Ohne Ginter gegen Freiburg

Vor Freiburg: Hecking und das »Problem auf hohem Niveau«

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Dieter Hecking am Donnerstag bei der Pressekonferenz vor dem Spiel gegen den SC Freiburg (Foto: TORfabrik.de)

Am Freitagabend eröffnet Borussia Mönchengladbach den 26. Spieltag mit der Heimpartie gegen den SC Freiburg (Anstoß 20.30 Uhr). Gladbachs Coach Dieter Hecking muss dabei erneut auf Matthias Ginter verzichten, der auch gegen seinen Ex-Klub nicht einsatzbereit ist.

Am Dienstag absolvierte Matthias Ginter aufgrund seiner anhaltenden muskulären Probleme im Oberschenkel nur ein Lauftraining und auch am Mittwoch, als hinter verschlossenen Türen trainiert wurde, mischte der Nationalspieler nicht mit. »Er hat bislang noch nicht mit der Mannschaft trainiert, von daher macht es wenig Sinn«, erklärte Dieter Hecking am Donnerstag den Verzicht auf den Ex-Freiburger. Die Sache könnte zwar schon alsbald ausgestanden sein, doch bei einem Einsatz am Freitagabend wäre das Risiko zu hoch.

Was das für Ginter in Bezug auf die anstehenden Länderspiele bedeutet, ist offen. Hecking hatte mit dem Bundestrainier Kontakt und ihn über den aktuellen Stand bei Ginter unterrichtet. »Letztendlich liegts am Jogi, ob er ihn nominiert«, so Hecking, der dann auch lieber den Fokus auf das richten wollte, was seine Mannschaft beschäftigt: das Heimspiel gegen den SC Freiburg. Tony Jantschke dürfte Ginter wie schon in Mainz ersetzen und nach drei deftigen Niederlagen in Folge im Borussia-Park haben die Borussen einiges gutzumachen. Die Ansage von Hecking lässt keinen Interpretationsspielraum: »Wir wollen das Heimspiel gewinnen. Punkt.«

»Alle sind gefordert, dass das Offensivspiel wieder zusammenhängender und harmonischer wird«

Die Art und Weise ist dem Coach dabei vordergründig egal, auch wenn er schon gerne wieder besseren Fußball seiner Mannen sehen würde. In Mainz gab es davon nicht so viel. »Von der Disziplin her und der Arbeit gegen den Ball war das eine zwei, mit Ball ausreichend«, lautete Heckings Fazit. Gleichwohl war der Sieg am letzten Wochenende für die Tabelle und den Kopf gleichermaßen wichtig. »Wenn du aus vier Spielen nur einen Punkt holst, brauchst du ein Ergebnis«, bestätigte Hecking. »Natürlich hat das bei der Mannschaft und auch bei mir für Erleichterung gesorgt«.

Dass es vor allem im spielerischen Bereich Steigerungsbedarf gibt, stellt Hecking heraus. »Das haben wir schon deutlich besser gemacht und das müssen wir morgen und im Schlussspurt der Saison auch wieder besser machen«. Dazu nimmt der Trainer nicht nur die in der Rückrunde abschlussschwache ‚Abteilung Attacke‘ in die Pflicht. »Unsere Offensivspieler wissen, dass sie torgefährlicher und effektiver werden müssen«, so Hecking. »Aber das betrifft die gesamte Mannschaft. Alle sind gefordert, dass das Offensivspiel wieder zusammenhängender und harmonischer wird.«

Strobl oder Kramer? »Jeder der beiden hat die Berechtigung, morgen zu spielen«

Mit welchem Personal das gegen Freiburg umgesetzt werden soll, ließ Hecking wie gewohnt offen. Raffael sei »immer ein Kandidat, vor allem, nachdem er jetzt 14 Tage Trainingsrhythmus hat«, doch es ist davon auszugehen, dass der Brasilianer zunächst wieder von der Bank kommen wird. Dort dürfte er dann einen Platz neben Tobias Strobl oder Christoph Kramer finden. Die Besetzung der 6er-Position ist komplett offen, wie Hecking betont. »Das ist ein Problem auf hohem Niveau. Jeder der beiden hat die Berechtigung, morgen zu spielen«.

In Mainz erhielt Strobl den Vorzug, davor durfte Kramer dreimal in Folge ran. »Chris hat es in Frankfurt sehr gut gemacht, gegen Wolfsburg war er einer der auffälligsten Spieler«, erklärte Hecking. »Tobi spielt von der Struktur her anders, mehr positionsgebunden und nicht so umtriebig.« Es gelte von Spiel zu Spiel abzuwägen, was besser zum jeweiligen Gegner passt. »Für morgen Abend ist noch offen, wer von beiden anfängt«.

Hecking über Grifo: »Das Miteinander hier war absolut in Ordnung«

Anfangen wird auf Seiten der Gäste sicherlich Vincenzo Grifo, der nach seinem unglücklichen Jahr in Mönchengladbach im letzten Sommer nach Hoffenheim flüchtete. Dort wurde er auf wundersame Weise zwar italienischer Nationalspieler, bekam im Kraichgau aber sonst ebenfalls kein Bein an den Boden. Im Winter wurde er für die Rückrunde zu seinem Ex-Klub Freiburg verliehen und blüht seitdem richtiggehend auf. »Er findet wieder zu seiner Verfassung, ich freue mich für ihn«, sagte Hecking, der auch gleich mit den Vermutungen aufräumte, dass es noch irgendwo unbezahlte Rechnungen zwischen ihm und Grifo gibt. »Das Miteinander hier war absolut in Ordnung«.

Grifo, der angekündigt hat, im Falle eines eigenen Tores aus Respekt vor Borussia nicht zu jubeln, ist nicht der einzige Spieler bei Freiburg, der den Unterschied ausmachen kann. Hecking verwies auf Petersen, Haberer oder Waldschmidt, vor allem aber auf die von Trainer Christian Streich vorgelebte Leidenschaft, welche die Mannschaft übernommen hat. »Sie haben eine sehr gute Mentalität und immer einen Plan im Kopf – den gilt es zu knacken«. Und auch wenn die Statistik eindeutig für Borussia spricht (9 Siege und 5 Remis in den letzten 14 Heimspielen), warnt Hecking: »Freiburg hat nicht umsonst schon 30 Punkte«.

 


von Marc Basten

 

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