Als es im Nachgang zum Auftaktsieg gegen Bayer Leverkusen in der Journalistenrunde mit Dieter Hecking etwas zu viel der Lobhudelei wurde, trat der Trainer auf die imaginäre Bremse. Er verwies auf die doch eher maue erste halbe Stunde und die Tatsache, dass ja nun mal gerade der erste Spieltag sei. Diesmal hatte es nach hinten heraus geklappt, alle Personalentscheidungen passten. Doch mehr als ein erster Schritt sei das nicht gewesen.
Nicht ohne Hintergedanken hat Hecking das ‚Von-Spiel-zu-Spiel-denken‘ als neue (alte) Marschroute ausgegeben. Der Kader bietet ihm trotz der aktuellen Ausfälle ein ganzes Potpourri vielfältigster Varianten. Nach den extrem eingeschränkten Möglichkeiten im Frühjahr ist die aktuelle Situation absoluter Luxus. »Endlich«, sagt Hecking mit spürbarer Erleichterung. Die Mannschaft stellt sich nicht mehr von selbst auf, sondern der Trainer kann entsprechend der Form der Spieler und der Stärken und Schwächen der Gegner variieren.
Der Kader ist qualitativ und quantitativ breit, auch wenn mit Stindl, Lang, Elvedi und Traoré gleich vier potentielle Startelfkandidaten fehlen. Doch schon ein kurzer Blick auf die Ersatzbank vom Samstag reicht aus. Wer Hochkaräter wie Kramer, Plea oder Zakaria draußen lassen kann, der hat wahrlich ein Luxusproblem.