der Champions League traf man viermal aufeinander, dreimal gewannen die Engländer und einmal trennte man sich unentschieden.
In der Zwischenzeit weiß eigentlich jeder Fußballexperte, wie Manchester City unter Guardiola spielt. Die Grundordnung ist fast immer ein 4-3-3. Die Skyblues legen extrem viel Wert auf Ballbesitz, Pässe und natürlich Torabschlüsse. In dieser Saison stellt sich weniger die Systemfrage, sondern die nach der Aufstellung. Und da gibt es viele Variationsmöglichkeiten. Zudem hat Guardiola in den letzten Jahren gezeigt, dass er zwar ein Trainer-Genie ist, aber längst nicht unfehlbar. In großen Spielen versucht der Katalane oftmals besondere Dinge, was das eine oder andere Mal richtig schiefging.
Konterstarkes Mancity
In der Defensive werden gängige Abläufe genutzt, mit Ball unterscheidet sich das Spiel der Citizens doch deutlich von anderen Teams, die ein 4-3-3 spielen. Das Augenmerk liegt hier stark auf den Außenverteidigern. Durch eine besondere Positionierung im Halbfeld oder Zentrum unterstützen sie den defensiven Mittelfeldspieler und schaffen somit eine Überzahl in der Spielfeldmitte. Diese Variante erleichtert es City enorm, die erste Pressinglinie zu überspielen. Die offensiven Mittelfeldspieler können sich in dieser Situation weiter nach vorne orientieren und somit in torgefährlichen Zonen aufhalten.
Auch gegen den Ball wird City nur selten passiv. In weiten Teilen einer Partie spielen die Engländer ein Pressing im Mittelfeld- und Angriffsdrittel. Das Zentrum sowie das Halbfeld werden zugestellt und so die Räume dicht gemacht. Der Gegner muss zwangsläufig auf die Außenbahn ausweichen. Nach Ballverlust schalten die Spieler von Guardiola blitzschnell um und sorgen im Kollektiv dafür, dass der Gegner direkt wieder unter Druck gesetzt wird. Durch hohe Ballgewinne kommen sie so auch immer wieder zu Kontern.
Alle Mann an Bord
Auch wenn City und besonders Guardiola immer wieder über Ballbesitz und Positionsspiel definiert werden, sind die Skyblues ein Top-Team in Sachen Konter. Passstarke Spieler wie De Bruyne und Silva kombiniert mit extrem schnellen Spielern wie z.B. Raheem Sterling führen zu dieser Stärke.
Pep Guardiola kann in der aktuellen Phase auf fast den gesamten Kader zurückgreifen. Mit Kevin De Bruyne ist dazu auch noch ein Topstar nach überstandener Verletzung wieder zurück und gegen Gladbach auch ein klarer Kandidat für die Startelf. In der Offensive stehen City alle Kräfte zur Verfügung. Mögliche Alternativen zu Jesus und Silva sind Mahrez, Foden oder Routinier Agüero. In der Defensive gibt es für Guardiola eigentlich keinen Grund eine Veränderung vorzunehmen. Gerade das Innenverteidiger-Duo John Stones und Ruben Dias verkörpert in Europa gerade absolute Spitzenklasse.
Voraussichtliche Aufstellung Manchester City:
Ederson - Joao Cancelo, Stones, Dias, Zinchenko - Rodrigo - De Bruyne, Gündogan - Sterling, Jesus, Silva
von Niklas Kirchhofer