Zwischenbilanz nach 100 Tagen

Adi Hütter ist mit Borussia auf Kurs

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Die Richtung stimmt - Adi Hütter nach 100 Tagen als Cheftrainer bei Borussia (Foto: Norbert Jansen / Fohlenfoto)

Rund 100 Tage ist Adi Hütter als Cheftrainer von Borussia Mönchengladbach im Amt. Für eine nachhaltige Beurteilung ist der Zeitraum zu kurz, doch bereits jetzt lässt sich sagen, dass Hütter die Borussia unter widrigen Umständen auf Kurs gebracht hat.

Auf den ersten Blick liest sich die Zwischenbilanz von Adi Hütter Anfang Oktober nicht so wirklich berauschend. Zehn Punkte nach sieben Spieltagen, Tabellenplatz 10 – das klingt nach Mittelmaß. Allerdings darf dabei nicht unterschlagen werden, dass Borussia mit Bayern, Dortmund, Wolfsburg, Leverkusen und Union Berlin bereits fünf Europacupteilnehmer ‚vor die Flinte‘ bekommen hat. Es gibt gewiss leichtere Auftaktprogramme.

Dazu kommt die grundsätzlich komplizierte Gemengelage mit vielen verletzten Leistungsträgern und dem Umstand, dass fast bis zum Ende der Transferperiode nicht klar war, mit welchen Spielern Hütter planen kann. Dass der Kader letztlich nahezu unverändert geblieben ist, dürfte zwar kein Nachteil sein, war aber nicht so vorgesehen. Es gehörte im Juli ganz sicher nicht zum ‚Masterplan‘, dass z.B. ein Denis Zakaria Anfang Oktober als Schlüsselspieler im ‚System-Hütter‘ fungiert.

Hütter lässt Worten auch Taten folgen

Dass dem doch so ist, zeigt aber auch die Qualitäten von Adi Hütter, die man ihm nach seinen 100 Tagen in Gladbach mit Gewissheit attestieren kann: Der Österreicher verschafft sich zügig einen Überblick, zieht die richtigen Schlüsse und zögert nicht, entsprechend zu reagieren. Nach dem unsäglichen Ballgeschiebe in Augsburg forderte er – auch öffentlich – mehr Aggressivität, Tempo und Durchsetzungsstärke ein. Doch er beließ es nicht bei Worten, sondern ließ auch Taten folgen, indem er die Mannschaft entsprechend ein- und umstellte.

Die beiden Siege gegen Dortmund und Wolfsburg waren insoweit richtige Ausrufezeichen. Selbst wenn man erwähnen muss, dass der Spielverlauf in beiden Partien wie gemalt war für die Fohlen. Dennoch hätten wohl nur die wenigsten der Borussia nach dem Augsburg-Spiel zwei solche Vorstellungen zugetraut. Der Ansatz, mit sehr hoher Intensität gegen den Ball zu arbeiten und dann schnörkellos vertikal nach vorne zu spielen, dürfte auch für die kommenden Wochen die Basis sein. Damit ist Hütter mit Borussia auf dem richtigen Kurs und wenn man die Wucht aufrechterhalten kann, sollte alsbald der Anschluss nach oben hergestellt sein. Bis zur nächsten Länderspielpause Anfang November warten Stuttgart (H), Hertha (A), Bochum (H) und Mainz (A) – und als Bonbon noch das Pokalspiel gegen die Bayern (27.10.). Dann wird man sehen, wie weit Hütter und die Borussia sind.

 


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