Topspiel gegen RB Leipzig

»Werden eine Lösung finden«

Created by Pressekonferenz vor Leipzig
Dieter Hecking am Freitag auf der PK (Foto: TORfabrik.de)

Dieter Hecking am Freitag auf der PK (Foto: TORfabrik.de)

Borussia Mönchengladbach geht am Stock: Neun Spieler fehlen der Fohlenelf am Samstag beim Topspiel gegen RB Leipzig (Anstoß 18.30 Uhr). Vor allem die Ausfälle von Oscar Wendt und Raffael schmerzen.

Ein Wunsch für das Jahr 2018 war aus Gladbacher Sicht, dass die Verletztenliste endlich dauerhaft auf ein erträgliches Maß gekürzt wird. Anfang Februar sieht es so aus, als ob die Liste länger denn je geworden ist. Gleich neun Spieler stehen für die Partie gegen Leipzig nicht zur Verfügung.

Dabei sind zwar Namen wie Doucouré (Aufbautraining nach Muskelverletzung) und Villalba (Muskelbündelriss im Oberschenkel), die bislang noch keine Rolle gespielt haben. Die übrigen Sieben gehören aber der Kategorie (potentieller) Stammspieler an: Traoré (Muskelfaserriss), Johnson (Rückenprobleme), Strobl (Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Bénes (Aufbautraining nach Mittelfußbruch), Raffael (Wadenverhärtung), Wendt (Muskelteilriss im Oberschenkel) und Sommer (kleiner Muskelfaserriss im Leistenbereich).

Letzterer wurde bereits am letzten Freitag von Tobias Sippel nahezu gleichwertig ersetzt, so dass Borussia den Ausfall des Stammtorhüters wohl noch am ehesten kompensieren wird. Raffael stand bereits in Frankfurt nicht im Kader - die Variante mit dem Dreierangriff Stindl, Hazard und Cuisance war nicht wirklich von Erfolg gekrönt.

Richtig problematisch ist der Ausfall von Oscar Wendt, dem einzigen ›echten‹ Linksverteidiger im Kader. Dieter Hecking ließ sich am Freitagmittag bei der Pressekonferenz im Borussia-Park nicht in die Karten schauen. »Wir werden eine Lösung finden«, sagte er. »Natürlich trifft uns der Ausfall von Oscar, er ist absoluter Stammspieler und sein Wort hat in der Kabine enorme Wichtigkeit. Aber es ist eben so. Wir haben schon viele Dinge meistern müssen.«

Nicht ausgeschlossen ist, dass Hecking auch am Samstag auf das 3-4-3-System zurückgreifen wird, was in Frankfurt zumindest in Ansätzen funktionierte und angesichts der Ausrichtung des Gegners nicht abwegig erscheint. Thematisiert wurde das auf der Pressekonferenz nicht, so dass bis zum Anpfiff gerätselt werden darf.

Wenig Interpretationsspielraum gibt es dagegen hinsichtlich des Niveaus der Leipziger, auch wenn sie derzeit ebenfalls nicht gerade vor Stabilität strotzen. Hecking lobte das »sehr gute Offensivpotential« und die »Qualität im Umschaltspiel.« »Wir dürfen ihnen nicht die Räume geben«, warnte er und forderte »Ordnung und Disziplin« ein. Alsdann gehe es darum, »die Lücken zu finden und Durchschlagskraft zu entwickeln.«

Das Gerede über den Druck, aufgrund der zuletzt schwachen Auswärtsspiele daheim unbedingt punkten zu müssen, wischt Hecking beiseite. »Ich halte da nichts von. Als ich angefangen bin, haben wir keine Heimspiele gewonnen und da wurde der Druck auswärts groß. Jetzt ist es umgekehrt. Es gibt so Phasen. Wir sind mittlerweile die drittbeste Heimmannschaft der Liga, aber das geht so ein bisschen unter. Dass wir auswärts jetzt viermal verloren haben, passt uns natürlich nicht. Wolfsburg und Freiburg war nicht gut von uns, da gibt es keine zwei Meinungen. In Köln und Frankfurt war das Spielglück nicht auf unserer Seite, sonst hätten wir mit Sicherheit gepunktet.«

»Neben dem, dass wir Fehler machen die zu Gegentoren führen und in dem einen oder anderen Spiel nicht unsere optimale Leistung abgerufen haben, gibt es auch andere Faktoren. Wir haben das Pech mit vielen Verletzungen. Darauf gehen wir nicht groß ein, aber es ist schon gravierend, wenn gerade morgen ein Raffael, Wendt und Sommer nicht spielen. Und dass wir in den letzten Wochen mit einigen Entscheidungen nicht ganz glücklich waren, haben wir auch thematisiert. Das sind eben auch Fakten, die man berücksichtigen muss. Deshalb ist diese Konstanz vielleicht nicht da.«

Eine gewisse Konstanz gibt es gegen RB zumindest von den Rängen, wo die Ultras in der Nordkurve erneut zu einem 19-minütigen Stimmungsboykott als Protest gegen RB Leipzig aufgerufen haben. Der Sinn dahinter erschließt sich nicht zwangsläufig, wird dadurch doch vor allem der Rhythmus des eigenen Teams gestört. »Ich versteh das irgendwo, aber für uns als Mannschaft ist das nicht gerade hilfreich«, sagte Dieter Hecking. »Aber dann ist das eben so. Wir müssen in unseren Tunnel kommen und unser Ding durchziehen.«

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