Es ist ein beliebtes Spiel der Medien, den Vereinsverantwortlichen vor der Saison eine konkrete Zielsetzung zu entlocken. Schon hat man ein Thema, das man über mehrere Monate immer wieder aufwärmen oder gar hochkochen kann. Daher drücken sich Trainer oder Sportdirektoren gerne um eine handfeste Antwort, aber selbst so vage Formulierungen wie ‘wir wollen uns stabilisieren’ können einem im Verlauf einer Saison um die Ohren fliegen.
In Gladbach war das in der letzten Saison der Fall, als Daniel Farke auch noch so blutleere Darbietungen im Kontext der schwammigen Zielsetzung schönzureden versuchte. Damit wurden der Mannschaft Alibis gegeben, die gepaart mit der Passivität des Trainers zu dem für die allermeisten unerträglichen Zustand führten. Nunmehr hat man sich bei Borussia einen Neustart auf die Fahnen geschrieben, bei dem die Herangehensweise ganz anders sein soll, als im letzten Jahr.
»Primär geht es darum, dass wir uns fußballerisch und als Mannschaft weiterentwickeln«
»Wir müssen es wieder schaffen, Spieler auf dem Platz zu haben, für die es etwas Besonderes ist, die Raute tragen und die in jedem Spiel 100 Prozent abrufen«, sagt Borussias neuer Sportdirektor Nils Schmadkte. »Es wird sicher auch mal vorkommen, dass diese 100 Prozent nicht für einen Sieg reichen, aber die Fans sollen spüren, dass wir immer an unsere Grenzen gehen. Wenn wir unser Herz auf dem Platz lassen und alles für Borussia geben, werden wir auch die Fans wieder geschlossen hinter uns bekommen.«
Wird das erreicht, kann man sich auch mit der Zielsetzung identifizieren, die unter Schmadkte an einen erkennbaren Entwicklungsprozess geknüpft ist. »Wir möchten eine ruhige uns saubere Saison spielen, machen unser Ziel aber nicht am Tabellenplatz fest. Primär geht es darum, dass wir uns fußballerisch und als Mannschaft weiterentwickeln. Wichtig wird sein, dass wir auch dann zusammenstehen, wenn wir auch mal zwei, drei Nackenschläge hinnehmen müssen. Gerade in dieser Phase dürfen wir uns nicht von unserem eingeschlagenen Weg abbringen lassen.«
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