Dieter Hecking änderte die Startelf gegenüber der Partie in Freiburg am letzten Freitag auf drei Positionen: Plea (verletzt, nicht im Kader) fehlte, Strobl und Zakaria nahmen auf der Bank Platz. Dafür spielten Herrmann, Kramer und Neuhaus.
Die Abtastphase im Borussia-Park war noch in vollem Gange, als den Gästen mit dem ersten Angriff gleich der Führungstreffer gelang. Nach einem Leverkusener Einwurf konnten die Borussen einen unkontrolliert nach vorne gespielten Ball nicht klären, Volland setzte sich durch und leitete zu Brandt weiter. Der spitzelte die Kugel aus 14 Metern halblinker Position via Innenpfosten ins lange Eck - Sommer erreichte den an ihm vorbeitrudelnden Ball nicht mehr (5.).
Dieser frühe Treffer spielte der Herrlich-Truppe in die Karten, die sich fortan extrem weit zurückzog und nur noch auf Konter lauerte. Die Borussen liefen immer wieder an, ließen jedoch bis auf wenige Ausnahmen Tempo und Esprit vermissen. Bis auf zwei Distanzschüsse von Hazard und Neuhaus passierte in den ersten zwanzig Minuten nichts.
Als Leverkusen in der 24. Minute einen Konter fahren konnte, brannte es gleich lichterloh. Volland ließ Elvedi stehen - sein Schuss klatschte an den Innenpfosten. Derweil wurde das Gladbacher Spiel immer zerfahrener und unsauberer. Es gab einige nicklige Duelle, bei denen sich die Borussen vom Schiedsrichter benachteiligt fühlten.
Jedvai ebnet Leverkusen noch vor der Pause den Weg
Aus der klaren Feldüberlegenheit sprang nur eine Halbchance durch Neuhaus heraus, als es einmal steil in den Strafraum ging (36.). Mit dem Pausenpfiff gab es dann die zweite kalte Dusche für die Borussen an diesem Abend. Leverkusen bekam einen Freistoß fünfzehn Meter in der Gladbacher Hälfte und bei der Ausführung schliefen die Borussen kollektiv. Mit Ansage spielte Brandt den Ball flach in den Lauf des durchstartenden Lars Bender. Bei dessen Schuss reagierte Sommer im eins-gegen-eins stark, doch der Rebound landete bei Jedvaj, der zum 0:2 abstaubte (45.+1).
Zur zweiten Halbzeit blieb Herrmann draußen, Traoré ersetzte ihn. Logischerweise warfen die Borussen nun alles nach vorne und bekamen phasenweise auch das Tempo in die Aktionen, das zuvor fehlte. Leverkusen blieb sich derweil treu und konterte. So in der 48. Minute, als Havertz Kramer davonlief und den freistehenden Volland anspielte. Der ballerte in die Wolken und verpasste somit die Vorentscheidung.
Vier Minuten später hatten die Gladbacher die Chance zum Anschlusstreffer, als Hazard im Strafraum aus der ähnlichen Position zum Abschluss kam wie Brandt beim 0:1 - doch der Belgier schoss flach am langen Pfosten vorbei.
Leverkusen kontert Borussia brutal aus
Borussia versuchte, weiter nach vorne zu spielen und vielleicht wäre es noch was geworden, wenn Stindl nach Vorlage von Hofmann getroffen hätte, doch Hradecky fischte den Schlenzer des Kapitäns stark aus dem Eck (64.). Kurz darauf war die Messe gelesen, weil Leverkusen den nächsten Konter vollendete - Bellarabi knallte den Ball durch die Beine von Wendt ins lange Eck zum 0.3 (67.).
Danach wurde es aus Gladbacher Sicht richtig peinlich. Erneut konterte Leverkusen, Bellarabi lief Wendt davon, umspielte Sommer und markierte das 0:4 (74.). Nur fünf Minuten darauf klingelte es erneut - Kohr spielte einen langen Ball in den Lauf von Volland, der Sommer aussteigen ließ und auf 0:5 stellte (79.).
Zum Glück beließen es die Leverkusener dabei. Borussias Traum vom Pokal ist mal wieder ausgeträumt - und er wurde an Halloween zu einem richtigen Alptraum.
Kurzstatistik zum Spiel:
Borussia Mönchengladbach: Sommer - Lang, Ginter, Elvedi, Wendt - Kramer - Hofmann (75. Zakaria), Neuhaus (63. Cuisance) - Herrmann (46. Traoré), Stindl, Hazard
weiter im Kader: Sippel (ETW), Strobl, Raffael, Jantschke
Bayer Leverkusen: Hradecky - Tah, S. Bender, Dragovic (15. Jedvai) - Weiser, Havertz, L. Bender, Wendell (77. Kohr) - Bellarabi (78. Bailey), Brandt - Volland
Tore: 0:1 Brandt (5.), 0:2 Jedvaj (45.+1), 0:3 Bellarabi (69.) 0:4 Bellarabi (74.), 0:5 Volland (79.)
Gelbe Karten: Herrmann - Wendell, Jedvaj
Schiedsrichter: Tobias Welz
Zuschauer: 48.755
von Marc Basten