Nachdreher aus dem Borussia-PArk

Ein letzter Augenöffner zum Saisonabschluss

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Enttäuschung auch bei Rocco Reitz nach der Niederlage zum Saisonausklang (Foto: Norbert Jansen - Fohlenfoto)

Borussia Mönchengladbach hat sich mit einem trostlosen 0:1 gegen den VfL Wolfsburg in die Sommerpause verabschiedet. Das Saisonziel ist verfehlt, was zumindest die Schönredner etwas ausbremst. Der nächste Neuanfang steht an.

Unüberhörbare Pfiffe im Borussia-Park vor dem Spiel bei der Präsentation der Aufstellung für Trainer Seoane, Kapitän Omlin und Čvančara sowie ein Pfeifkonzert nach Abpfiff spiegelten die Gemütslage in Mönchengladbach deutlich wider. Auch wenn die ‘aktive Fanszene’ die Mannschaft dann doch mit Applaus verabschiedete, so bleibt die Feststellung, dass auch dieses Saisonende hauptsächlich zu Frustration geführt hat. 

Dass Borussia am letzten Spieltag nicht in der Lage war, gegen den VfL Wolfsburg - einen der größten Underperformer der Liga - eine neuerliche Heimniederlage zu vermeiden, spricht Bände. Einer noch halbwegs annehmbaren Leistung vor der Pause folgte eine zweite Halbzeit, in der die Mannschaft einmal mehr in ihre Einzelteile zerbröselte und trotz oberflächlichem Bemühen erschreckend harmlos blieb. 

Erneut ist es nicht gelungen, ein tragfähiges Fundament zu schaffen

Am Ende der Spielzeit bleibt die deprimierende Erkenntnis, dass sich die zwischenzeitlich erkennbaren Entwicklungsschritte als bloße Luftnummer entpuppt haben. Auch in dieser Saison ist es nicht gelungen, ein tragfähiges Fundament zu schaffen, auf dem sich Schritt für Schritt aufbauen ließe. Kurzfristige Impulse verpufften wirkungslos, Nachhaltigkeit blieb erneut aus. Besonders bitter ist, dass nicht einmal die Saat gelegt wurde, aus der künftig etwas wachsen und gedeihen könnte. 

Das Verpassen des Saisonziels ist mit Blick auf die Fernsehgelder zwar ärgerlich, bremst aber immerhin die Schönredner ein wenig aus. Für die sportlich Verantwortlichen wird es nun umso schwieriger, vermeintliche Entwicklungsschritte mit handfesten Fakten zu belegen. Nach der anstehenden, umfassenden Saisonanalyse bleibt eigentlich nur das Fazit, dass der Kader weder ausgewogen zusammengestellt ist noch die Zusammenarbeit zwischen Mannschaft und Trainerteam wirklich funktioniert.

Eine Spielzeit, die einen einmal mehr ernüchtert und desillusioniert zurücklässt

Dass die Mannschaft in den letzten anderthalb Monaten derart leblos aufgetreten ist, zeigt deutlich, dass auch die Selbstregulierung innerhalb des Teams nicht greift. Das alles unterstreicht, wie vielfältig die Probleme bei Borussia sind und dass es nicht ausreichen wird, auch dieses Mal nur an »ein paar Stellschrauben« zu drehen. Es bedarf eines grundlegenden Umdenkens auf allen Ebenen, doch die Bereitschaft hierzu ist bei Borussia offensichtlich nicht sonderlich ausgeprägt. 

Es bleibt abzuwarten, welche Erkenntnisse die Saisonanalyse letztlich ans Licht bringt. Diese dürfte völlig ergebnisoffen verlaufen, zumal Trainer und Sportdirektor in ihren öffentlichen Aussagen inzwischen deutliche Abgrenzungen erkennen lassen. In dieser Konstellation eine gemeinsame Linie zu finden und sie als erfolgversprechend zu verkaufen, um die Fans zu beruhigen und mitzunehmen, erscheint nahezu unmöglich. Immerhin kann man festhalten, dass Borussia – anders als in der Vorsaison – nie auch nur in die Nähe der Abstiegszone geraten ist. Ansonsten aber war es eine Spielzeit, die einen einmal mehr ernüchtert und desillusioniert zurücklässt.

 


von Marc Basten

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