Jonas Omlin und Borussia Mönchengladbach - eigentlich hätte es eine Erfolgsgeschichte werden können. Als Nachfolger von Yann Sommer kurzfristig an den Niederrhein gewechselt, konnte der Schweizer direkt überzeugen. Als Torwart, der neben guten Reflexen auf der Linie auch mit einer starken Strafraumbeherrschung auffiel, aber auch als Typ, der in der Kabine eine wichtige Rolle einnahm. So wurde er vor einem Jahr vom neuen Trainer Gerardo Seoane sogar zum Kapitän befördert.
Doch dann bremste den Goalie eine Schulterverletzung aus. Schon nach zwei Bundesligaspieltagen war die Saison für ihn praktisch gelaufen. Ab September fiel er aus, erst Ende März stand er wieder zwischen den Pfosten. Die lange Pause war dem mittlerweile 30-Jährigen deutlich anzumerken und er erreichte in den fünf Spielen im Frühjahr nicht das Niveau aus der Zeit vor der Verletzung.
Keine konkreten Angaben über die Ausfallzeit
Zur neuen Saison sollte das vergessen sein. Omlin machte die komplette Vorbereitung mit, wurde trotz der starken Leistungen seines Vertreters Moritz Nicolas als Nummer 1 bestätigt und blieb auch Kapitän der Mannschaft. Obwohl wieder voll im Saft, blieben Omlins Leistungen in den ersten Saisonspielen schwankend. Zuletzt gegen Stuttgart war sein Fehler ursächlich für das 0:1 und auch beim zweiten Gegentor sah er nicht wirklich gut aus.
Doch bevor sich eine ernsthafte Torwartdiskussion entwickeln konnte, schlug erneut das Verletzungspech zu. Wie Borussia am Donnerstag bekanntgab, zog sich Omlin im Training eine Sehnenverletzung im Unterschenkel zu. Was genau passiert und wie sehr die Sehne geschädigt ist, wurde nicht veröffentlicht. Auch hinsichtlich der zu erwartenden Ausfallzeit gab es keine konkreten Angaben. Es hieß lediglich, dass Omlin ‘bis auf Weiteres’ fehlen wird.
Nicolas wieder gefordert
Im vergangenen Jahr sprang Moritz Nicolas ab dem dritten Bundesligaspieltag ein; dieses Mal wird er Omlin ab dem vierten Spieltag vertreten. Insoweit können die Borussen einigermaßen beruhigt sein, weil Nicolas nachgewiesen hat, dass man sich auf ihn verlassen kann. Auch wenn natürlich ein paar Fragezeichen bleiben. Noch ist nicht klar, wie Nicolas seine Rückversetzung in die zweite Reihe mental verarbeitet hat und ob er nun ohne Spielpraxis direkt beständige Leistungen abrufen kann. Am Samstagabend in Frankfurt wird es erste Antworten geben.