Vor dem Spiel beim VfB Stuttgart

Rose: »Es macht Spaß, Stuttgart spielen zu sehen«

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Marco Rose treibt seine Mannen an: In Stuttgart sollen drei Punkte her (Foto: Wolfgang Rattay / Pool / AFP / Getty Images)

Borussia Mönchengladbach tritt am Samstag zum Topspiel (Anstoß 18.30 Uhr) beim überraschend starken Aufsteiger VfB Stuttgart an. Marco Rose freut sich über mehr Trainingszeit, gleichzeitig bereitet die Personallage im Angriff weiter Sorgen.

Borussia Mönchengladbach wurde in den letzten Tagen überall als Bayern-Besieger gehuldigt. Gleichzeitig wurde medial nochmal die volle Kapelle an Gladbacher Protagonisten durch die Gerüchteküche gejagt. Ginter, Elvedi, Zakaria, Plea, Thuram usw sind demnach so gut wie weg, Neuhaus soll es zum Schnäppchenpreis von 40 Millionen geben und jetzt hat Pep Guardiola auch noch ein Auge auf Ramy Bensebaini geworfen. Und Marco Rose geht nach Dortmund - oder vielleicht doch zu den Bayern, jetzt wo Flick zweimal hintereinander verloren hat? Gleichzeitig werden die Borussen als Abnehmer von gefühlt jedem halbwegs interessanten französischen Youngster genannt.

Wie immer kommt aus der Gerüchteküche sehr viel fade und zum zigsten Male aufgewärmte Kost, die teilweise ungenießbar ist. Aber die Nachfrage ist unverändert groß, also läuft die Produktion auf Hochtouren. Die Fußballfans sind also selber schuld, wenn sie wie wild selbst die abstrusesten Artikel anklicken. Die Meldungen erhalten dadurch vermeintliche Relevanz und das führt dazu, dass die Medienschaffenden immer mehr dieser Luftnummern produzieren. Sicher, bei den oben genannten Namen wird der eine oder andere sein, der die Borussia im Sommer tatsächlich verlassen wird. Aber das passiert auch, wenn man das Ganze etwas nüchterner betrachtet. Mal ganz davon abgesehen, dass die Corona-Krise den Transfermarkt noch viel mehr ausbremsen wird, als schon geschehen. Es werden weltweit deutlich weniger Klubs in der Lage sein, die bisherigen Mondpreise an Ablöse und Gehältern zu stemmen.

Nach dem Sieg gegen die Bayern »dranbleiben«

Während man die Gerüchte registrieren und allenfalls auf Wiedervorlage legen sollte, ist das Tagesgeschäft viel dringlicher. Zum Jahreswechsel war klar, dass Borussia nur dann realistische Chancen auf Platz 4 haben wird, wenn sie in 2021 nicht mehr so viel liegen lässt, wie in den letzten Monaten. Mit dem Pflichtsieg in Bielefeld und dem moralisch wie fußballerisch wertvollen Triumph über die Bayern haben die Borussen die Weichen gestellt und deutlich gemacht, dass man gewillt ist, die Lücke nach oben zu schließen. Von daher wäre es äußerst wichtig, auch in Stuttgart fokussiert und in der Spur zu bleiben. Marco Rose fordert das auch ein: »Wir wissen, dass am Samstag beim VfB eine schwere Aufgabe ansteht, wo wir nach dem Sieg gegen die Bayern dranbleiben müssen.«

Stuttgart ist kein typischer Aufsteiger, sondern gefällt mit attraktivem Fußball. »Es macht Spaß, Stuttgart spielen zu sehen«, bekräftigt Rose. »Sie haben eine starke, junge und talentierte Mannschaft, dazu auch erfahrene Leistungsträger wie Castro. Stuttgart spielt mit viel Power und Wucht und sie haben mit dem Ball gute Abläufe. So sind sie immer in der Lage, Tore zu schießen. Dazu verteidigen und spielen sie sehr intensiv. Das ist eine Art des Fußballs, die mir sehr gut gefällt.«

Weiter Fragezeichen hinter Embolo und Plea

Wie Rose sein Team am Samstag aufstellt, ließ er am Donnerstag wie gewohnt offen. Der Coach betonte, wie wichtig es sei, im Moment auch mal längere Trainingsphasen zu haben und die Nach- und Vorbereitung eines Spiels ohne den großen Zeitdruck angehen zu können, der in den letzten Monaten permanent herrschte. Insoweit könnte es am Samstag im Vergleich zum Bayern-Spiel die eine oder andere Veränderung in der Startelf geben. Wobei es gerade im Sturm noch Fragezeichen gibt. Breel Embolo wurde an der Hand operiert. »Grundsätzlich geht es ihm gut«, sagte Rose. Aber noch ist nicht klar, ob ein Einsatz Sinn macht. Alassane Plea hat am Donnerstag zumindest teilweise wieder mit der Mannschaft trainiert, nachdem er zuvor zwei Tage individuell gearbeitet hatte. »Da werden wir noch das Abschlusstraining am Freitag abwarten müssen, ob er gegen Stuttgart dabei sein kann«.

Definitiv nicht dabei sein wird Marcus Thuram, der noch zwei Spiele gesperrt ist. Der Franzose absolviert neben dem Teamtraining auch Einzeleinheiten. »Wir arbeiten auch mit den Athletiktrainern ein paar Defizite auf«, erklärte Rose. »Damit ‘Tikus’, sobald er wieder spielen darf, in einer sehr guten Verfassung ist.« Theoretisch wäre das nächste Woche zum Rückrundenauftakt gegen Dortmund möglich. Doch Rose tritt vorsorglich schon mal auf die Bremse: »Er ist dann wieder spieberechtigt, aber das heißt nicht zwingend, dass er dann wieder von Anfang an auf dem Feld steht. ‘Tikus’ muss sich das über gute Leistungen im Training erarbeiten, weil wir in den letzten Spielen auch Ergebnisse geholt und die anderen es auch richtig gut gemacht haben.« Das soll auch am Samstag in Stuttgart der Fall sein.

 


von Marc Basten

 

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