Nachdreher aus Sinsheim

»Den Kopf angeschaltet gelassen«

Created by von Marc Basten und Nadine Basten
Denis Zakaria und Matthias Ginter bildeten die Doppel-6 (Foto: Simon Hofmann / Bongarts / Getty Images)

Denis Zakaria und Matthias Ginter bildeten die Doppel-6 (Foto: Simon Hofmann / Bongarts / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach siegte verdient bei den heimstarken Hoffenheimern und rehabilitierte sich damit für die Pleite gegen Leverkusen. Entsprechend zufrieden waren die Protagonisten nach der Partie.

Am Ende strahlten die Borussen um die Wette. Die über die gesamte Spielzeit gesehen stärkste Saisonleistung wurde in Sinsheim mit verdienten drei Punkten gekrönt. »Wir hatten endlich auch mal das nötige Glück«, sagte ein erleichterter Dieter Hecking. »Das haben wir erzwungen.«

Tatsächlich sah es zur Pause so aus, als ob die ganzen guten Vorsätze erneut nicht umgesetzt werden könnten. »Wir waren schon in der ersten Halbzeit nicht die schlechtere Mannschaft und hatten klasse Möglichkeiten«, sagte Hecking. Doch Thorgan Hazard (»Ich weiß, dass ich daran arbeiten muss«) vergab eine Großchance, Vincenzo Grifo traf zweimal Aluminium.

Obwohl die Borussen nicht wirklich viel anboten, gingen die Gastgeber in Führung. »Sie waren da einfach effizienter als wir«, kommentierte Sportdirektor Max Eberl den Rückstand. Wie die Mannschaft mit der veränderten Situation umging, spricht allerdings für sich »Wir haben uns sehr darauf konzentriert, dass wir nicht hektisch werden«, sagte Jannik Vestergaard.

Das war auch das Thema in der Pause. »Wir haben in der Halbzeit gesagt, dass hier noch etwas geht«, sagte Hecking. »Hoffenheim wirkte hinten nicht so sattelfest, wir müssen nur weiter dran glauben und dran ziehen. Dann haben es die Jungs hervorragend gemacht.« »Wir hatten Geduld und haben nicht den Fehler wie gegen Leverkusen gemacht, nach dem Gegentor panisch zu werden«, ergänzte Vestergaard. »Wir haben weiter gut gespielt, aber auch den Kopf angeschaltet gelassen.«

»Unser großes Problem gegen Leverkusen war, dass wir die Konzentration verloren haben. Viele sind nach vorne gerannt und haben hinten nicht aufgepasst«, führte der Däne aus. »Heute war das vorne bis hinten sehr stabil.« Die Mannschaft erarbeitete sich im zweiten Durchgang ein deutliches Übergewicht, der Ausgleich durch Hazard war überfällig. »Zum Glück konnte ich den Ball kontrollieren«, sagte der Belgier. »Ich bin sehr glücklich darüber, weil es mir Selbstvertrauen gibt.«

Vorbereitet wurde der Ausgleich vom bärenstarken Vincenzo Grifo (<link http: torfabrik.de kurzpass news datum ich-liebe-den-fussball.html external-link-new-window external link in new>siehe Extra-Story), der auch den Weg zum Führungstreffer ebnete. »Es war gut, dass sie dann nachgesetzt und gezeigt haben, dass sie den Sieg wollen«, lobte Hecking sein Team. Der hatte mit der Nominierung von Grifo alles richtig gemacht und auch die Versetzung von Matthias Ginter ins defensive Mittelfeld erwies sich nicht nur wegen Ginters Tor zum 2:1 als gelungen.

»Letztendlich hat der Trainer mit seiner Formation ein glückliches Händchen gehabt«, sagte Ginter mit einem breiten Grinsen. Eigentlich wähnte er seine Zeiten auf dem ›positionellen Verschiebebahnhof‹ als überstanden, doch besondere Umstände erfordern auch mal besondere Maßnahmen. »Auch das macht einen Führungsspieler aus«, lobte Hecking den Nationalspieler, der sich in den Dienst der Mannschaft stellte und nicht auf seinen Platz in der Innenverteidigung beharrte.

Nach Ginters Treffer sorgte Jannik Vestergaard kurz darauf für die Entscheidung. Wie schon gegen Bremen traf der Däne gegen einen Ex-Klub zu einem »wie ich finde verdienten Sieg.« Dieser Einschätzung widersprach in Sinsheim niemand, auch Hoffenheims Trainer Julian Nagelsmann musste anerkennen, dass die Gladbacher zurecht die drei Zähler mit nach Hause nahmen. So sah es auch Dieter Hecking. »Es war ein tolles Fußballspiel mit zwei Mannschaften, die nach vorne ausgerichtet sind und ihre Chancen suchen. Die Jungs haben eine tolle Energieleistung vollbracht. Wir wollten das Leverkusen-Spiel noch ein Stück weit vergessen machen. Der Sieg war absolut verdient für uns.«

Einziger Wermutstropfen an diesem Tag war die Verletzung von Jonas Hofmann, der sich bei der tollen Vorarbeit zur Hazard-Chance nach zehn Minuten das Knie verdrehte und ausgewechselt werden musste. Am Sonntag bestätigten sich die Befürchtungen. Der 25-Jährige erlitt einen Innenband-Teilriss im rechten Knie - die Hinrunde ist für Hofmann damit gelaufen.

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