Ärger über zwei vergebene Punkte

»Der Frust ist groß«

Created by Nachdreher zum Bremen-Spiel
Kampf im Schneetreiben (Foto: TORfabrik.de)

Kampf im Schneetreiben (Foto: TORfabrik.de)

Borussia Mönchengladbach verpasste am Freitag trotz einer hervorragenden Ausgangssituation den Heimsieg gegen Werder Bremen. Der Frust war anschließend groß, weil Borussia in der Mittelmäßigkeit hängen bleibt.

Am Ende war es so, wie fast immer in diesem fußballerisch so bescheidenen Jahr 2018: Die Gladbacher Borussen schlichen mit mehr oder weniger hängenden Köpfen vom Platz. Dabei hätte man vielleicht noch aufmunternd anmerken können, dass vier Punkte in zwei Spielen nach dem ansonsten so verkorksten Rückrundenstart gar nicht so schlecht sind, aber damit brauchte man an diesem verschneiten Abend im Borussia-Park niemandem zu kommen.

»Der Frust ist groß«, sagte Kapitän Lars Stindl und fasste damit kurz und knapp die Gemütslage in Mönchengladbach zusammen. Gegen Bremen, so hatte man es sich vorgenommen, sollte der Auswärtssieg von Hannover vergoldet und quasi auf den letzten Drücker die Aufholjagd Richtung Europa eingeleitet werden. Doch am Ende fühlte sich der Punkt gegen Werder wie eine Niederlage an.

Dabei lief alles wie gemalt für die Fohlenelf. »Wir haben gut angefangen, gehen in Führung und machen vor der Pause noch das 2:0«, so Stindl. »Das war so, wie wir uns das vorgestellt hatten.« Bei genauerem Hinsehen war das Halbzeitergebnis zwar etwas glücklich, weil Borussia nach der bärenstarken Startsequenz zu sehr den Fuß vom Gas nahm und Werder aufkam, doch das vielzitierte ›Spielglück‹ gehört halt auch dazu.

Bremen stieß die Tür zum Gladbacher Sieg weit auf

Bremen tat mit der unfreiwilligen Vorlage durch Delaney zum 1:0 und dem blitzsauberen Eigentor durch Moisander per Hacke eigentlich alles dafür, um Borussia die Tür zum zweiten Heimsieg des Jahres weit aufzustoßen. Doch die Gladbacher schafften es nicht, dort hindurchzugehen.

Die Frage nach dem Warum hinterließ einmal mehr ratlose Gesichter im Borussia-Park. Natürlich war es nicht förderlich, dass Denis Zakaria zum Selbstschutz ausgewechselt werden musste und mit Christoph Kramer später noch der zweite Sechser frühzeitig den Platz verließ. »Da fehlt dir das Herzstück«, sagte Max Eberl und Lars Stindl ergänzte: »Dadurch haben wir so ein bisschen die Struktur verloren.«

»Das müssen wir besser verteidigen«

»Wir sind nicht mehr so in die Zweikämpfe gekommen und Bremen hatte dann ein Übergewicht. Da haben wir zu wenig getan«, führte Stindl aus. Werder kam zum Anschlusstreffer nach einer Ecke (Eberl: »Das müssen wir besser verteidigen, da lässt sich Reece leider wegblocken«) und schließlich zum nicht unverdienten Ausgleich (Eberl: »Da haben wir die linke Abwehrseite offen«).

Am Ende war Bremen gefühlt dem Siegtreffer sogar näher als die Borussen, auch wenn diese noch zu ein paar durchaus gefährlichen Torannäherungen kamen. Doch das Spielglück hatte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit schon wieder aus dem Borussia-Park verabschiedet, was sich auch an der umstrittenen Entscheidung von Schiedsrichter Cortus bemerkbar machte, in der 50. Minute beim Stand von 2:0 keinen Handelfmeter für Borussia zu pfeifen.

Ärger über den nicht gegebenen Elfmeter

»Der Schiedsrichter sagt, es war kein Handspiel«, sagte Max Eberl. »Ich sage, dass ein Handspiel auf der Linie, das ein klares Tor verhindert, Elfmeter ist.« Der Unparteiische blieb auch nach Inanspruchnahme des Videobeweises und Studium der Bilder bei seiner Einschätzung. »Zumindest hat er sich versichert«, sagte Lars Stindl. »Das müssen wir dann akzeptieren«. Wenn auch mit deutlichem Zähneknirschen.

»Am langen Ende musst du sagen, dass es ein gerechtes Unentschieden war«, fasste Max Eberl zusammen. »Wenn du so eine gute erste Hälfte spielst, musst du das Ding eigentlich ziehen«, sagte Lars Stindl. So aber bleibt Borussia Mönchengladbach in der Mittelmäßigkeit hängen. 

 

von Marc Basten, Nadine Basten und Jan van Leeuwen

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