Nachdreher aus Sinsheim

»Schön, auch so ein Spiel mal zu gewinnen«

Created by Nachdreher aus Sinsheim

Tim Kleindienst und Philipp Sander (Foto: Helge Prang - Getty Images)

Borussia Mönchengladbach gelingt bei der TSG Hoffenheim ein glücklicher 2:1-Auswärtssieg. Es war kein Glanzstück, aber ein eminent wichtiger Erfolg zum Jahresabschluss.

Es ist vollbracht. Erstmals seit März 2022 gelingen Borussia Mönchengladbach wieder zwei Bundesliga-Ssiege in Folge: Mit dem 2:1 in Sinsheim beendet die Fohlenelf eine fast dreijährige Durststrecke. Damit diese Horror-Serie endlich zu den Akten genommen und tief im Archiv vergraben werden kann, musste die Mannschaft bei der TSG Hoffenheim einen echten Kraftakt leisten. 

Nach dem Schlusspfiff feierten die rund 10.000 Borussenfans in der Sinsheimer Arena mit der Mannschaft ausgelassen den zweiten Auswärtssieg der Saison. Zuvor hatten alle gemeinsam ordentlich schwitzen müssen. Denn dieser Sieg war nicht nur knapp, er war auch unter objektiven Gesichtspunkten recht glücklich. Eigentlich, so waren sich die Beteiligten anschließend einig, wäre ein Remis das gerechtere Ergebnis gewesen. 

Zu viele Torchancen zugelassen

Doch am Ende legen die Borussen die drei Punkte gerne unter den Weihnachtsbaum. »Klar ist es schön, auch so ein Spiel mal zu gewinnen«, sagte Trainer Gerardo Seoane anschließend. Der Coach, aber auch alle weiteren Protagonisten, ordneten die Partie wohltuend realistisch ein. Nach einer ordentlichen ersten halben Stunde inklusive der Führung durch den ersten Bundesligatreffer von Philipp Sander verloren die Borussen zusehends den Zugriff aufs Geschehen.

Die Fohlen arbeiteten zwar geschlossen gegen den Ball, doch Hoffenheim fand trotz des teilweise extrem tief stehenden Gegners immer wieder den Weg in den Sechzehner. »Wir haben im letzten Drittel nicht alles gut weg verteidigt und zu viele Torchancen zugelassen«, räumte Seoane ein. »Vor allem haben wir es in der zweiten Halbzeit nicht geschafft, für Entlastung zu sorgen. Es war unsere Idee, mit einem Mix zwischen Umschalten und Ballbesitzphasen die Kontrolle zu übernehmen. Das ist uns heute nicht gelungen«.

Die Effizienz war beeindruckend

Hoffenheim kam nach einer Stunde zum verdienten Ausgleich, auch wenn hierfür ein Elfmeter notwendig war. Scally hatte den Strafstoß durch eine Kombination aus Pech und Ungeschick verursacht - der Auswärtssieg schien in diesem Moment in weite Ferne gerückt. Doch fast postwendend stellte Plea auf 2:1: Nach einem langen Ball von Hack ließ er zwei Hoffenheimer Abwehrspieler wie Anfänger aussehen und traf überlegt ins lange Eck. 

Die Effizienz der Borussen war in dieser Hinsicht beeindruckend, doch es folgte noch eine lange Druckphase der Hoffenheimer ohne jegliche Entlastung für die Fohlen. Nachdem Hoffenheims Hlozek drei Meter vor dem Tor freistehend den Ball nicht traf und damit eine hundertprozentige Chance liegenließ, stellte Seoane auf eine Fünferkette um. Doch auch in dieser veränderten Grundordnung ließen die Borussen zu viel zu. Nur weil Moritz Nicolas mit mehreren Glanzparaden über sich hinauswuchs, brachten die Gladbacher den Sieg über die Zeit. 

Nicolas wird zum Matchwinner

Gerardo Seoane erklärte Nicolas folgerichtig zum ‘Man of the match’ »Das ist nicht unbedingt das, was du dir als Trainer wünschst, aber das nimmt man in so einem Spiel dann auch mal mit«, sagte der Trainer. »Mit der heutigen Leistung können wir nicht vollends zufrieden sein«, sagte er. »Trotzdem sind wir mit der Entwicklung nach dem vergangenen Jahr positiv gestimmt und da gilt es jetzt, einfach weiterzumachen. Sowohl individuell als auch als Mannschaft ist noch Verbesserungspotenzial vorhanden.« 

Nach der kurzen Weihnachtspause geht es am 2. Januar mit dem ersten Training des neuen Jahres weiter. Am 5. Januar gibt es noch ein Testspiel, ehe am 11. Januar die Bayern zum Topspiel in den Borussia-Park kommen. Doch zunächst können alle Borussen einmal durchschnaufen. Dass man mit 24 Punkten nach 15 Spielen entspannt Weihnachten feiern kann, ist weitaus mehr, als man noch vor zwei Monaten erwarten konnte. 

 


von Marc Basten

Copyright © 2000- 2025 TORfabrik.de [Marc Basten] Nachdruck und Weiterverbreitung,
auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.

TORfabrik.de ist ein offiziell eingetragenes Magazin bei der
Deutschen Nationalbibliothek (ISSN 1610 - 4919)
Herausgegeben von Marc Basten, Altenkleusheimer Str. 12, 57462 Olpe

Unterstützt durch unseren Sponsor & Partner: tops.net GmbH & Co. KG