Bobadilla plötzlich erste Wahl

So macht der Bobadilla-Transfer doch noch Sinn

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Raúl Bobadilla weiß sich durchzusetzen (Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)

Raúl Bobadilla weiß sich durchzusetzen (Foto: Alex Grimm / Bongarts / Getty Images)

Raúl Bobadilla absolvierte am Samstag in Hannover sein erstes Spiel über 90 Minuten seit seiner Rückkehr zu Borussia Mönchengladbach. Die Leistung des gebürtigen Argentiniers gibt Anlass zur Hoffnung, dass seine Verpflichtung doch noch Sinn macht.

In Hannover stand Raul Bobadilla zum zweiten Mal von Beginn an auf dem Platz, nachdem er in der Woche zuvor im Heimspiel gegen Borussia Dortmund überraschend seine Startelfpremiere gefeiert hatte. Gegen den BVB verließ ›Boba‹ nach 79 Minuten den Platz, in Hannover wurde er zwar auch ausgewechselt, dennoch konnte er seinem Zeitkonto 90 Minuten gutschreiben.

Bis zum Dortmundspiel hatten sich dort schlappe 101 Minuten angesammelt, die bei acht Einwechslungen zusammengekommen waren. Überzeugen konnte der 30-Jährige dabei nicht - im Gegenteil. Die meisten Beobachter hakten den Last-Minute-Transfer des Sommers bereits als Flop ab.

Dabei hätte es bereits in der Hinrunde durchaus Bedarf nach einem ›Alternativ-Stürmer‹ gegeben, schließlich ist die Verletzungsmisere in Gladbach kein neues Phänomen. Doch da Bobadilla sich selbst mit einer hartnäckigen Schambeinentzündung in die lange Ausfallliste einreihte, verschwand er gänzlich aus möglichen Planspielen.

Gegen Bremen wird Bobadilla wieder erste Wahl sein

Im neuen Jahr ist er neben Jonas Hofmann der einzige Rückkehrer aus dem Krankenstand, während gleichzeitig immer mehr Kollegen ausfallen. Angesichts der jüngsten Muskelverletzungen von Bénes und Doucouré kann man nicht mehr von Pech sprechen. Durchgängig so viele Ausfälle zu haben, ist mit Zufall nicht zu erklären.

Raúl Bobadilla bekam jedenfalls die Chance, weil Raffael die Wadenprobleme - die ihn schon vor der Winterpause plagten - einfach nicht in den Griff bekommt. Auch in dieser Woche trainiert der Brasilianer nicht, so dass Bobadilla am Freitag gegen Bremen wieder erste Wahl sein dürfte.

Diese neuerliche Bewährungschance hat sich der Ex-Augsburger redlich verdient. Gegen Dortmund brauchte er etwas Anlaufzeit und zeigte immerhin einige gute Ansätze. In Hannover machte er ein überzeugendes Spiel, weil er nicht überdrehte und mit Vernunft agierte, ohne sich seiner Stärken zu berauben.

Sieben Jahre später: Das nächste Kapitel in der ›Bobadilla-Werder-Story‹?

Gerade diese gewisse Drohung, die er alleine aufgrund seiner Physis ausstrahlt, ist ein Gewinn für Borussia. Die Gegenspieler müssen höllisch aufpassen und wissen gleichzeitig, dass es auch mal wehtun kann. Wenn Bobadilla seinen Körper reinstellt, den Ball abschirmt und konzentriert ablegt, kann er im Zentrum ein Fixpunkt sein. So wie es in Hannover über weite Strecken der Fall war.

Sollte Bobadilla so in der Spur bleiben, kann sein Transfer doch noch Sinn machen. Vielleicht gibt es ja am Freitagabend sogar eine Fortsetzung der speziellen ›Bobadilla-Werder-Story‹. Das wohl beste Spiel in seiner ersten Zeit in Gladbach machte Bobadilla im Januar 2010 gegen Bremen, als er beim 4:3-Spektakel zunächst für Reus und Colautti auflegte und anschließend selbst zweimal traf. Sieben Jahre später wird es Zeit für das nächste Kapitel.

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