Einzelkritik 17. Spieltag: Hertha BSC - Borussia Mönchengladbach 0:0

Ein torloses Remis zum Ende der Hinrunde

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Intensive Duelle im Berliner Olympiastadion zum Hinrundenausklang.

Es war mehr drin für Borussia Mönchengladbach in Berlin, doch in in einem komplizierten Spiel stand am Ende die Null auf beiden Seiten. Die letzte Einzelkritik des Jahres:

Yann Sommer: Hatte Glück beim Freistoß von Löwen, der an die Latte klatschte. Da konnte er genauso wenig ausrichten, wie beim Schuss von Lukebakio, der knapp am Tor vorbeiflog. Ansonsten verlebte Borussias Kapitän einen relativ ruhigen Abend. In den Spielaufbau wurde er nur selten einbezogen, weil Hertha nicht presste. In der Anfangsphase ließ sich Sommer bei einem Abschlag gefährlich lange Zeit. Zwei Flankenbälle fischte er sicher, einmal klärte er per Kopf außerhalb des Strafraums. Der Ball landete zwar beim Gegner, doch dass Sommer aufmerksam rauslief, war wichtig. Note 3,0.

Tony Jantschke: Vertrat erneut den verletzten Lainer als Rechtsverteidiger. Das machte er gewohnt zuverlässig in der Defensive. Offensiv fiel Jantschke vor der Pause mit einem guten Pass auf Embolo und einer flachen Hereingabe von der Grundlinie auf. Nach dem Seitenwechsel in der stärksten Phase der Borussen mit mehreren guten Pässen und Kombinationen über die rechte Seite. Er schlug eine ‘Schussflanke’ in den Strafraum, die Thuram knapp verpasste, er bediente Neuhaus mit einem guten Flachpass und setzte Embolo vor dessen Möglichkeit mit einem präzisen Zuspiel ein. Nach einer ‘fliegenden Grätsche’ im Mittelfeld musste Jantschke in der 71. Minute raus und wurde durch Beyer ersetzt. Note 2,5.

Matthias Ginter: Zeigte eine solide Leistung in der Innenverteidigung, wurde allerdings von den Berliner Angreifern auch nicht nachhaltig unter Druck gesetzt. Mehrere Luftduelle entschied Ginter für sich, den einen oder anderen Zweikampf in einer ungefährlichen Zone verlor er. Im Spielaufbau probierte er es ab und an mit langen Bällen, die jedoch keinen Abnehmer fanden. In der Schlussviertelstunde hatte Ginter nach Freistoßflanke von Neuhaus eine gute Kopfballgelegenheit - der Ball strich knapp am langen Pfosten vorbei. Note 3,0.

Nico Elvedi: Sah bei der Kopfballchance von Lukebakio und später im Verbund mit Beyer beim Kopfball von Boyata nicht gut aus, weil er stehen blieb. Bei der weiteren Chance von Lukebakio konnte Elvedi den Schuss nicht verhindern. Ansonsten machte er ein starkes Spiel, kam mehrfach gut vor den Gegenspieler und ließ in den Zweikämpfen nichts anbrennen. Als es nötig wurde, machte er ein schlaues und nicht gelbwürdiges Foul. Im Aufbauspiel, neben den üblichen Querpässen, mit mehreren guten Steilpässen und der einen oder anderen Verlagerung. Elvedi spielte vor der Plea-Chance den schönsten Pass des Spiels von hinten wie ein Dolchstoß zu Neuhaus. Note 2,5.

Ramy Bensebaini: Bremste die Vorstöße des schnellen Klünter effektiv und schlug den Ball auch mal humorlos weg, wenn es angebracht war. Bensebaini war stets sehr dicht und nah am Mann, beging keine dummen Fouls und kam immer rechtzeitig zurück, wenn defensiv umgeschaltet werden musste. Sah Gelb für die nötige Unterbindung eines Konters. Bensebaini ließ sich von Selke nicht provozieren, der ihm in den Nacken griff. Mit einem Ballgewinn im Mittelfeld stand er an der Basis der Thuram-Chance im ersten Durchgang. Die Mischung aus Giftigkeit und Gelassenheit bei Bensebaini passte. Note 2,5.

Christoph Kramer: Gewohnt emsig, aber einige Fortsetzungen nach Ballgewinnen waren von Missverständnissen geprägt. Einmal bemängelte Kramer berechtigt die fehlende Antizipation von Neuhaus. Nach langen Schlägen der Berliner verlor Kramer das eine oder andere Kopfballduell. Eine gute Gelegenheit zu einem Umschaltangriff vertändelte Kramer, kurz vor dem Seitenwechsel gelang ihm ein guter Lauf in den Sechzehner mit einer Lupferflanke an den zweiten Pfosten. In der zweiten Halbzeit wäre er fast mit einem ‘Kopfballstreichler’ erfolgreich gewesen. Note 3,5.

Denis Zakaria: Zischte wieder ein paar mal mit einer gewissen Selbstverständlichkeit an den Gegnern vorbei. Die Räume für seine Antritte waren allerdings begrenzt. Zakaria verteilte die Bälle meist zu den Seiten und konnte letztlich nicht so nachrücken, dass es gefährlich wurde. Die Ausnahme war die Direktabnahme im ersten Durchgang, die etwas zentral auf den Keeper geriet. Zakaria lief mehrmals den Gegner ab - auch den wahrlich nicht langsamen Lukebakio - ohne dabei Foul zu spielen. Als ihm mal eines zur Kontervermeidung an Selke unterlief, sah er direkt Gelb. Note 3,0.

Marcus Thuram: Rechts in der Dreierreihe hinter der Spitze Embolo aufgeboten. Zu Beginn mit einigen guten Störaktionen und Ballsicherungen. Im zunehmenden Verlauf der Partie wirkte er etwas schwerfällig, sein Ballverlust führte zum Berliner Umschaltangriff mit gefährlichem Abschluss von Lukebakio. In der 39. Minute hatte Thuram eine gute Chance nach Weiterleitung von Embolo, doch sein Schuss mit links von halbrechts wurde von Jarstein pariert. In den 15 Minuten nach der Pause hatte Thuram seine auffälligste Phase, als er einige Male gut mit Jantschke kombinierte und über rechts durchkam. Eine Flanke missriet ihm allerdings gründlich. Nach der Schuss-Flanke von Jantschke verpasste er den Ball um eine Fußlänge. Danach trat er nicht mehr wirklich in Erscheinung - auch nicht auf der linken Seite, wo er nach der Herrmann-Einwechslung in den letzten Minute spielte. Note 4,0.

Florian Neuhaus: In zentraler Rolle aufgeboten und mit einem großen Aktionsradius. Manchmal holte er den Ball weit hinten bzw. bot sich dort zumindest an, ein anderes Mal war er der ‘Lonely Checker’ ganz vorne. Vieles war dabei jedoch weder Fisch noch Fleisch. In den Zweikämpfen - sowohl bei der Balleroberung, als auch wenn er attackiert wurde - diesmal etwas robuster und widerstandsfähiger als zuletzt. Er versemmelte - allerdings aus Abseitsposition - den Rebound nach dem Thuram-Schuss. Nach der Pause mit der perfekten Ballannahme und dem direkten Pass in den Lauf von Plea zur größten Gladbacher Chance. Er selbst hatte nach Flachpass von Jantschke eine Schussgelegenheit, die aber geblockt wurde. Mit der Freistoßflanke von halbrechts bereitete Neuhaus die Kopfballmöglichkeit von Ginter vor. Zwei Neuhaus-Eckbälle von rechts führten in der ersten Halbzeit zu Berliner Kontern. Nach 81 Minuten wurde er durch Stindl ersetzt. Note 4,0.

Alassane Plea: Schoss in der ersten Halbzeit die Ecken von links, nach der Pause auch die von rechts. Diese waren entweder harmlos oder misslangen komplett - genauso wie eine Freistoßflanke aus dem Halbfeld. Plea ließ sich einige Male im Laufduell abkochen, auch weil ihm die Explosivität auf den ersten Metern abging. Nach Zuspiel von Neuhaus hatte er die größte Chance zur Führung, sein Schuss mit der Innenseite war jedoch nicht scharf genug. Danach brachte er sich nach Embolo-Pass mit einem schlechten ersten Kontakt um eine weitere Großchance, wobei er immerhin noch eine akzeptable Flanke auf Kramer zustande brachte. Note 4,0.

Breel Embolo: Spielte vorne zentral und rieb sich zumeist in intensiven Zweikämpfen auf. Auch wenn Embolo dazu neigte, hier und da etwas schnell zu Boden zu gehen, waren das schon knallharte - aber doch fast ausschließlich saubere - Duelle. Einige Male schirmte Embolo den Ball gut ab, die Fortsetzung versandete allerdings. Nach der Pause bereitete er stark für Plea vor und dann tankte er sich klasse gegen Rekik durch, sein Abschluss wurde aber am ersten Pfosten geblockt. In der 87. Minute machte Embolo Platz für Herrmann. Note 4,0.

Jordan Beyer: Löste den angeschlagenen Jantschke in der 71. Minute ab. Holte mit einem guten Antritt den Freistoß zur Ginter-Kopfballchance heraus. Hinten sah er gemeinsam mit Elvedi beim Kopfball von Boyata nicht gut aus. Ein Pass von Beyer in der Schlussphase landete im Seitenaus. Ohne Note.

Lars Stindl: Kam für Neuhaus in der 81. Minute, war jedoch mit lediglich zwei Ballkontakten in 13 Minuten überhaupt kein Faktor. Ohne Note.

Patrick Herrmann: Löste Embolo in der 87. Minute ab und übernahm die Position von Thuram auf der rechten Seite. Herrmann hatte immerhin vier Ballkontakte, konnte sich aber auch nicht mehr wirklich in Szene setzen. Ohne Note.

 


von Redaktion TORfabrik

 

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