Noch in der Hinrunde grüßte die Werkself von ganz oben. Bayer zeigte Topleistungen und lag phasenweise vor den Bayern und Leipzig. Doch die Zeiten haben sich geändert und das Kalenderjahr 2021 steht für Leverkusen bis jetzt unter keinem guten Stern. Dazu passt auch das Aus im DFB-Pokal-Achtelfinale in Essen und zuletzt in der Europa League gegen Young Boys Bern. Doch nicht nur in den Pokalwettbewerben läuft es nicht rund. Auch in der Liga ist das Team von Trainer Peter Bosz abgestürzt. Die Werkself rangiert aktuell mit 37 Punkten auf dem sechsten Tabellenplatz.
Von zehn Bundesliga-Partien in diesem Jahr verlor Bayer fünf, drei Spiele endeten Unentschieden und lediglich zweimal (Stuttgart und Köln) konnte man drei Punkte einfahren. Wie auch in Gladbach spricht man in Leverkusen von einer aktuellen Ergebniskrise. Doch auch beim Thema Ausfälle kann man von einer Krise sprechen. Insgesamt neun Spieler stehen Bosz aktuell nicht zur Verfügung. Ein Lazarett, das beachtlich ist, sind es doch alles Spieler, die immer zum Stammkader gehören.
Flexibilität und offensive Ausrichtung
Das Spiel in Gladbach ist für die Fohlen, aber auch für Bayer enorm wichtig. Auch für Leverkusen ist das Erreichen eines internationalen Wettbewerbs Pflicht. Nicht nur für Peter Bosz, der zwar eine Jobgarantie erhalten hat, auch für die Ziele der Werkself wäre eine Trendwende also von großer Bedeutung. Doch die ausbleibenden Ergebnisse der letzten Wochen führen dazu, dass das Vertrauen der Mannschaft in die eigene Leistung stark gelitten hat.
Peter Bosz lässt ein klassisches 4-3-3 mit offensiver Ausrichtung spielen. Typisch für einen holländischen Trainer könnte man sagen. Doch im Detail liegt der Unterschied. Von Spiel zu Spiel gibt der Holländer seinen Mannen unterschiedliche Aufgaben an die Hand. So kam es in der Europa League gegen Bern dazu, dass der eigentliche Linksverteidiger Sinkgraven den einzigen Sechser Arranguiz im Mittelfeld immer wieder unterstützte. Doch die Flexibilität hat auch seine Grenzen. Aufgrund der immer wieder neuen Ausfälle im Team muss Bosz Woche für Woche auch sein Händchen für die richtige Aufstellung beweisen.
Wirtz positiv getestet
Leverkusen ist bei der Feldbesetzung sehr variabel. Gerne lässt Bosz seine Mannschaft hoch stehen und somit auch ein hohes Pressing spielen. Doch auch aus einer tieferen Ordnung kann Bayer agieren. Nach Ballgewinn geht es dann pfeilschnell in Richtung gegnerisches Tor. Solche Kontersituationen liebt Bayer und erzielt daraus immer wieder Tore. In der Rückwärtsbewegung und gegen den Ball hat Bayer aktuell aber enorme Probleme. Hier entstehen teils enorme Lücken im Mittelfeld, aber eben auch auf den Außenbahnen. Ein Grund dafür ist sicherlich, dass man im Mittelfeld offensiv ausgerichtet ist. Es gibt nur einen Sechser und davor zwei Achter, die immer den Fokus auf die Offensive legen.
Florian Wirtz, Shootingstar von Bayer Leverkusen, wurde unter der Woche positiv auf COVID-19 getestet und fehlt somit am Wochenende. Neben den Langzeitverletzten steht auch Neuzugang Timothy Fosu-Mensah nicht zur Verfügung. Der Rechtsverteidiger erlitt einen Kreuzbandriss und fehlt Bayer damit lange. Ärgerlich für Bosz, konnte man mit dem Niederländer doch die Probleme auf der rechten Abwehrseite lösen. Dragovic und Frimpong sind hier mögliche Startelfkandidaten. Im Tor wird Lennart Grill den Vorzug vor Niklas Lomb erhalten. Stammtorwart Hradecky fällt verletzt aus und Vertreter Lomb machte zuletzt eine unglückliche Figur. Dafür kann Bosz im Angriff wieder auf Moussa Diaby zurückgreifen – der Franzose ist nach Gelb-Sperre zurück und für die Anfangself gesetzt.
Voraussichtliche Aufstellung Bayer Leverkusen:
Grill - Frimpong, Tah, Tapsoba, Wendell - Aranguiz - Amiri, Demirbay - Diaby, Schick, Gray