Vor dem Auswärtsspiel in Augsburg

»Samstag steht wieder alles auf dem Prüfstand«

Created by von Nadine Basten
Dieter Hecking auf der PK (Foto: TORfabrik.de)

Dieter Hecking auf der PK (Foto: TORfabrik.de)

Nach dem gelungenen Saisonauftakt will Borussia Mönchengladbach nun auch sein erstes Auswärtsspiel beim FC Augsburg (Samstag, 15.30 Uhr) gewinnen. Trainer Dieter Hecking fordert vor der Partie eine ähnliche Leistung wie gegen Köln.

Im Pokal eine Runde weiter, das heimische Derby zum Bundesligaauftakt gewonnen. Der Start von Borussia verlief durchaus positiv. Mit dem FC Augsburg wartet nun eine neue Herausforderung auf die Mannen von Trainer Hecking. Personell muss er dabei weiterhin auf Tony Jantschke, Tobias Strobl, Vincenzo Grifo, Josip Drmić und Mamadou Doucouré verzichten. Fabian Johnson hingegen könnte für das Spiel am Samstag eine Option sein. »Er soll heute wieder ins Training einsteigen. Sollte er heute und morgen trainieren können, und davon gehe ich im Moment aus, dann könnte er zum Kader gehören«, sagte Hecking.

Eine weitere Alternative für die Defensive könnte Timothée ‚Kolo‘ Kolodziejczak sein. »Heute soll er nochmal individuell trainieren«, so Hecking. »Trotzdem müssen wir gucken, wie wir den Kader gestalten. Wir sind defensiv momentan mit heißer Nadel gestrickt, weil wir den einen oder anderen Ausfall haben. Ich lasse es offen, ob Kolo am Samstag schon eine Option ist.«

Eine Option ist Kolo aber sicherlich bei den möglichen Abgängen. Noch bis zum 31. August ist das Transferfenster geöffnet, um einen Wechsel des Franzosen in die Wege zu leiten. Sportdirektor Max Eberl wollte sich zu der Personalie jedoch nicht klar äußern. »Wenn es etwas Interessantes gibt, ist man gesprächsbereit. Aber es muss passen. Wir haben mit Tobi Strobl einen Langzeitverletzten, der auch für die Defensive eingeplant war. Wir müssen also genau gucken, was wir tun.«

»Ich glaube einfach, dass sich die Effizienz noch einstellen wird«

Sollte Kolo am Samstag im Kader sein, wird er nur einen Platz auf der Bank ergattern. Für Dieter Hecking besteht theoretisch kein Grund, an der Aufstellung von letzter Woche zu schrauben. Trotz der oft monierten fehlenden Effektivität vor dem Tor zeigte er sich zufrieden mit der Leistung des Teams am vergangenen Sonntag. »Wir haben sehr viele Chancen gehabt, das bewerte ich als sehr positiv. Ich kann nicht immer davon ausgehen, dass jede Chance auch reingeht. Wenn wir gegen Augsburg nur annähernd so viele Torchancen haben, wäre ich sehr zufrieden. Ich glaube einfach, dass sich die Effizienz noch einstellen wird.«

Diese Effizienz wird am Wochenende nötig sein, um die negative Statistik gegen Augsburg nicht zu bestätigen. Noch nie gelang es der Borussia, in Augsburg zu gewinnen. Nur drei Unentschieden und drei Niederlagen stehen auf dem Konto des VfL. Lediglich in der zweiten Liga konnte man die Augsburger in ihrem Stadion schlagen. »Ich war mit Borussia noch nicht in Augsburg und mit anderen Mannschaften habe ich dort schon gewonnen«, sagte Hecking zur Statistik. »Es gibt Gegner, wo man vielleicht das Gefühl haben könnte, dass sie einem nicht so liegen. Aber wir haben die Möglichkeit, am Samstag damit aufzuräumen. Es kann sein, dass wir nicht gewinnen. Aber dann hat es nichts damit zu tun, dass wir die vorherigen Jahre dort auch nicht gewonnen haben, dann hat es in dem Spiel nicht gepasst. Aber ich hoffe, dass es passen wird.«

»Vor dem letzten Wochenende habe ich gesagt, dass es immer gut ist, wenn du dein erstes Heimspiel gewinnst. Ähnliches wird der Kollege seiner Mannschaft auferlegt haben«, sagte Hecking über den Gegner. Dieser startete die neue Spielzeit weniger erfolgreich. Gegen den 1.FC Magdeburg schieden sie aus dem Pokal aus und gegen den HSV folgte dann die erste Niederlage in der Liga. Dieter Hecking hält das Spiel gegen den FCA trotzdem nicht für einen Selbstläufer. »Gegen den HSV hatte Augsburg die klareren Torchancen. Das Spiel hätte nicht verloren gehen müssen. Das sollte schon Warnung genug sein.«

Eberl kann die Augsburger Auflagen bei Bobadilla nicht ganz nachvollziehen

Doch der Trainer hat eine ganz klare Vorstellung, wie man die Partie angehen wird. »Wir müssen unsere spielerischen Qualitäten einbringen und auch unsere kämpferische Note, wie wir es schon gegen Essen und Köln gemacht haben. Die Defensivleistung war letzte Woche richtig gut, das brauchen wir gegen Augsburg auch. Jetzt ist es kein Derby, Augsburg ist ein bisschen weiter weg, aber die Tugenden, die wir brauchen, sind die gleichen. Wenn wir das über 34 Spieltage zeigen könnten, wäre ich sehr zufrieden. Aber am Samstag steht wieder alles auf dem Prüfstand. Wenn wir es schaffen, unsere Leistungen ähnlich gut abzurufen, werden wir Punkte mitbringen.«

Seinem Team definitiv nicht zu einem Sieg verhelfen wird Raúl Bobadilla, der gegen seinen Ex-Verein nicht im Kader stehen wird. Dies war eine der Auflagen für die Rückkehr des Stürmers an den Niederrhein. »Die Alternative wäre gewesen, dass wir den Transfer erst am nächsten Montag hätten machen können«, kommentierte Max Eberl die Vereinbarung mit Augsburgs Sportdirektor Stefan Reuter. Wäre der Transfer erst nächste Woche zustande gekommen, wäre Bobadilla zum ungünstigen Zeitpunkt vor der Länderspielpause zur Mannschaft gestoßen.

»Wir wollten ihn möglichst zügig im Kader haben«, sagte Eberl. »Deshalb hat man die Vereinbarung akzeptiert. Für mich ist es aber nicht ganz verständlich. Entweder man will den Spieler behalten oder er kann den Verein verlassen. Aber wir haben das ganz offen besprochen und den Auflagen zugestimmt.« Sicher ist, dass dies das einzige Spiel von Bobadilla sein wird, dass er von Seiten seines ehemaligen Vereins nicht bestreiten darf. Und sollte die Mannschaft es schaffen, einen ähnlich guten Auftritt wie gegen Köln abzuliefern, sollte ein Auswärtssieg auch ohne Bobadilla im Rahmen des Möglichen sein.

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