In der Gerüchteküche wird das Thema Yann Sommer weiterhin heiß gekocht. Wirkliche Neuigkeiten gab es auch am Donnerstag nicht zu vermelden, auch wenn sich doch deutliche Tendenzen erkennen lassen, die aus unabhängigen Quellen nach außen dringen. Dass die Bayern Sommer als 1-A-Lösung für die Neuer-Vertretung auserkoren haben, gilt als sicher. Genauso wie die Tatsache, dass Borussias Keeper sich einen Winter-Wechsel sehr gut vorstellen könnte und das auch intern so kommuniziert hat.
Dass Sommer noch eine Kehrtwende macht und das Angebot auf Verlängerung seines im Juni auslaufenden Vertrages in Gladbach annimmt, gilt mittlerweile als unwahrscheinlich. Bei Borussia hüllt man sich offiziell in Schweigen, während hinter den Kulissen geprüft wird, unter welchen Bedingungen eine sofortige Freigabe für Sommer zustande kommen könnte. Da geht es zum einen um Geld, denn trotz aller Verdienste von Sommer hat Borussia nichts zu verschenken – und an den Ligakrösus erst recht nicht. Zum anderen muss die Frage geklärt sein, wie ein Abgang von Sommer kompensiert werden kann, um die Saisonziele nicht sehenden Auges zu gefährden.
Olschowsky im kalten Wasser belassen?
Die Überlegung, es einfach weiter mit Jan Olschowsky zu versuchen, dieses Eigengewächs im kalten Wasser zu belassen und eine an ter Stegen angelegte Erfolgsgeschichte zu schreiben, hat sicherlich ihren Charme. Doch natürlich wäre damit ein erhebliches Risiko verbunden und man müsste schon extrem überzeugt sein, dass der 21-Jährige die Qualitäten für einen Stammkeeper in der Bundesliga hat. Daher muss der Markt sondiert werden, welcher erfahrenere Torwart dem Anforderungsprofil entsprechen könnte. Die Borussen sind in diesem Bereich schon recht aktiv, weil Sommers auslaufender Vertrag sie ohnehin dazu veranlasst hat. Ob sich aber bereits kurzfristig im Wintertransferfenster adäquate Lösungen ergeben, ist schwer abzuschätzen.
Als ein Kandidat wird aktuell Jonas Omlin (28, HSC Montpellier) gehandelt. Omlin ist hinter Sommer und Kobel die Nummer 3 der Schweizer Nati und gilt als einer der besten Torhüter in der Ligue 1. Die fußballerischen Fähigkeiten des Rechtsfußes werden als sehr solide eingestuft, auf der Linie ist er reaktionsschnell und anders als Sommer ist der 1,90 Meter große Keeper bei hohen Bällen proaktiv in der Strafraumbeherrschung. Omlin wäre von den Anlagen her gewiss eine erstklassige Lösung. Allerdings hat er in Montpellier noch einen Vertrag bis 2024 und es dürfte eine Ablöse ausgerufen werden, die das Budget der Gladbacher wohl deutlich übersteigt – selbst wenn es noch ein paar Euro für Sommer aus München geben sollte.
Taktikschulung hinter verschlossenen Türen mit Thuram
Es gilt also aus Borussensicht vieles gut abzuwägen und vor allem deshalb bleibt Sommers Wechsel nach München zunächst in der Warteschleife. Daher trainierte der 34-Jährige am Donnerstag auch ‘ganz normal’ mit den Kollegen in Mönchengladbach. Trainer Daniel Farke hatte vier Torhüter und 21 Feldspieler auf dem Platz – und schloss nach zwanzig Minuten die Türen. Medienvertreter und Zuschauer wurden gebeten, das Gelände zu verlassen. Eine Taktikschulung und entsprechende Übungen standen auf dem Programm und da waren Kiebitze verständlicherweise unerwünscht.
Zumindest den theoretischen Teil machte auch Marcus Thuram mit. Nach dem WM-Finale hatte der Franzose noch Urlaub und ist nun nach Mönchengladbach zurückgekehrt. Er absolvierte noch einige Leistungstests und trainierte noch nicht mit den Kollegen. Auch hinsichtlich des 25-Jährigen halten sich weiter Gerüchte um einen möglichen Wechsel im Winter. Vor allem ein paar finanzkräftige Clubs aus England beschäftigen sich offensichtlich intensiver mit Thuram. Auch dieses Thema wird in den nächsten Tagen und Wochen noch des Öfteren auf der Tagesordnung stehen.
von Redaktion TORfabrik.de
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