Topspiel im Westfalenstadion

»Dortmund gibt viele Räume«

Created by von Marc Basten und Nadine Basten
(Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

Die Nase ist gebrochen (Foto: Christof Koepsel / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach fährt am Samstag als Außenseiter zum Topspiel (18.30 Uhr) beim Tabellenführer ins Dortmunder Westfalenstadion. Doch Dieter Hecking rechnet sich etwas aus - der mageren Bilanz der Gladbacher beim BVB zum Trotz.

Zum Ende einer englischen Woche im Dortmunder Westfalenstadion antreten zu müssen, ist nicht wirklich prickelnd. Schon gar nicht für die Gladbacher Borussen, die im Stadion der Namenscousine regelmäßig eins auf die Mütze bekommen. Zudem ist der BVB seit 40 Heimspielen ungeschlagen und als Tabellenführer bereits in erstaunlicher Frühform. Die Fakten- und Gefühlslage passt vor dieser Partie übereinander. Alles als ein Dortmunder Sieg wäre eine Überraschung.

Borussias Trainer Dieter Hecking weiß um die Stärke der Dortmunder. »Sie sind momentan in einer sehr guten Verfassung«, sagte er am Freitag auf der Pressekonferenz. Der 53-Jährige lobte das Dortmunder Positionsspiel und die individuelle Qualität. »Vor allem verfügen sie über ein riesiges Offensivpotential.«

Es stellt sich die Frage, wie die Gladbacher in Dortmund auftreten werden. Beton anrühren und sich verschanzen gehört bekanntlich nicht zu den Stärken der Fohlen. Deshalb ordnet Hecking an: »Gegen so ein Offensivspiel musst du selbst viel Ballbesitz haben und dabei mutig zu sein. Wenn wir nur die Bälle lang hinten rausschlagen, wird es ein Problem werden.«

Tottenham hat es vorgemacht

Wenn die Gladbacher mitspielen wollen, könnte das Dortmund in die Karten spielen. »Ich weiß, dass sie ins Gegenpressing gehen«, so Hecking. »Aber wir müssen unsere spielerische Qualität zeigen. Sie verteidigen sehr hoch und geben sehr viele Räume nach hinten. Das ist natürlich ein Ansatz für uns.«

Noch ist Dortmund in der Liga ohne Gegentor. »Das zeigt, dass sie das fantastisch verinnerlicht haben, wie Peter Bosz spielen lassen will«, erklärte Hecking. Die Gladbacher sollten sich insoweit daran orientieren, wie Tottenham dem BVB in der ersten Champions-League-Partie beigekommen ist. Mit kompakter und intensiver Arbeit gegen den Ball und Tempo, Wucht und Konsequenz im Umschaltspiel siegten die Londoner.

Der VfL hat zwar keinen Harry Kane, aber immerhin einen Raffael. Beim Brasilianer ist mit dem Doppelpack gegen Stuttgart hoffentlich der Knoten geplatzt. »Er hat jetzt Selbstvertrauen getankt. Raffa ist ein Ausnahmespieler, der den Unterschied ausmachen kann. Ich hoffe, dass er das auch in Dortmund zeigt.«

Kramer könnte als Maskenmann auflaufen

Mit welcher Aufstellung die Gladbacher im Westfalenstadion antreten werden, ist noch offen. Yann Sommer wird nicht rechtzeitig fit werden, Tobi Sippel steht parat. Dagegen könnte Christoph Kramer trotz neuerlicher Gesichtsverletzung dabei sein. »Chris hat einen Nasenbeinbruch. Wenn der Arzt grünes Licht gibt, sehe ich keinen Grund, ihn zu stoppen«, sagte Hecking. Das Abschlusstraining soll Kramer mit einer Maske bestreiten.

Dass man möglicherweise mit der Gesundheit des Spielers zockt, sieht Max Eberl nicht. »Wenn es unvernünftig wäre, würden wir ihn nicht spielen lassen. Er hat keine Kopfverletzung, sondern eine Platzwunde an der Lippe und eine an der Nase. Gehirnerschütterung heißt, dass er nicht spielen kann. Nasenbeinbruch ist mit Maske in der Bundesliga kein Problem.«

Ein Wiedersehen mit dem Ex-Klub gibt es am Samstag für Matthias Ginter und Mo Dahoud. Während Ginter in Gladbach unumstrittener Stammspieler ist, sucht Dahoud noch nach der Rolle in Dortmund. »Es war für Mo nicht ganz einfach«, sagte Max Eberl. Der »große Befürworter« Tuchel war weg, bevor Dahoud zum ersten Training kam. »Dann weiß man nicht so recht, was passiert. Er muss seine Rolle finden. Wir wissen, was er kann und hoffen natürlich, dass es morgen bei ihm nicht den großen Durchbruch gibt. Von mir aus kann er dann Real abschießen, das würde ich mir für ihn wünschen.«

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