Dreierkette auf dem Prüfstand

»Ein ganz interessanter Haufen«

Created by von Marc Basten
Dieter Hecking in Rottach-Egern (Foto: TORfabrik.de)

Dieter Hecking in Rottach-Egern (Foto: TORfabrik.de)

In diesen Tagen in Rottach-Egern werden die Grundlagen für die neue Saison gelegt. Nicht nur im physischen Bereich, sondern vor allem auch fußballerisch arbeitet Dieter Hecking mit seiner Truppe. Dabei wird auch die Dreierkette zum Thema.

Seit Dieter Hecking im neuen Jahr das Zepter bei Borussia Mönchengladbach übernommen hat, agiert die Fohlenelf in einem festen System. »Das 4-4-2 ist drin, das haben sie verstanden«, erklärt Hecking im Trainingslager in Rottach-Egern. Für den Trainer ist die Zeit gekommen, an der Erweiterung des Repertoires zu arbeiten.

»Am Dienstag im Training haben wir den Schwerpunkt auf die Dreier- und Fünferkette gelegt«, erläutert der 52-Jährige. »Das wird auch am Donnerstag bei den Testspielen so sein«. Eine grundsätzliche Abkehr von der bewährten Ausrichtung ist zwar nicht geplant, doch Hecking will seine Mannschaft flexibler auf- und einstellen. »Wir wollen das mal sehen. Wie sind die Abstände, wie kompakt spielen wir gegen den Ball. Bei eigenem Ballbesitz ist es ein System, das uns helfen kann, überraschende Dinge zu machen. Wir tauchen in Räumen auf, die vielleicht sonst nicht so angelaufen werden.«

In den Trainingsformen sieht es jedenfalls schon ganz ansprechend aus – zumindest was die Offensive angeht. »An der Rückwärtsbewegung müssen wir natürlich noch arbeiten«, schränkt Hecking ein. Die Schwierigkeiten, die es in dieser Ausrichtung gibt, sind noch aus der Ära Schubert bekannt. Heckings Vorgänger bekam den Spagat zwischen Defensive und Offensive letztlich nicht beständig hin.

Die Spieler sollen sich gegenseitig coachen

»Irgendwann wird man mal mit den Spielern in Klausur gehen und fragen, wie sie sich dabei fühlen und ob alles verstanden und verinnerlicht ist und welches System sie präferieren«. Einen Systemwechsel zum reinen Selbstzweck wird es jedenfalls nicht geben. Die Stabilität hat nach wie vor oberste Priorität.

Dies steht auch in den Tagen am Tegernsee im Vordergrund. »Es geht darum, hier die Basis zu legen, was spieltaktische Dinge angeht«, sagt Hecking. »Die Prozesse gehen so langsam los, dass die Spieler anfangen, sich gegenseitig zu coachen. Das wollen wir anregen, ohne dass ich oder meine Co-Trainer immer Anweisungen geben.«

Seitdem die Nationalspieler ins Training eingestiegen sind, haben sich Intensität und Qualität nochmals erhöht. Zudem zeigen die jungen Spieler wie Mickaël Cuisance, dass man sie auf dem Zettel haben muss. »Es ist ein ganz interessanter Haufen, den wir dabei haben«, sagt Hecking. Der Kampf um die begehrten Plätze ist in vollem Gange. »Die Konkurrenzsituation ist wichtig. Es wird viele Härtefälle geben und da ist eine Moderation seitens des Trainers gefragt. Ich bin aber keiner, der nach einem schwächeren Spiel einen Spieler komplett infrage stellt.«

»Ginter hat noch vier Wochen Zeit sich einzuspielen«

Mit Lars Stindl und Matthias Ginter fehlen noch zwei Profis, die als wichtige Stützen eingeplant sind. Gerade Ginter hätte man gerne am Tegernsee gesehen, doch Hecking ist diesbezüglich ganz entspannt. »Es ist kein Problem, dass er später einsteigt. Er ist ein guter Fußballer und wenn wir das Pokalspiel in Essen noch außen vor sehen, dann hat er vier Wochen Zeit, sich einzuspielen.«

In der Zwischenzeit wird mit den anderen Akteuren weiter intensiv gearbeitet. „Es ist halt so, dass wir in der Vorbereitung sind und die Spieler schon mal länger auf dem Platz stehen und an Substanz verlieren sollen«, sagt Hecking mit Blick auf einige längere Trainingssessions. »Damit sie merken, dass sie auch über den Willen kommen müssen.«

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