Vor dem Spiel in Freiburg

Hütter: Das Verhältnis zur Mannschaft ist »absolut gut«

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Adi Hütter - immer weiter so? (Foto: Christof Stache - Getty Images)

Vor dem Spiel beim SC Freiburg (Samstag, 15:30 Uhr) macht Borussias Trainer Adi Hütter eine deutliche Ansage an seine Mannschaft. Gleichzeitig erklärt der Trainer, dass das Verhältnis zu seinen Spielern intakt sei.

Quo vadis, Borussia? Der peinliche Auftritt im Derby hat in Mönchengladbach tiefe Spuren hinterlassen. Die Art und Weise, wie die Mannschaft in diesem Prestigeduell aufgetreten ist, kommt einer Brüskierung der Fans gleich. Eben genau den Fans, denen man nach einer verkorksten Saison mit einer couragierten Leistung im Derby die Hand hätte reichen können. Doch selbst um dieses kleine Trostpflaster haben sich Spieler und Trainer nicht sonderlich bemüht.

Nun geht es also in die finalen vier Partien. Wie man die emotional mitnehmen soll, dürfte für viele Anhänger ein echtes Problem sein. Denn natürlich will ja eigentlich niemand, dass ‘seine’ Borussia verliert oder sogar richtige Klatschen einstecken muss. Aber andererseits muss man schon fast darauf hoffen, damit die Entscheider in Borussias Chefetage endlich wach werden. Dass Sportdirektor Roland Virkus tatsächlich davon spricht, durch möglichst erfolgreiche letzte vier Spiele »mit einem guten Gefühl aus der Saison herauszugehen«, muss einen wirklich erschrecken.

…»wer auch in Zukunft für Borussia Mönchengladbach spielen und sich von der ersten bis zur letzten Minute zerreißen möchte«

Dies auch deshalb, weil man bei Borussia die Trainerfrage - zumindest in der offiziellen Sprachregelung - nicht mal im Ansatz stellt. Adi Hütter kommt weiterhin damit durch, Woche für Woche die Versäumnisse seiner Mannschaft aufzuzählen und Niederlagen damit zu erklären, dass die Vorgaben nicht umgesetzt wurden. Dass die Vorgaben von diesen Spielern möglicherweise gar nicht umzusetzen sind, wird nicht hinterfragt. Ein guter Trainer passt sein System und die Herangehensweise dem vorhandenen Spielermaterial an und hält nicht stur daran fest, einen Fußball spielen zu lassen, wie er ihn gerne sehen würde.

Gewiss, Hütter ist keinesfalls der Alleinschuldige für diese katastrophale Saison der Borussia. Aber ihn bei der Ursachenfindung völlig außen vor zu lassen, kann nun auch nicht der ‘Gladbacher Weg’ sein. Doch wie am Donnerstag auf der Pressekonferenz in den wenigen Kernsätzen zu hören war, geht es jetzt einzig und allein den Spielern an den Kragen. »Ich habe in diesem Jahr viele Eindrücke bekommen. Wir haben noch vier wichtige Spiele vor uns und in denen will ich ganz klar sehen, wer auch in Zukunft für Borussia Mönchengladbach spielen und sich von der ersten bis zur letzten Minute zerreißen möchte«, sagte Hütter.

»Ich wünsche mir, dass wir die Spieler bekommen, die wir für unser Spiel brauchen«

»Ich erwarte, dass jeder Einzelne mir und uns zeigt, dass er auch in Zukunft den Weg mit Borussia Mönchengladbach mitgehen möchte«, unterstrich Hütter seine Forderung. Hütter, der sein Verhältnis zur Mannschaft als »absolut gut« bezeichnete, stellte gleichzeitig klar, dass er an ‘seinem’ Spielstil weiterhin festhalten will - mit entsprechenden Veränderungen im Kader. »Der Verein hat mich, so glaube ich zumindest, geholt, um einen Fußball zu spielen, der mich in den letzten zehn Jahren erfolgreich gemacht hat. Ich wünsche mir, dass wir die Spieler bekommen, die wir für unser Spiel brauchen«.

In den letzten vier Partien müssen es die Spieler richten, die da sind. Matthias Ginter ist nach seiner Verletzung aus dem Derby nicht einsatzfähig, auch Laszlo Bénes und Marcus Thuram sind aufgrund ihrer muskulären Probleme kein Thema. Ob die Mannschaft tatsächlich in der Lage ist, ausgerechnet in Freiburg für Furore zu sorgen, darf stark angezweifelt werden. Die Breisgauer spielen eine hervorragende Saison und haben nicht nur beim 6:0 im Borussia-Park ihre Klasse nachgewiesen. So dürfte für die Auswärtsfans wahrscheinlich nur die Tatsache erfreulich sein, dass sie das neue Stadion des SC kennenlernen werden.

 


von Marc Basten

 

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