Einzelkritik: Borussia Mönchengladbach - FC Ingolstadt 2:0 (1:0)

Lösungen gesucht und gefunden

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Torschütze Stindl gratuliert dem Torschützen Wendt. (Foto: Patrick Stollarz / AFP / Getty Images)

Torschütze Stindl gratuliert dem Torschützen Wendt. (Foto: Patrick Stollarz / AFP / Getty Images)

Im dritten Versuch ist es Borussia Mönchengladbach gelungen, den FC Ingolstadt zu besiegen. Die Mannschaft setzte die Vorgaben klug um und fand sowohl defensiv als auch offensiv die Lösungen. Eine geschlossene Teamleistung war die Basis, wie die Einzelkritik zeigt.

Yann Sommer: Endlich mal wieder ein Spiel ohne Gegentor. Sommer selbst musste hierfür in seinem Kerngeschäft nicht viel tun, denn Ingolstadt kam zu keinem gefährlichen Abschluss. Die zwei Bälle auf seinen Kasten stellten für den Schweizer keine ernsthafte Herausforderung dar. Dennoch hatte Sommer genauso viele Ballaktionen (51) wie Kollege Stindl. Er wurde oft eingebunden, um den langen Ball - Adressat war meist Hahn - zu schlagen. Bis auf einen komplett verunglückten Versuch ins Seitenaus machte er seine Sache ordentlich. Note 3,0.

Tony Jantschke: Nach wenigen Augenblicken erlebte er die erste und einzige Schrecksekunde des Spiels, als Morales in seinem Rücken um ein Haar zum Abschluss gekommen wäre. Ansonsten spulte er sein Programm routiniert ab, obwohl es nicht ganz einfach war. Er kam zwar gut in die Zweikämpfe am Boden, verlor jedoch einige Duelle. In der Luft hervorragend. Beim Passspiel mit Streuung, wenn er lang spielte. Ein Versuch des Seitenwechsels landete im Aus. Note 3,5.

Andreas Christensen: Eine sehr reife und nahezu fehlerfreie Leistung des Dänen. Einmal entwischte ihm Lezcano, ansonsten gab es kein Vorbeikommen für die Ingolstädter. Christensen war sehr griffig, wenn die Zweikampfsituationen es erforderten. Ausgesprochen sicher agierte er im Passspiel - eine Quote von 94 Prozent ist ein herausragender Wert. Note 2,0.

Nico Elvedi: Leitete mit einem Fehlpass den ersten Angriff der Ingolstädter ein. Danach jedoch mit einer stabilen Vorstellung gegen Leckie, der seine Schnelligkeit nicht gewinnbringend einsetzen konnte. Elvedi kam öfter gut vor den Mann, verteidigte aggressiv und überzeugte mit seiner Zweikampfführung. Im Aufbauspiel solide, ein mutiger Sololauf endete mit einem entschuldbaren Missverständnis. Note 2,5.

Christoph Kramer: Stark als Ballschlepper und -verteiler. Dabei zwar mit wenig öffnenden Pässen, aber fast jedes Anspiel landete sicher beim eigenen Mann. Sehr fleißig als Balleroberer, was u.a. die Basis des Angriffs zum 1:0 war. Kramer erahnte mögliche gefährliche Situationen und schirmte den Ball gut ab. Er war der Motor, der läuft und läuft. Nicht superschnell, aber höchst zuverlässig. Note 2,5.

Mo Dahoud: Brillierte nicht nur durch schlaue Pässe in die Schnittstellen, sondern auch durch etliche Balleroberungen. Er war der laufstärkste Spieler auf dem Platz und zeigte eine erfreuliche Bissigkeit und Standfestigkeit in den Zweikämpfen. Die Dinge, für die er zuletzt zurecht kritisiert wurde, machte er diesmal richtig gut. Dahoud war das spielerische Element im gemeinschaftlichen Arbeitskampf, wobei dies erst nach der Pause wirklich herausstach. Klasse der Haken und das Zuspiel zur Großchance von Johnson, stark die Balleroberung, in deren Folge er Hazard in Stellung brachte. Der Assist zum 2:0 war perfekt gespielt. Nach der Auswechslung von Stindl übernahm er für die letzten Minuten dessen Position. Note 2,0.

Julian Korb: Auf der rechten Bahn eingesetzt - mit deutlicher Orientierung nach hinten. Zeitweise wurde aus der Dreierkette so eine Viererkette. Wenn Kramer sich noch fallen ließ, waren sogar fünf Mann hinter dem Ball. Korb schloss fleißig die Räume, hatte allerdings ein paar Probleme in den direkten Zweikämpfen. Im ersten Durchgang mit zwei präzisen langen Pässen auf Hahn. Korb klärte bei der Ingolstädter-Halbchance nach der Pause mit der Brust. Auf der anderen Seite hatte er Pech bei seinem Pfostenschuss, als er gut mitgelaufen war. Note 3,0.

Oscar Wendt: Insgesamt einen Tick höher positioniert als sein Pendant Korb auf der anderen Seite, aber mit ganz klarem Fokus auf die Defensive. Hier arbeitete er routiniert, unaufgeregt und meistens unauffällig. Am Ball mit zwei, drei Stockfehlern. Im Gegensatz zu den sonstigen Spielen nur mit wenigen Vorstößen. Er wählte die Momente mit Bedacht und lag beim 2:0 goldrichtig, als er durchlief und cool durch die Beine des Keepers abrundete. Note 3,0.

Lars Stindl: Der Verbindungsmann mit großem Aktionsradius in Höhe der Mittellinie. Mit seinen Steckpassversuchen blieb er einige Male hängen, aber der Kapitän arbeitete unermüdlich. Stark sein Zuspiel auf Hahn vor dem 1:0, als er letztlich damit belohnt wurde, dass der abgewehrte Ball vor seine Füße fiel. Das Tor erzielte Stindl überlegt und bewusst mit dem Innenrist. Danach mit einer zunehmend rationellen Vorstellung und dem schönen Zuspiel auf Korb vor dessen Pfostenschuss. Note 2,5.

Fabian Johnson: In der ungewohnten Position ganz vorne hatte er die schwierige Aufgabe, lange Bälle zu behaupten und auf Anschluss zu warten. Das klappte nicht wirklich, weil Johnson zu wenig Kontrolle in seine Aktionen bekam und Schwierigkeiten in der Ballbehandlung hatte. Er war zwar eifrig und laufstark, doch richtig wohl schien er sich in seiner Rolle nicht zu fühlen. Johnson hatte die frühere Entscheidung auf dem Fuß, doch er scheiterte alleine vor dem Torwart. Note 4,0.

André Hahn: Ging mit dem ähnlichen Auftrag wie Johnson ins Spiel und war der Fixpunkt für Sommers lange Bälle. Hahn rieb sich auf, zog Fouls und teilte selbst aus (sah Gelb für einen Luftkampf mit Ellenbogeneinsatz). Er kam nicht in Abschlussposition, war aber mit seinem Flügellauf und der Hereingabe am 1:0 beteiligt. Machte nach 56 Minuten Platz für Hazard. Note 3,5.

Thorgan Hazard: Kam für Hahn und brachte sofort etwas ›Dribbling-Fantasie‹ ins Spiel. Er spielte einen etwas riskanten Rückpass und verhedderte sich hier und da. Schade, dass er sich in aussichtsreicher Position im Strafraum verzettelte. Ohne Note.

Jannik Vestergaard: Wurde in den letzten sechs Minuten eingewechselt, rückte in die Abwehrkette und wurde dort nicht mehr wirklich ernsthaft gefordert. Ohne Note.

Nico Schulz: Eine Minute plus Nachspielzeit reichten nur für einen Ballkontakt. Ohne Note.

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