Nationalspieler kommt

Perfekt – Matthias Ginter wird Gladbacher

Created by von Marc Basten
Matthias Ginter wird heute vorgestellt (Foto: Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images)

Matthias Ginter wird heute vorgestellt (Foto: Alexander Hassenstein / Bongarts / Getty Images)

 

 

Borussia Mönchengladbach vermeldete heute die Verpflichtung von Matthias Ginter. Der Nationalspieler und frischgebackene Confed-Cup-Sieger wechselt vom Ligarivalen Borussia Dortmund an den Niederrhein. Ein Transfer, der nicht nur auf Zustimmung trifft.

Nach der sportärztlichen Untersuchung am Dienstag wird Matthias Ginter der Presse offiziell als Neuzugang von Borussia Mönchengladbach vorgestellt. Dass dies so kommt, dürfte niemanden mehr überraschen. Zu deutlich waren die Signale in den letzten Wochen, dass sich die Borussen den ehemaligen Freiburger als Nachfolger für Andreas Christensen auserkoren haben. Zumal das Interesse an Ginter keinesfalls neu ist: Schon 2014 baggerte Max Eberl intensiv am Defensivspieler, doch der entschied sich damals für das lukrativere Angebot aus Dortmund.

Zum BVB wechselte Ginter als Weltmeister, wobei er in Brasilien nicht zum Einsatz kam. 14 Länderspiele weist die Bilanz drei Jahre später aus, gemeinsam mit Lars Stindl holte Ginter vor wenigen Tagen den Confed-Cup in Russland. In den drei Jahren beim BVB absolvierte er wettbewerbsübergreifend 102 Einsätze.

Auch in der abgelaufenen Spielzeit tauchte der Name Matthias Ginter 42 Mal auf dem Spielberichtsbogen auf. 29 Bundesligapartien, fünf im Pokal und acht in der Champions League absolvierte Ginter in der letzten gemeinsamen Saison mit Thomas Tuchel. Trotz dieser durchaus bemerkenswerten Zahlen war er in Dortmund kein unumstrittener Stammspieler. Ginter galt zwar als relativ verlässlicher Defensivspieler, doch seine Performance war etwas zu ‚blass‘, als dass der Dortmunder Anhang ihn nachhaltig ins Herz geschlossen hätte.

Keine Anpassungsschwierigkeiten zu befürchten

Schon im letzten Sommer galt Ginter als ein Verkaufskandidat und auch da klopfte Gladbach an. Doch Thomas Tuchel wollte den flexiblen Defensivmann letztlich doch behalten, so dass es keine Möglichkeit gab, Ginter aus seinem noch bis 2019 laufenden Vertrag heraus zu kaufen. Im dritten Anlauf hat es nun geklappt. Bei der Einschätzung des Transfers gehen die Meinungen allerdings auseinander. Der eine Teil gratuliert Max Eberl zu seiner Hartnäckigkeit, der andere zweifelt an den Qualitäten von Ginter, insbesondere im Kontext zu der gehandelten Ablösesumme von 15 Millionen und aufwärts.

Einerseits passt Matthias Ginter perfekt ins Gladbacher Beuteschema. Mit 23 Jahren ist er immer noch sehr jung, hat aber bereits langjährige Erfahrung auf höchstem Niveau sammeln können. Er ist vielseitig verwendbar, spielt sehr mannschaftsdienlich und dürfte sich auch vom Typ her ohne Probleme integrieren. Selbst mit der verkürzten Vorbereitungszeit sollte er sich schnell einfinden. Insoweit ist das Risiko, dass es ähnliche Anpassungsschwierigkeiten wie zum Beispiel bei Kolo gibt, deutlich minimiert.

Ginter wird Überzeugungsarbeit zu leisten haben

Andererseits ist es nicht von der Hand zu weisen, dass Ginter in Dortmund einige Zweifel begleitet haben, die der gebürtige Freiburger in den drei Jahren nicht gänzlich ausräumen konnte. Der eine oder andere ‚Bock‘ ist schon haften geblieben. Wobei man fairerweise berücksichtigen muss, dass Ginter beim BVB oft als ‚Springer‘ unterwegs war und eher selten über mehrere Partien eine feste Position bekleidete.

Die Gladbacher Borussen werden in jedem Fall eine erkleckliche Summe nach Dortmund überweisen, bzw. mit dem Erlös für den Verkauf von Mo Dahoud verrechnen. Zwar ist es mittlerweile üblich, dass Ablösesummen im zweistelligen Millionenbereich auch abseits der Kategorie ‚Superstar‘ bewegt werden, dennoch wird Matthias Ginter dieses ‚Päckchen‘ zu tragen und eine gewisse Überzeugungsarbeit zu leisten haben.

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