Auswärtssieg im Weserstadion?

Normale Härtefälle vor Bremen

Created by von Marc Basten
Dieter Hecking auf der PK am Freitag (Foto: TORfabrik.de)

Dieter Hecking auf der PK am Freitag (Foto: TORfabrik.de)

Am Sonntag um 18 Uhr beschließt Borussia Mönchengladbach mit dem Gastspiel bei Werder Bremen den 8. Spieltag. Dieter Hecking hat vor der Reise an die Weser die Qual der Wahl.

In der Presseinformation, die am Freitagmittag im Borussia-Park verteilt wurde, tauchten in der Rubrik ›Personalien‹ fünf Ausfälle auf. Im Vergleich zu den Vorwochen eine erfreulich geringe Anzahl. Neu hinzugekommen ist lediglich Raúl Bobadilla (Schambeinreizung), die Langzeitverletzten Tobias Strobl und László Bénes werden noch einige Zeit per Copy & Paste übernommen werden können. Auch Josip Drmić und Mamadou Doucoure sind dabei, beide haben aber immerhin ein dosiertes Mannschaftstraining aufgenommen.

Vincenzo Grifo und Ibrahima Traoré stehen nicht mehr auf dem Bogen. »Das heißt, dass sie für den Kader eine Alternative sind«, sagte Trainer Dieter Hecking. »Sie waren lange raus, aber es ist schön, dass ich die Optionen habe.« Ob beide zum 18er-Kader gehören werden oder sogar in der Startelf stehen, ließ Hecking offen. »Wer mitfährt und letztendlich spielt, werden wir im ruhigen Kämmerlein im Trainerstab besprechen.«

Zwangsläufig wird der eine oder andere die Partie von der heimischen Couch aus anschauen müssen. »Dass es Härtefälle geben wird, ist im Profifußball ganz normal«, so Hecking. Die entsprechende Moderation ist für den Trainer ein kleineres Übel im Vergleich zu einem durch Verletzungen dezimierten Kader, der sich von selbst aufstellt.

In Bremen könnte es also die eine oder andere Überraschung geben - muss es aber nicht. Es ist gut möglich, dass Hecking der eingespielten Elf vertraut. Das gilt auch für ›Wackelkandidaten‹ wie Raffael, der zuletzt zweimal frühzeitig ausgewechselt wurde. Zweifel am Brasilianer hegt Hecking jedenfalls keine. »Für mich stellt sich die Frage nicht.«

Das Weserstadion ist für Borussia traditionell kein gutes Pflaster, nur sieben von 48 Partien konnten die Fohlen dort siegreich gestalten. Allerdings gab es in den letzten drei Jahren zwei Siege, die durchaus bedeutend waren. 2015 machte Borussia mit einem 2:0 die erstmalige Teilnahme an der Champions League perfekt, im Frühjahr 2017 gelang dem VfL der zweite Auswärtssieg des Jahres in Folge - unter dem neuen Trainer Dieter Hecking.

Torschütze zum 1:0-Sieg war damals Thorgan Hazard, der mit einem Erfolgserlebnis inklusive eigenem Tor von der belgischen Nationalmannschaft zurückgekehrt ist. Die Vorzeichen sind also gegeben, zumal Werder auch diesmal alles andere als gefestigt ist. Die Nouri-Truppe wartet in dieser Saison auf den ersten Sieg und den soll es auch am Sonntag nicht geben. »Dass wir was dagegen haben, ist stinknormal«, sagte Hecking.

Doch der Trainer warnt vor dem angeschlagenen Gegner. »Werder sollte man nicht an der Serie messen. Es ist eine Mannschaft mit Potenzial, alle Spiele waren eng. Defensiv sind sie deutlich stabiler als im letzten Jahr.« Hecking findet es zudem »faszinierend«, wie sich in Bremen in Krisensituationen »alle zusammenrotten und ein Wir-Gefühl entsteht.« Damit sei auch am Sonntag im ausverkauften Weserstadion zu rechnen.

Dennoch treten die Borussen die Reise an die Weser mit breiter Brust an. Sportdirektor Max Eberl fasste zusammen: »Wir haben uns in den ersten sieben Spielen in eine sehr gute Ausgangslage gebracht. Jetzt wollen wir uns weiter festigen und stabil punkten.« Dazu gehören auch Auswärtszähler aus Bremen.

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