Anfang Januar zog man in Mainz erneut die Reißleine und installierte mit Bo Svensson den vierten Cheftrainer in der laufenden Saison. Nach Achim Beierlorzer, Jan-Moritz Lichte und Interimscoach Jan Siewert sollte es also der ehemalige Borussen-Profi richten. Der frühere Mainzer trainierte zuletzt den österreichischen Zweitligisten FC Liefering, was auch die erste Station von Svensson als Cheftrainer war.
Svensson übernahm die Mainzer auf Platz 17 mit sechs Punkten. Sieben Spiele weiter stehen die 05er immer noch auf dem 17. Tabellenplatz, doch nun mit 14 Zählern auf dem Konto. Svenssons Bilanz sieht bisher so aus, dass der ehemalige Innenverteidiger mit seiner Mannschaft zwei Spiele gewinnen konnte, drei Spiele verlor und zweimal trennte man sich unentschieden. So auch am vergangenen Wochenende bei der Partie in Leverkusen. Mit dem 2:2 beim Champions-League-Aspiranten Bayer sorgte man für ein kleines Ausrufezeichen im Abstiegskampf, nachdem man zuvor bereits mit RB Leipzig einen Gegner von ähnlichem Kaliber besiegt hatte.
Über weite Strecken zeigte der Tabellenvorletzte in der BayArena eine gute Leistung und machte den Leverkusenern das Leben schwer. Doch über 90 Minuten hinweg konnte man das Niveau nicht ganz halten. Phasenweise wirkten die Mainzer passiv und es entstanden Räume, die Bayer zu bespielen wusste. Gegen die Fohlen geht es Trainer Svensson nun darum, die Leistung aus Leverkusen einerseits zu bestätigen und andererseits die Fehler zu reduzieren. Generell sorgte der Punktgewinn jedoch dafür, dass Spieler und Verein mit gesteigertem Selbstvertrauen an den Niederrhein reisen.
Bo Svensson soll die Mainzer wieder zurück zum bekannten Mainzer Spielstil führen. Dieser ist Stück für Stück in den letzten Wochen erkennbar. Was aber eindeutig ist, ist die Tatsache, dass der neue Trainer seine Mannschaft im Vollgasmodus auf den Platz schickt. Taktisch gesehen favorisiert der Däne ein 5-3-2. Die Teilerfolge der letzten Wochen geben dem Trainer recht und die Mannschaft scheint sich mit dieser Formation wohl zu fühlen.
Doch auch wenn bei den Rheinhessen so etwas wie Aufbruchsstimmung aufgekommen ist, ist der Berg an Aufgaben enorm, der vor den Verantwortlichen liegt. Gerade auch im Spiel gegen den Ball und beim Zusammenspiel zwischen den einzelnen Mannschaftsteilen gibt es noch einiges zu tun. Mit 42 Gegentoren stellt der FSV die zweitschlechteste Defensive der Liga. Offensiv erzielen die Mainzer zwar Tore, doch insgesamt kreieren sie über ein gesamtes Spiel gesehen zu wenige Chancen.
Aufgrund der positiven Grundstimmung nach dem Punkt in Leverkusen gibt es für Coach Svensson keinen großen Grund an der Startelf etwas zu verändern. Möglich wäre ein Startelfeinsatz von Stürmer Glatzel, dafür müsste Svensson jedoch Onisiwo oder Szalai auf die Bank setzen. Definitiv dabei sein wird Phillipp Mwene. Der 27 Jahre alte Österreicher stand in allen Spielen unter Svensson auf dem Platz und das als Rechtsfuß auf der Position des Linksverteidigers.
Nicht zur Verfügung stehen Robin Quaison und Edimilson Fernandes. Beide Stammspieler laborieren an Verletzungen und sind somit in Gladbach nicht dabei.
Voraussichtliche Aufstellung Mainz 05:
Zentner - St. Juste, Bell, Niakhaté - da Costa, Mwene - Barreiro, Kohr - Latza - Onisiwo, Szalai
von Niclas Kirchhofer